- Smołdziński Las
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Smołdziński Las Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupsk Gmina: Smołdzino Geographische Lage: 54° 41′ N, 17° 15′ O54.68944444444417.242222222222Koordinaten: 54° 41′ 22″ N, 17° 14′ 32″ O Einwohner: 244
Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Straße: Smołdzino–Kluki Schienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig Smołdziński Las (deutsch Holzkathen, Kreis Stolp/Pommern, kaschubisch Hôłtkôtë) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern und gehört zur Gmina Smołdzino (Landgemeinde Schmolsin) im Powiat Słupsk (Kreis Stolp).
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Smołdziński Las liegt zwischen dem Jezioro Gardno (Garder See) und dem Jezioro Łebsko (Leba-See), drei Kilometer von der Ostseeküste entfernt. In großem Bogen führt die Straße von Smołdzino (Schmolsin) durch Smołdziński Las über Łokciowe (Lochzen) weiter nach Kluki (Klucken) am Jezioro Łebsko. Vor 1945 sorgte eine Kleinbahnlinie, betrieben durch die Stolper Bahnen von Stolp bis nach Schmolsin, für eine Bahnanbindung des vier Kilometer entfernten Holzkathen.
Geschichte
Holzkathen gehörte bis 1945 zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Es galt als das längste Dorf des Kreises, zu dessen Durchquerung auch ein rüstiger Fußgänger mehr als eine Stunde brauchte.
Holzkathen nämlich war eine weitflächige Streusiedlung, die aufgrund des morastigen Bodens mit Sumpf, Erlenbrüchen und Moorteichen entstand, weil sie so den Siedlern nur spärliches und weit gestreutes Festland bot. Wo immer sich eine Sandbank o. ä. im seichten Gelände fand, bauten die Einwanderer ihre Wirtschaftshöfe.
Zuletzt war Holzkathen ein Bauerndorf mit vielen kleinen und großen Höfen. Im Jahre 1939 hatte es 145 landwirtschaftliche Betriebe – bei einer Bevölkerung von 841 Einwohnern in 206 Haushaltungen.
Am 9. März 1945 besetzte die Rote Armee aus Richtung Główczyce kommend den Gemeindebereich von Holzkathen. Wohl gab es keine Kämpfe, doch gingen neun Gehöfte in Flammen auf und zahlreiche Bewohner wurden verschleppt. Weil das gesamte Ostseeküstenland zum Sperrgebiet erklärt wurde, musste die Holzkathener Bevölkerung den Ort im März 1945 verlassen und fand in Großendorf (heute polnisch: Wielka Wieś), Pottangow (Potęgowo) und Marienfelde (Świtały) Aufnahme.
Im Juli 1945 gab es in Holzkathen ein Gefangenenlager mit etwa 200 deutschen Soldaten, die später nach Pillau (heute russisch: Балтийск/Baltijsk) abtransportiert wurden.
Im Sommer 1945 kamen Polen und übernahmen das Dorf, das heute Smołdziński Las heißt und Teil der Gmina Smołdzino im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Stolp) ist und mehr als 200 Einwohnern Heimat ist.
Ortsgliederung bis 1945
Vor 1945 gehörten zur Gemeinde Holzkathen 20 Ortsteile:
- Bäck
- Batharar
- Bohr
- Bratsch
- Brenkenhofsthal (heute polnisch: Przybynin)
- Brimberg
- Damm (Dębowe)
- Deutschmann
- Gromoll
- Grünau (auch: Grünhof) (Listowie)
- Hastigsputh
- Klötzen (Klece)
- Kreuz
- Radtke (Radek)
- Schabbock (auch: Czapock)
- Schims (auch: Chims)
- Schippern
- Scholpin (Czołpino)
- Schulgrommisch
- Wilhelmshof (Następowo)
Die früher besonderen Ortsteile Gorni, Lukowe, Piezkamp, Sduni und Stewerkowe führten ab 1937 den Namen der Gemeinde Holzkathen.
Im Hofkammergut Brenkenhofsthal (heute polnisch: Przybynin) lebte vor 1945 der Gründer des Gutes fort, der Geheime Oberfinanz-, Kriegs- und Domänenrat Franz Balthasar Schönberg von Brenkenhoff (1723–1780). Er hatte das Gut 1777 angelegt. In Brenkenhofsthal gab es einst auch die „abgelgenste, zugleich die kleinste und gemütlichste Gastwirtschaft des Kreises“.
Grünau (auch Grünhof) war vor 1945 die Revierförsterei der Lebanehrung.
Klötzen, Deutschmann und Kreuz lagen am Wege mit ihren markanten Häusern und den grau geschäwrzten, moosgrünen Schilfhalmdächern.
Auf der Leuchtturmdüne hinter Klötzen liegt der heute noch vorhandene Leuchtturm Scholpin (polnisch: Latarnia Morska Czołpino), und vormals bekannt war auch das Leuchtturmwärterhaus Radtke.
Kirche
Die Bevölkerung von Holzkathen war vor 1945 überwiegend evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte zum Kirchspiel Schmolsin (heute polnisch: Smołdzino) im Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Die Schmolsiner Dorfkirche war zentrale Gottesdienststätte. Hier tat als letzter deutscher Geistlicher vor 1945 Pfarrer Ernst Fürstenberg Dienst.
Seit 1945 werden die evangelischen Einwohner von Smołdziński Las vom Pfarrer der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut – die nächste Filialkirche steht in Gardna Wielka (Groß Garde).
Im Jahre 1925 gab es in Holzkathen nur 19 Einwohner katholischer Konfession. Heute dagegen ist die Bevölkerung von Smołdziński Las überwiegend katholisch.
Seit 2010 hat Smołdzińki Las ein eigenes Gotteshaus[1]. Die Gemeindeglieder haben es aus Feld- und Ziegelsteinen selbst in ehrenamtlicher Eigenarbeit errichtet. Ein hölzerner Glockenstuhl steht separat. Damit haben die Gläubigen in Smołdziński Las sowie in Przybynin (Brenkenhofstal), Następowo (Wilhelmshof), Czołpino (Scholpin) und Kluki (Woiwodschaft Westpommern)Kluki (Klucken) sich ein gemeinsames Gotteshaus geschaffen. Es steht schräg gegenüber der alten Dorfschule etwas zurückgesetzt.
Weiterhin aber ist das Gotteshaus in Smołdzino (Schmolsin) die Pfarrkirche. Sie gehört zum Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen.
Schule
In der im Jahre 1932 vierstufigen Volksschule Holzkathen unterrichteten drei Lehrer in vier Klassen insgesamt 150 Schulkinder. Noch 1937 wurden ein Neubau des Lehrerwohnhauses mit zwei Dienstwohnungen und der Umbau des alten Schulhauses mit einzelnen Klassenräumen eingeweiht. Zuletzt unterrichteten die Lehrer Garbe, Nitz und Marx.
Persönlichkeiten des Ortes
- Wilhelm Heerde (1898-1991), Bildhauer und Politiker (NSDAP) besuchte die Dorfschule in Holzkathen
Verweise
Literatur
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck 1989, S. 577-580 (Download Ortsbeschreibung Holzkathen)
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Erstmals ein Gotteshaus in Holzkathen, in: Die Pommersche Zeitung, Folge 4/11 - 29. Januar 2011, Seite 8
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