- Frankenwarte
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Die Frankenwarte ist ein Gelände auf dem südwestlich der Würzburger Innenstadt gelegenen Nikolausberg (Höhe 359 m ü.NN). Dort befinden sich mehrere Sendeanlagen, ein Aussichtsturm (errichtet 1894) und die Akademie Frankenwarte.
Inhaltsverzeichnis
Senderstandort Frankenwarte
Bei den Sendeanlagen handelt es sich um
- einen 1952 errichteten, gegen Erde geerdeten, 111 Meter hohen, abgespannten Stahlfachwerkmast als Selbststrahlender Sendemast für Mittelwelle und als Träger von Sendeantennen für UKW-Hörfunk und TV des Bayerischen Rundfunks und der ARD. Bis 1999 sendete der Mittelwellensender auf der außerhalb des offiziellen Mittelwellenrundfunkbandes befindlichen Frequenz 520 kHz mit einer Leistung von 1 kW zusammen mit dem Sender gleicher Leistung in Hof im Gleichwellenbetrieb. Da auf dieser Frequenz keine anderen Rundfunksender betrieben wurden, konnte dieser Sender sehr gut zum Test der Ausbreitungsbedingungen im Mittelwellenbereich benutzt werden. Allerdings können viele moderne Radios die Frequenz 520 kHz nicht empfangen, weshalb 1999 eine Umstellung der Sendefrequenz auf die reguläre Mittelwellenfrequenz 729 kHz erfolgte.
2009 wurde mit dem Bau eines neuen Sendemastes begonnen. Dieser soll den alten Mast ersetzen sowie die Empfangsqualität verbessern und gleichzeitig die elektromagnetische Verträglichkeit erhöhen. Die Fertigstellung ist Mitte 2010 geplant. Am 31. Mai 2011 wurde der alte Mast abgebaut. Der neue Eifelturm von Würzburg (siehe unten) steht nun frei. - einen 1961 erbauten, 118 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast als Sendemast für Richtfunk, UKW-Hörfunk und TV der Deutschen Telekom AG. Dieser Sendemast dient zur Verbreitung der Radioprogramme privater Programmanbieter und dem DVB-T Multiplex des ZDF.
- einen 85 Meter hohen abgespannten Stahlfachwerkmast der Deutschen Telekom AG. Er wurde 1985 errichtet, da die Aufnahmekapazität des alten Sendemastes schon erschöpft war und weil der Bau eines Sendeturms in Stahlbetonbauweise auf dem Antennen für alle Funkdienste, welche die Deutsche Telekom AG auf der Frankenwarte betreibt, nicht zustande kam.
- einen Turm für den Mobilfunk in Fertigbetonbauweise auf dem Gelände des Bayerischen Rundfunks, der 1993 errichtet wurde und einen vorhandenen kleineren Schleuderbetonmast ersetzte.
- einen kleinen freistehenden Stahlturm für Richtfunkantennen für die Zuspielung von Fernsehprogrammen auf dem Areal der Sendeanlage der Deutschen Telekom AG auf der Frankenwarte.
1985 gab es einen Vorstoß von seiten der damaligen Bundespost auf der Frankenwarte einen Sendeturm aus Stahlbeton zu errichten. Das Vorhaben wurde aber wegen zahlreicher Einsprüche nicht realisiert.
Frequenzen und Programme
Analoges Radio (UKW)
Sender des Bayerischen Rundfunks
Frequenz
(in MHz)Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP
(in kW)Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)90,9 Bayern 1 BAYERN_1
BR1_NORD
BR_1_UFRD311
D711 (regional)Mainfranken 5 ND H 90,0 Bayern 2 BAYERN_2
BR2_NORD
BR_2_UFRD312
D712 (regional)Mainfranken 5 ND H 97,6 Bayern 3 BAYERN_3 D313 – 5 ND H 89,0 BR-Klassik BR-KLASS D314 – 5 ND H 105,7 B5 aktuell B_5_AKT_ D315 – 0,2 D (210°-160°) H Sender der Media Broadcast
Frequenz
(in MHz)Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP
(in kW)Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)100,3 Deutschlandfunk __DLF___ D210 – 0,1 D (330°-100°) H 101,3 Deutschlandradio Kultur DKULTUR_ D220 – 0,1 D (330°-100°) H 104,4 Antenne Bayern ANTENNE_ D318 – 5 ND H 92,1 Klassik Radio KLASSIK_ D75B – 0,3 D (340°-320°) H 95,8 egoFM _egoFM__ 1014 – 0,3 D (330°-300°) H 102,4 Charivari.fm _CHARI__ D41A – 0,3 ND H 106,9 106,9 Radio Gong __GONG__ D78C – 5 ND H 97,1 derzeit ungenutzt 0,3 ND H Analoges Radio (MW)
Ausstrahlung erfolgt vom Sender des Bayerischen Rundfunks.
Frequenz
(kHz)Programm Regionalisierung EMRP
(kW)Sendediagramm
rund (ND)/gerichtet (D)Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)729 Bayern plus – 1 ND V Digitales Radio (DAB)
Ausstrahlung erfolgt vom Sender des Bayerischen Rundfunks.
DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.
Block Programme ERP
(in kW)Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)Gleichwellennetz (SFN) 11D
BR Bayern
(D__00165)DAB-Block des Bayerischen Rundfunks - Bayern 1 (Oberbayern) (160 kbps)
- Bayern 1 (Mittel-/Oberfranken) (80 kbps DAB+)
- Bayern 1 (Mainfranken) (80 kbps DAB+)
- Bayern 1 (Niederbayern/Oberpfalz) (80 kbps DAB+)
- Bayern 1 (Schwaben) (72 kbps DAB+)
- Bayern 2 plus (Nord) (80 kbps DAB+)
- Bayern 2 (Süd) (160 kbps)
- Bayern 3 (160 kbps)
- B5 aktuell (80 kbps DAB+)
- BR Verkehr (48 kbps Mono)
- BR-Testkanal (128 kbps DAB+, zeitweise BR-Klassik und Testschleife in Mehrkanalton)
10 ND Gelbelsee, Dillberg, Hohe Linie (Regensburg), München (Olympiaturm), Nürnberg (Fernmeldeturm), Wendelstein, Würzburg (Frankenwarte) 12D
Bayern
(D__00008)DAB-Block der Bayern Digital Radio : - BR-Klassik (192 kbps)
- B5 plus (96 kbps-M)
- Bayern plus (128 kbps)
- on3-radio (128 kbps)
- Rock Antenne (192 kbps)
- Radio Galaxy (160 kbps)
5,75 ND Alzenau (Hörstein-Hahnenkamm), Amberg (Rotbühl), Augsburg (Haberskirch), Augsburg (Hotelturm), Bamberg (Geisberg), Brotjacklriegel (Deggendorf), Büttelberg (Burgbernheim / Frankenhöhe), Burgsinn, Coburg (Eckardtsberg), Deggendorf (Aletsberg), Dillberg (Neumarkt), Dingolfing (BMW), Gelbelsee (Ingolstadt), Grünten (Sonthofen), Herzogstand (Fahrenbergkopf), Hochberg (Traunstein), Hof (Labyrinthberg), Hohe Linie (Regensburg), Hohenpeißenberg (Weilheim), Hoher Bogen (Furth im Wald), Hühnerberg (Harburg), Ingolstadt (Audi), Ismaning, Kreuzberg (Rhön), Landshut (Altdorf-Gstaudacher Str.), Lindau (Kinberg-Lötz), Miltenberg (Kohlplatte), Mindelheim (Mittelneufnach), München (Olympiaturm), Nürnberg (Fernmeldeturm), Oberammergau, Ochsenkopf (Fichtelgebirge), Passau (Dommelstadl-Hainberg), Pfaffenberg (Aschaffenburg), Pfaffenhofen (Ilm), Pfarrkirchen (Postmünster-Hieb), Ulm (Kuhberg), Wendelstein (Bayrischzell), Würzburg (Frankenwarte)
gepl.:
Lindau (Hoyren-Hoyerberg), Augsburg-Stadt, Untersberg/Freilassing (Geiereck) [AUT](*) BR Verkehr wird im Standard DAB+ ausgestrahlt.
Digitales Fernsehen (DVB-T)
Sender des Bayerischen Rundfunks
Kanal Frequenz
(in MHz)Multiplex Programme im Multiplex ERP
(in kW)Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)Modulations-
verfahrenFEC Guard-
intervallBitrate
(in MBit/s)SFN 36 594 ARD national (BR) 25 / 50 ND V / H 16-QAM 3/4 1/4 13,06 / 13,27 - 45 666 ARD regional (BR)
Nordbayern100 ND H 16-QAM 2/3 1/4 13,27 - Sender der Media Broadcast
Kanal Frequenz
(in MHz)Multiplex Programme im Multiplex ERP
(in kW)Antennendiagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)Modulations-
verfahrenFEC Guard-
intervallBitrate
(in MBit/s)SFN 25 506 ZDFmobil - ZDF
- 3sat
- KI.KA (6-21 Uhr) / ZDFneo (21-6 Uhr)
- ZDFinfokanal
50 ND H 16-QAM 2/3 1/4 13,47 Würzburg, Rhön, Pfaffenberg Analoges Fernsehen (NTSC)
Ausstrahlung erfolgt vom Sender der Media Broadcast.
Kanalnummer Programmname ERP (kW) 47 AFN Prime Atlantic 0,5 Analoges Fernsehen (PAL)
Vor der Umstellung auf DVB-T wurden weiterhin folgende analoge Fernsehsender ausgestrahlt:
Sender des Bayerischen Rundfunks
Kanalnummer Programmname ERP (kW) 10 ARD 5 Sender der Media Broadcast
Kanalnummer Programmname ERP (kW) 23 DSF 0,316 25 ZDF 410 34 RTL II 0,3 38 Sat.1 0,316 41 ProSieben 0,316 45 Bayerisches Fernsehen 360 60 RTL 0,3 Neuer Sendemast
Im Juli 2010 ging der neue Sendemast des Bayerischen Rundfunks in Betrieb.[1] Der 110 m hohe freistehenden Stahlgitter-Sendemast wird auf Grund seiner Form im Volksmund auch „kleiner Eiffelturm“ genannt. Er übernimmt die Funktion des 1952 erbauten früheren Sendemastes und verbessert den Empfang von Radio- und Fernsehprogrammen über terrestrische Antennen (DVB-T). Der alte Mast wurde am 31. Mai 2011 um 14:00 Uhr gesprengt.[2]
Weblinks
- Aussichtsturm Frankenwarte. In: Structurae.
- Sendemast des Bayerischen Rundfunks. In: Structurae.
- Sendemast der Deutschen Telekom AG. In: Structurae.
- Hilfssendemast der Deutschen Telekom AG. In: Structurae.
- Mobilfunkturm. In: Structurae.
Einzelnachweise
49.7805583333339.9063083333333Koordinaten: 49° 46′ 50″ N, 9° 54′ 23″ OKategorien:- Sendeanlage in Bayern
- Bauwerk in Würzburg
- Sendeanlage des Bayerischen Rundfunks
- Deutsche Funkturm
- Aussichtsturm in Bayern
- Sendeturm in Bayern
- einen 1952 errichteten, gegen Erde geerdeten, 111 Meter hohen, abgespannten Stahlfachwerkmast als Selbststrahlender Sendemast für Mittelwelle und als Träger von Sendeantennen für UKW-Hörfunk und TV des Bayerischen Rundfunks und der ARD. Bis 1999 sendete der Mittelwellensender auf der außerhalb des offiziellen Mittelwellenrundfunkbandes befindlichen Frequenz 520 kHz mit einer Leistung von 1 kW zusammen mit dem Sender gleicher Leistung in Hof im Gleichwellenbetrieb. Da auf dieser Frequenz keine anderen Rundfunksender betrieben wurden, konnte dieser Sender sehr gut zum Test der Ausbreitungsbedingungen im Mittelwellenbereich benutzt werden. Allerdings können viele moderne Radios die Frequenz 520 kHz nicht empfangen, weshalb 1999 eine Umstellung der Sendefrequenz auf die reguläre Mittelwellenfrequenz 729 kHz erfolgte.
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