- Sender Wendelstein
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Sender Wendelstein Basisdaten Ort: Wendelstein Eigentümer: Bayerischer Rundfunk Geographische Lage: 47° 42′ 13,8″ N, 12° 0′ 40,6″ O47.7038312.011264Koordinaten: 47° 42′ 13,8″ N, 12° 0′ 40,6″ O Verwendung: Fernmeldeturm, nicht öffentlich zugänglich Bauzeit: 1964 Technische Daten Höhe: 55 Meter Baustoff: Stahlrohrmast Seit 1954 betreibt der Bayerische Rundfunk auf dem Wendelstein eine Sendeanlage für Hörfunk und Fernsehen.
Als Antennenträger kommt ein freistehender Stahlrohrmast zum Einsatz. Obwohl er nur 55 m hoch ist, kann er dank seiner Lage fast das gesamte bayerische Alpenvorland mit Fernseh- und UKW-Programmen versorgen. Im Mai 2005 wurde die analoge Abstrahlung von ARD (Kanal 10, 100 kW), ZDF (K34, 400 W) und Bayerischem Fernsehen (K48, 400 W) eingestellt und durch die digitale Ausstrahlung im DVB-T-Standard ersetzt. Dabei werden sämtliche Münchner Multiplexe auch vom Wendelstein gesendet und sind damit in weiten Teilen Oberbayerns gut zu empfangen.
Vom Wendelstein aus werden heute auch sämtliche südbayerischen Sendeanlagen des Bayerischen Rundfunks fernüberwacht, sofern diese aufgrund der Tageszeit oder dauerhaft unbesetzt sind. Die Senderbetriebszentrale für den nordbayerischen Raum befindet sich am Dillberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 3. Januar 1950 nahm der Bayerische Rundfunk auf dem Wendelstein die UKW-Frequenz 88,5 MHz mit 1 kW in Betrieb. Kurze Zeit später erfolgte ein Frequenzwechsel auf 88,9 MHz und infolge der Neuordnung der UKW-Frequenzen durch das Europäische Rundfunkabkommen Stockholm 1952 am 1. Juli 1953 schließlich auf 90,0 MHz. Gesendet wurde das 2. Programm des Bayerischen Rundfunks. Wegen der großen Höhe beträgt die Reichweite von diesem Sendestandort etwa 200 km.
Anfang November 1954 wurde der erste weit reichende TV-Sender Bayerns (100 kW Bild, 20 kW Ton) auf Kanal 10 in Betrieb genommen. Nach Errichtung der neuen Sendeanlage erfolgte die Leistungserhöhung des UKW-Senders auf 100 kW. Es wurde auch ein UKW-Sender für das 1. Programm, auf 93,6 MHz mit 100 kW Leistung in Betrieb genommen.
1964 entstand der heutige, 55 m hohe Antennenmast. Ab dem 1. November 1964 strahlte der Bayerische Rundfunk ein 3. Hörfunkprogramm aus. Zunächst als Gastarbeiterprogramm, das ab April 1971 zur Service- und Popwelle ausgebaut wurde. Vom Wendelstein wurde zunächst auf 98,5 MHz nur mit 35 kW ERP gesendet.
Am 4. Oktober 1984 startete das 4. Hörfunkprogramm Bayern 4 Klassik, das ein Jahr später zum Vollprogramm ausgebaut wurde. Vom Wendelstein wurde BR 4 anfänglich auf 103,3 MHz mit nur 5 kW ERP ausgestrahlt. Erst 1986 wechselte man auf 102,3 MHz und erhöhte die Sendeleistung auf 100 kW. In allen vier Hörfunkprogrammen wurde 1989 das RDS eingeführt. Seit 1988 wird auf 105,7 MHz gesendet, und zwar zunächst das Gastarbeiterprogramm mit einer Leistung von 2 kW. Im Mai 1991 startete als letztes Hörfunkprogramme das Nachrichtenprogramm B 5 aktuell. Die Sendeleistung wurde aber erst gegen Ende 1992 auf 100 kW erhöht.[1]
Am 8. Juni 1995 wurde ein Sender für Digitalradio (DAB) mit 1 kW Sendeleistung als Pilotprojekt in Betrieb genommen. Seit 1999 läuft DAB im Regelbetrieb. Am 16. Dezember 2010 wurde der DAB Block 11D mit einer Sendeleistung von 4 kW in Betrieb genommen.
Frequenzen und Programme
Analoges Radio (UKW)
Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.
Frequenz
(in MHz)Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP
(in kW)Antennendiagramm
rund (ND), gerichtet (D)Polarisation
horizontal (H), vertikal (V)93,7 Bayern 1 BR_1_OBB
BAYERN_1D411 (regional)
D311Oberbayern 100 D (290°–70°) H 89,5 Bayern 2 BR_2_OBB
BAYERN_2D412 (regional)
D312Oberbayern 100 D (290°–70°) H 98,5 Bayern 3 BAYERN_3 D313 – 100 D (290°–70°) H 102,3 BR-Klassik BR-KLASS D314 – 100 D (290°–70°) H 105,7 B 5 Aktuell B_5_AKT_ D315 – 100 D (290°–70°) H Besonderheit
Die ebenfalls für den Standort Wendelstein koordinierte Frequenz 107,7 MHz wird derzeit mit dem Programm Antenne Bayern vom Standort Hochries mit reduzierter Sendeleistung (50 kW statt 100 kW) betrieben.
Digitales Radio (DAB)
DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.
Block Programme ERP
(in kW)Antennendiagramm
rund (ND),
gerichtet (D)Gleichwellennetz (SFN) 11D
BR Bayern
(D__00165)DAB-Block des Bayerischen Rundfunks - Bayern 1 (Oberbayern) (160 kbps)
- Bayern 1 (Mittel-/Oberfranken) (80 kbps DAB+)
- Bayern 1 (Mainfranken) (80 kbps DAB+)
- Bayern 1 (Niederbayern/Oberpfalz) (80 kbps DAB+)
- Bayern 1 (Schwaben) (72 kbps DAB+)
- Bayern 2 plus (Nord) (80 kbps DAB+)
- Bayern 2 (Süd) (160 kbps)
- Bayern 3 (160 kbps)
- B5 aktuell (80 kbps DAB+)
- BR Verkehr (48 kbps Mono)
- BR-Testkanal (128 kbps DAB+, zeitweise BR-Klassik und Testschleife in Mehrkanalton)
4 D Gelbelsee, Dillberg (Neumarkt), Hohe Linie (Regensburg), München (Olympiaturm), Nürnberg (Fernmeldeturm), Wendelstein, Würzburg (Frankenwarte) 12D
Bayern
(D__00008)DAB-Block der Bayern Digital Radio: - BR-Klassik (192 kbps)
- B5 plus (96 kbps-M)
- Bayern plus (128 kbps)
- on3-radio (128 kbps)
- Rock Antenne (192 kbps)
- Radio Galaxy (160 kbps)
2,7 D Alzenau (Hörstein-Hahnenkamm), Amberg (Rotbühl), Augsburg (Haberskirch), Augsburg (Hotelturm), Bamberg (Geisberg), Brotjacklriegel (Deggendorf), Büttelberg (Burgbernheim / Frankenhöhe), Burgsinn, Coburg (Eckardtsberg), Deggendorf (Aletsberg), Dillberg (Neumarkt), Dingolfing (BMW), Gelbelsee (Ingolstadt), Grünten (Sonthofen), Herzogstand (Fahrenbergkopf), Hochberg (Traunstein), Hof (Labyrinthberg), Hohe Linie (Regensburg), Hohenpeißenberg (Weilheim), Hoher Bogen (Furth im Wald), Hühnerberg (Harburg), Ingolstadt (Audi), Ismaning, Kreuzberg (Rhön), Landshut (Altdorf-Gstaudacher Str.), Lindau (Kinberg-Lötz), Miltenberg (Kohlplatte), Mindelheim (Mittelneufnach), München (Olympiaturm), Nürnberg (Fernmeldeturm), Oberammergau, Ochsenkopf (Fichtelgebirge), Passau (Dommelstadl-Hainberg), Pfaffenberg (Aschaffenburg), Pfaffenhofen (Ilm), Pfarrkirchen (Postmünster-Hieb), Ulm (Kuhberg), Wendelstein (Bayrischzell), Würzburg (Frankenwarte)
gepl.:
Lindau (Hoyren-Hoyerberg), Augsburg-Stadt, Untersberg/Freilassing (Geiereck) [AUT]Digitales Fernsehen (DVB-T)
Die DVB-T-Ausstrahlungen auf dem Wendelstein laufen seit 30. Mai 2005 und sind im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Sendestandorten.
Kanal Frequenz
(in MHz)Multiplex Programme im Multiplex ERP
(in kW)Antennendiagramm
rund (ND),
gerichtet (D)Polarisation
horizontal (H),
vertikal (V)Modulations-
verfahrenFEC Guard-
intervallBitrate
(MBit/s)SFN 54 738 ARD national (BR) 100 D V 16-QAM 2/3 1/4 13,27 Wendelstein (Bayrischzell), Olympiaturm München 56 754 ARD regional (BR) Südbayern - Bayerisches Fernsehen (Schwaben/Altbayern)
- BR-alpha
- SWR Fernsehen (Baden-Württemberg)
- EinsExtra
- Datendienst BR-Newsticker
100 D V 16-QAM 2/3 1/4 13,27 Wendelstein (Bayrischzell), Olympiaturm München 35 586 ZDFmobil - ZDF
- 3sat
- ZDFinfokanal
- KI.KA (06–21 Uhr), ZDFneo (21–06 Uhr)
100 D V 16-QAM
(8-k-Modus)2/3 1/4 13,27 Wendelstein (Bayrischzell), Olympiaturm München 34 578 RTL-Group Bayern (München) 100 D V 16-QAM
(8-k-Modus)2/3 1/4 13,27 Wendelstein (Bayrischzell), Olympiaturm München 48 690 ProSiebenSat.1 Bayern - ProSieben
- Sat.1 (Bayern), Bayern Journal (Sa. 17.30–18.30 Uhr)
- kabel eins
- N24
100 D V 16-QAM
(8-k-Modus)2/3 1/4 13,27 Wendelstein (Bayrischzell), Olympiaturm München 52 722 Gemischt privat München
(Media Broadcast)100 D V 16-QAM
(8-k-Modus)2/3 1/4 13,27 Wendelstein (Bayrischzell), Olympiaturm München
Quellen und Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Sender Wendelstein – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Sendeanlage in Bayern
- Bayrischzell
- Bauwerk im Landkreis Rosenheim
- Bayerische Voralpen
- Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks
- Erbaut in den 1960er Jahren
- Sendeturm in Bayern
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