Potęgowo (Powiat Słupski)

Potęgowo (Powiat Słupski)
Potęgowo
Wappen der Gmina Potegowo
Potęgowo (Polen)
Potęgowo
Potęgowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Landkreis: Słupsk
Gmina: Potęgowo
Geographische Lage: 54° 29′ N, 17° 29′ O54.48361111111117.484166666667Koordinaten: 54° 29′ 1″ N, 17° 29′ 3″ O
Einwohner:

1416

Postleitzahl: 76-230
Telefonvorwahl: (+48) 59
Kfz-Kennzeichen: GSL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK6 (Europastraße 28): StettinDanzig
Schienenweg: PKP-Linie 202: Stargard in PommernDanzig
Nächster int. Flughafen: Danzig
Gemeinde
Gemeindeart: Landgemeinde
Gemeindegliederung: 24 Schulzenämter
Fläche: 227,9 km²
Einwohner:

7123
(31. Dez. 2010) [1]

Bevölkerungsdichte: 31 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2212072
Verwaltung (Stand: 2010)
Gemeindevorsteher: Jerzy Awchimieni
Adresse: ul. Kościuszki 5
76-230 Potęgowo
Webpräsenz: www.potegowo.pl

Potęgowo (deutsch Pottangow, kaschubisch Pòtãgòwò) ist der Name eines Dorfes und einer Landgemeinde in der polnischen Woiwodschaft Pommern im Kreis Słupsk (Stolp).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Das frühere Guts- und Bauerndorf Potęgowo liegt etwa 30 Kilometer östlich von Słupsk (Stolp) zwischen der Łupawa (Lupow) und der Łeba (Leba) am Rande eines eiszeitlichen Talzuges, der vom Darżyńska Struga (Darsiner Bach) durchflossen wird. 1 Kilometer südlich des Ortes verläuft die polnische Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) von Stettin nach Danzig. Im Norden des Dorfes befindet sich der Bahnhof an der PKP-Linie 202 von Stargard in Pommern nach Danzig.

Der Bahnhof von Potęgowo (Pottangow)

Ortsname

In alten Urkunden erscheinen die Ortsbezeichnungen Pottegow, Pottingowe, Pottenkow und Pottenkaw. In der Musterrolle von 1523 wird Peter Puttkamer tho Pottegaw genannt.

Die polnische Ortsbezeichnung entspricht der alten Namensgebung. Es findet sich nur 30 Kilometer südostwärts in der Woiwodschaft Pommern ein weiterer Ort namens Potęgowo, früher im Landkreis Neustadt (Westpreußen) gelegen (deutscher Name Potengowo (Gemeinde Linde)).

Geschichte

In Pottangow befand sich der bedeutendste Burgwall im Landkreis Stolp. Er lag westlich des Dorfes auf einem Bergvorsprung, an dem vom Darsiner Bach durchzogenen Tal, das früher ein schmales Seebecken darstellte. Zur Landseite hin war ein Wall aufgeworfen, den der Volksmund mit Schlotkenberg und Schwedenschanze bezeichnete.

Pottangow war ursprünglich ein Vorwerk von Darsin (heute polnisch: Darżyno) und hat dessen Schicksal weitgehend geteilt. In der Familiengeschichte derer von Puttkamer werden Darsin und Pottangow zwischen 1428 und 1684/86 als Besitz dieser Familie definiert. Mit dem dann erfolgten Verkauf an die Grumbkows wurden sie dem Besitzkomplex Lupow (Łupawa) angegliedert.

Mit dem Güterkomplex von Lupow kam Pottangow an die Bonins. Erst seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde Pottangow als eigenes Gut angesehen. 1827 erbte es Otto Heinrich Ferdinand von Bonin zusammen mit anderen Gütern im Landkreis Stolp. Seit 1855 war die Besitzschaft Lupow mit Darsin und Pottangow Fideikommiß.

Die letzten Besitzer auf Pottangow waren Friedrich von Bonin († 1877) und Ernst von Bonin († 1931). Danach wurde das 415 Hektar umfassende Gut aufgesiedelt. Das Restgut übernahm Karl zum Winkel.

Vor 1945 war Potttangow eine Landgemeinde innerhalb des Amts- und Standesamtsbezirks Grumbkow (Grąbkowo) im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Pottangow bildete einen eigenen Gendarmeriebezirk, war amtsgerichtlich jedoch nach Stolp orientiert. 1939 lebten hier 647 Einwohner in 170 Haushaltungen bei 32 Wohngebäuden.

Am 9. März 1945 wurde Pottangow von Truppen der Roten Armee besetzt. Nach Übergang des Ortes in polnische Verwaltung setzte die Vertreibung der heimischen Bevölkerung ein. Pottangow erhielt die Bezeichnung Potęgowo und ist heute ein Teil der gleichnamigen Gmina im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Woiwodschaft Słupsk). Hier wohnen heute mehr als 1400 Menschen.

Ortsgliederung bis 1945

Bis 1945 gehörten zur Gemeinde Pottangow die Ortschaften Pottangow-Bahnhof, Pottangow-Postamt und Pottangow-Siedlung.

Kirche

Vor 1945 war die Dorfbevölkerung von Pottangow überwiegend evangelischer Konfession. Im Jahre 1925 hatte der Ort 33 katholische Bewohner (12,7%). Pottangow war in das Kirchspiel Schurow (heute polnisch: Skórowo) eingegliedert, zu dem auch Bonkow (heute nicht mehr existent), Darsow (Darżewo), Groß Runow (Runowo), Karlshöhe (Chlewnica), Klein Gluschen (Głuszynko), Laaske (Laska), Langeböse (Pogorzelice), Schidlitz, Schurow (Skórowo), Vangerske (1938–1945 Wiesenberg, heute Węgierskie) und Zechlin (Żychlin) gehörten.

Die Parochie Schurow, die 1940 insgesamt 3816 Gemeindeglieder zählte, lag im Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher vor 1945 war Pfarrer Heinz Suhr. Heute liegt Potęgowo im Einzugsbereich der evangelischen Parochie der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Heute leben überwiegend katholische Einwohner in Potęgowo. Der Ort liegt (weiterhin) in der Parochie (polnisch: Parafia) Skórowo (Schurow), nun im Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin (Erzbistum Danzig) der Katholischen Kirche in Polen.

Schule

In der im Jahre 1932 zweistufigen Volksschule unterrichtete ein Lehrer in zwei Klassen 99 Kinder. Eine zweite Lehrerstelle kam 1932 hinzu. Letzte deutsche Lehrer vor 1945 waren Richard Koglin und Franz Schröder.

Gmina Potęgowo

Die Gmina Potęgowo mit Sitz im Dorf Potęgowo ist eine 227,92 km² große Landgemeinde mit mehr als 7.000 Einwohnern am Südostrand des Powiat Słupski im Gebiet zwischen den Flüssen Łupawa (Lupow) und Łeba (Leba). Nachbargemeinden sind: Cewice (Zewitz), Czarna Dąbrówka (Scharz Damerkow), Damnica (Hebrondamnitz), Dębnica Kaszubska (Rathsdamnitz), Główczyce (Glowitz) und Nowa Wieś Lęborska (Neuendorf).

Gemeindegliederung

Das Gutshaus in Rexin, heute Rzechcino

Die Gmina Potęgowo untergliedert sich in 24 Ortsteile („Schulzenämter“):

In diese Ortsteile sind weitere Ortschaften integriert: Gaje (Eduardshof), Grapiczki (Neu Grapitz), Huta, Malczkówko (Neu Malzkow), Nowina, Piaseczno (Fuchsberg), Poganice (Poganitz), Rzechcinko (Neu Rexin), Rębowo (Rambow), Węgierskie (Vangerske, 1938–1945 Wiesenberg) und Żochówko (Neu Sochow).

Verweise

Literatur

  • Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Lübeck 1989.

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 6. August 2011.

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