- Smoldzino
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Smołdzino Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupsk Geographische Lage: 54° 40′ N, 17° 13′ O54.66333333333317.213611111111Koordinaten: 54° 39′ 48″ N, 17° 12′ 49″ O Einwohner: 984 Postleitzahl: 76–214 Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Straße: DW 213: Słupsk-Celbowo, Abzweig: Choćmirowo (10 km) Schienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig Gemeinde Gemeindeart: Landgemeinde Gemeindegliederung: 16 Schulzenämter Fläche: 257,24 km² Einwohner: 3.431 (30. Juni 2007[1]) Verwaltung (Stand: ) Adresse: ul. Kościuszki 3
76-214 SmołdzinoWebpräsenz: www.smoldzino.com.pl Smołdzino (deutsch: Schmolsin, kaschubisch: Smôłdzëno) ist ein Dorf und Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Słupski der Woiwodschaft Pommern in Polen.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Das Dorf liegt im Osten Pommerns am nordöstlichen Fuße des Berges Revekol. Es befindet sich unmittelbar an der südlichen Grenze des Slowinzischen Nationalparks.
Dorf Smołdzino
Geschichte
Schmolsin gehörte bis 1945 zu Deutschland, und zwar zum Landkreis Stolp der preußischen Provinz Pommern. Zu Ende des Zweiten Weltkriegs, im März 1945, wurde Schmolsin durch die Rote Armee besetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam Schmolsin wie ganz Hinterpommern an Polen. Die Einwohner wurden durch den polnischen Staat entschädigungslos enteignet, mussten teilweise für die neu angesiedelten polnischen Bürger arbeiten und wurden in den folgenden Jahren vertrieben. Schmolsin erhielt den polnischen Namen Smołdzino.
Schmolsin ist eines der ältesten Dörfer des Stolper Landes. Der historischen Dorfform nach ist es ein großes Straßendorf. Aus vor- und urgeschichtlicher Zeit stammt ein alter Burgwall mit Graben, der sich im Wald des Revekol 500 Meter vom Dorf entfernt befindet.
Im Jahre 1281 wird Schmolsin (Smoltzini, später auch Smoltzin) zum ersten Male urkundlich erwähnt. Damals gehörte der Ort zu Groß Garde (heute polnisch: Gardna Wielka) und zum Kloster Belbuck, 1291 kam es an das Kloster Oliva.
Im Jahre 1487 wird Peter Tessen als Lehnsherr genannt, und um 1600 erhielt die Herzogin Anna von Croy (1590-1660) hier ihren Witwensitz zugewiesen. Das Schloss lag an der Lupow (Łupawa), es ist nicht mehr vorhanden. Nach dem Tod der Fürstin kam der Ort an ihren Sohn, den Herzog Ernst Bogislaw von Croy (1620-1684), danach an Ernst von Croyengreiff und schließlich 1684 an das Haus Brandenburg. Friedrich der Große selbst erteilte schließlich den Auftrag, das Gebiet nördlich von Schmolsin zu meliorieren.
Im Jahre 1784 werden für Schmolsin genannt: 1 Vorwerk, 1 Prediger, 1 Förster, 1 Küster, 4 wüste Bauernhöfe (vom königlichen Amt genutzt), 22 Bauern, 2 Kossäten, 10 Büdner, 1 Predigerwitwenhaus, 1 Schmied und 34 Büdner am Revekol bei insgesamt 71 Feuerstellen.
Im Jahre 1852 kam Schmolsin in den Besitz der Hofkammer, Kaiser Wilhelm II. selbst stattete dem Ort 1910 einen Besuch ab. Das Hausgut Hohenzollern war 2056 Hektar groß und hatte einen reichen Viehbestand.
1939 zählte man in Schmolsin 1308 Einwohner in 377 Haushaltungen.
Ortsgliederung bis 1945
Vor 1945 hatte die Gemeinde Schmolsin neun Ortsteile:
- Dünengehöft
- Eichweide (Dambee)
- Jawersberg
- Karolinenhof
- Karlshof
- Leuchtfeuergehöft
- Menzelsruh
- Reißaus
- Rumbke (polnisch: Rąbek)
Amt Schmolsin
Schmolsin bildete bis 1945 einen eigenen Amtsbezirk innerhalb des Landkreises Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Zugeordnet waren die Orte Klein Garde (heute polnisch: Gardna Mała), Schlochow (Człuchy), Schmolsin, Vietkow (Witkowo), Virchenzin (Wierzchocino) und Zietzen (Siecie) mit den dazugehörigen sieben Vorwerken. Einstmaliger Amtshauptmann von Schmolsin (und Stolp) war von 1707 bis 1709 der spätere preußische Staatsminister und Generalpostdirektor Ernst Bogislav von Kameke.
Schmolsin war außerdem Sitz eines Standesamtes und einer Gendarmerie. Amtsgerichtlich war der Ort nach Stolp orientiert.
Forstamt Schmolsin
Zum Forstamtsbezirk Schmolsin gehörten vor 1945 die Revierförstereien Schmolsin (Revekol und Flossen) und Grünhof (Fichtholz und Eulenburg) sowie die Forstwartbezirke Rowe (Rowy), Rumbske (Rumsko) und Virchenzin (Wierzchocino)
Kirche
Die Dorfkirche in Schmolsin wurde auf Initiative von Herzogin Anna von Croy errichtet und am 16. Oktober 1632 eingeweiht. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude vergrößert und erhielt auch einen Turm. Die Innenausstattung war von großer Reichhaltigkeit.
Bis 1832 wurde in dem Gotteshaus noch kaschubisch gepredigt. Der von Herzogin Anna eingesetzte erste Geistliche an der Kirche, Michael Pontanus (latinisiert: Brüggemann, polnisch: Michał Mostnik) gab den Katechismus Martin Luthers, die Bußpsalmen Davids, die Geschichte der Passion Jesu Christi sowie eine Tauf- und eine Trauagende in kaschubischer Sprache heraus und schuf so ein für die evangelischen Kaschuben bedeutsames Werk.
Mit den Ortschaften Holzkathen (Smołdziński Las), Klucken (Kluki), Schlochow (Człuchy), Selesen (Żelazo), Witkowo (Smołdzino)Vietkow (Witkowo), Virchenzin (Wierzchocino) und Zietzen (Siecie) gehörte das evangelische Kirchspiel Schmolsin bis 1945 zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Ernst Fürstenberg.
Von 1632 bis 1945 war die Kirche ein evangelisches Gotteshaus. Nach 1945 wurde sie zugunsten der katholischen Kirche enteignet, die sie neu weihte und ihr den Namen Trójce Świętej (Hl. Dreifaltigkeit) verlieh.
Schule
Bereits im Jahre 1852 hatte Schmolsin eine zweiklassige Schule. Ein neues großes Schulgebäude entstand 1893. Im Jahre 1932 war die Schule fünfstufig, es unterrichteten drei Lehrer 221 Schulkinder. Die letzten deutschen Schulleiter vor 1945 waren Max Pigorsch, Johannes Schammler und Willy Woggon.
Persönlichkeiten des Ortes
- Johann Gotthelf Lindner, am 11. September 1729 in Schmolsin als Pfarrerssohn geboren, bedeutender geistlicher Dichter und Ästhetiker in Königsberg (Preußen) († 1776)
- Michael Pontanus (1578-1654), von 1600 bis 1654 erster evangelischer Pfarrer in Schmolsin, Herausgeber von Literatur in kaschubischer Sprache
- Ernst Bogislav von Kameke (1674-1726), von 1707 bis 1709 Amtshauptmann von Schmolsin (und Stolp), preußischer Staatsminister und Generalpostdirektor
Gmina Smołdzino
Smołdzino ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde, deren Gebiet sich zwischen dem Jezioro Gardno (Garder See) und dem Jezioro Łebsko (Leba-See) hinzieht. Ihre Fläche beträgt 257,24 km², und die Einwohnerzahl beträgt 3.431.
Gemeindegliederung
Die Landgemeinde Smołdzino ist in 16 Ortsteile ("Schulzenämter") unterteilt, die sich in insgesamt 23 Ortschaften untergliedern:
Ortsteile:
- Bukowa (Buchenstein)
- Człuchy (Schlochow)
- Czysta (Wittbeck)
- Gardna Mała (Klein Garde)
- Gardna Wielka (Groß Garde)
- Kluki (Klucken)
- Komnino (Kuhnhof)
- Łokciowe (Lochzen)
- Retowo (Rotten)
- Siecie (Zietzen)
- Smołdzino (Schmolsin)
- Smołdzinsko Las (Holzkathen)
- Stojcino (Stohentin)
- Wierzchocino (Virchenzin)
- Wikowo (Vietkow)
- Żelazo (Selesen)
Andere Ortschaften:
- Boleniec (Bollenz)
- Czołpino (Scholpin)
- Łódki
- Przybynin (Brenkenhofsthal)
- Siedliszcze (Zedlerkaten)
- Stare Kluki (Alt Klucken)
- Wysoka (Wittstock)
Verweise
Literatur
- Karl-Heinz Pagel, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit, Lübeck, 1989
- Johannes Hinz, Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land, Augsburg, 1996
- Ernst Müller, Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart, 2. Teil, Stettin, 1912
- Helmut Heyden, Kirchengeschichte Pommerns, 2 Bd., Köln-Braunsfeld, 1957
Weblinks
- Website der Gemeinde (polnisch)
Fußnoten
- ↑ Główny Urząd Statystyczny, „LUDNOŚĆ - STAN I STRUKTURA W PRZEKROJU TERYTORIALNYM“, Stand vom 30. Juni 2007
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