St. Blasius und Martinus (Saarwellingen)

St. Blasius und Martinus (Saarwellingen)
St. Blasius und Martinus

St. Blasius und Martinus ist das Patrozinium einer Pfarrei und einer Pfarrkirche im saarländischen Saarwellingen. Die Pfarrei gehört zur Diözese Trier.

Inhaltsverzeichnis

Pfarrei

Die erste schriftliche Erwähnung der Pfarrei datiert ins Jahr 953. In einer Liste der zur Wallfahrt nach Mettlach verpflichteten Pfarreien des Erzbischofs Ruotbert von Trier (931–956) erscheint auch Saarwellingen, damals noch unter dem Namen Wellingen bzw. auf Latein Vailingua. Das Martinspatrozinium weist allerdings auf ein höheres Alter der Pfarrei hin, während der heutige Hauptpatron Blasius von Sebaste erst später dazukam. Nach verschiedenen Gebietsveränderungen in jüngster Zeit zählt die Pfarrei heute etwa 7500 Katholiken. Zum Gebiet der Pfarrei gehört auch ein Großteil des Gebietes des früheren Pfarrei St. Pius Saarwellingen. Die ehemalige Pfarrkirche dieser Pfarrei ist heute eine Filialkirche der Pfarrei St. Blasius und Martinus.

Pfarrkirche

Die heutige Pfarrkirche wurde in den Jahren 1898 bis 1900 nach Plänen des Karlsruher Architekten Ernst Brand in gotisierendem Stil errichtet und am 27. Mai 1900 durch den Trierer Bischof Michael Felix Korum geweiht. Der Grundriss der Kirche stellt ein lateinisches Kreuz dar. Die Apsis in 5/8-Abschluss befindet sich im Osten und beherbergt den Hochaltar mit Tabernakel, während der Zelebrationsaltar infolge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils in der Vierung zwischen Lang- und Querhaus aufgestellt wurde. Das vierjochige Langhaus ist flankiert von jeweils einem nur leicht niedrigeren Seitenschiff. Im Westen erstreckt sich über die gesamte Raumbreite die Empore für Orgel und Chöre. Außen schließt sich auf der Westseite der von einem südlichen Treppenturm begleitete Hauptturm an, der mit 62,10 m Höhe als der größte Turm des Umlandes gilt.

Orgel

Die heutige Orgel der Blasiuskirche basiert auf zwei Vorgängerinstrumenten aus den Jahren 1903 (Orgelbau Gerhardt, Boppard am Rhein) und 1953 (Orgelbau Haerpfer-Erman, Boulay-Moselle). Sie wurde 1995 von der Orgelbaufirma Eberhard Friedrich Walcker unter Verwendung von Material aus den Vorgängerorgeln ausgeführt und am Palmsonntag 1995 durch den Freiburger Domorganisten Prof. Ludwig Doerr eingespielt und durch Albert André geweiht. Das Instrument verfügt über 43 Register, verteilt auf drei Manuale (I: Rückpositiv, II: Hauptwerk, III: Schwellwerk) und Pedal. Auffällig ist der im deutschen Sprachraum einmalig hohe Anteil an Zungenstimmen von 10 Registern bei 43 Registern insgesamt.

Geläute

Das Geläute umfasst vier Bronzeglocken aus dem Jahr 1951. Sie wurden von der Glockengießerei Mabilon in Saarburg gegossen. Ihr Guss war notwendig geworden, da die früheren Geläute während der beiden Weltkriege vom Staat konfisziert und für Rüstungszwecke eingeschmolzen worden waren.

Nr. Nominal Name Gewicht Gussjahr Glockengießer
1 d1 Blasius 34 Ztr. 1951 Mabilon
2 e1 Martinus 26 Ztr. 1951 Mabilon
3 fis1 Maria 15 Ztr. 1951 Mabilon
4 a1 Barbara 10 Ztr. 1951 Mabilon

Literatur

  • Gerhard Maiworm u.a. (Hrsg.): 100 Jahre Pfarrkirche St. Blasius und St. Martinus Saarwellingen. Merzig 2000.

Weblinks

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