St. Felix und Regula (Rheinfelden-Nollingen)

St. Felix und Regula (Rheinfelden-Nollingen)
St. Felix und Regula

Das Gotteshaus St. Felix und Regula im Rheinfelder Stadtteil Nollingen ist eine römisch-katholische Pfarrkirche, die dem Patrozinium von Felix und Regula angehört. Die Kirche mittelalterlichen Ursprungs wurde 1938 unter Beibehaltung alter Bauwerksteile neu errichtet. Die Kirche steht unweit eines Ausläufers des Dinkelbergs nördlich des Ortskerns abseits der Durchgangsstraße. Die Kirche bildet zusammen mit St. Josef in Rheinfelden und St. Gallus in Warmbach eine Seelsorgeeinheit.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gründung der Pfarrei in Nollingen geht wahrscheinlich auf das 8. oder 9. Jahrhundert zurück.[1] Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1246 zurück.[2] Im Basler Krieg 1409 wurde Nollingen und auch die damalige Kirche niedergebrannt. Die daraufhin 1415 neu erbaute Kirche bilden die ältesten erhaltenen Teile der heutigen Kirche. Ein Fenster im Chor zeigt die Jahreszahl 1440, der Triumphbogen trägt die Jahresangabe 1494.[3]

Die Jahreszahl 1574 in der Sakristei weist auf eine Vergrößerung der Kirche hin. Im Jahr 1724 wurden neue Nebenaltäre aufgestellt und die Sakristei abgebrochen. Der Hochaltar von Mors aus Schwörstadt entstand 1731, ein Jahr später von Maler Adam Wieland in Gold und weiteren Farben gefasst. 1740 wurde der Glockenturm um ein Stockwerk erhöht und erhielt Licht- und Schallöffnungen sowie einen geschweiften Turmhelm. Das Langhaus wurde 1764 renoviert.

Eine neue Kanzel erhielt die Kirche 1835 vom Stuckateur Jodok Friedrich Wilhelm, der auch den Hochaltar renovierte.[4]

1938 wurde ein neues Langhaus in Nord-Süd-Richtung errichtet und ersetzte damit das alte quer dazu gelegene. Erhalten blieben der alte Chor, die Sakristei und der Turm. Im Zuge einer Rennovation 1979 schuf der Rheinfelder Leonhard Eder einen neuen Altar, Tabernakel, Ambo und Sedilien aus Jurakalk.[5]

Beschreibung

Kirchenbauwerk

Josefsstatue über dem Eingangsportal

Das Langhaus ist mit einem Satteldach gedeckt; die beiden Chöre sind über Zeltdächer abgeschlossen. Der nordöstlich angebaute Glockenturm hat im obersten Stockwerk zu jeder der vier Seiten je eine Schallarkade und trägt eine welsche Haube, die mit einer Turmkugel und einem Kreuz bekrönt ist. Der nach Süden ausgerichtete Haupteingang ist über eine Freitreppe und drei bogenförmigen Arkaden erreichbar. An der Südfassade hängt darüber eine große Christophorusfigur mit Jesuskind aus Buntsandstein.

Ausstattung

Das Langhaus verfügt über zwei schmale Seitenschiffe, die auf je vier auf Pfeilern ruhenden Rundbögen vom Mittelschiff abgetrennt sind. Das Langhaus hat zur Westseite drei, zur Ostseite zwei gleichartig, modern verglaste Fenster. Die Kirchenschiffe sind mit einer flachen Holzdecke eingedeckt während der neue Chor hinter dem Triumphbogen ein Gratgewölbe aufweist. Im Chor weist ein rundbogiges Fenster nach Westen. An der Rückwand des Chors befinden sich zwei Bilder, von denen das rechte die Vertreibung aus den Garten Eden darstellt, das andere Jesus Christus mit elf Jüngern. In der Mitte ziert eine Christusstatue aus Buntsandstein die Wand.

Beidseitig des Triumphbogens steht je ein Seitenaltar; am vordersten Pfeiler befindet sich die Kanzel. Die Ausstattung wird durch dreizehn Kreuzwegbilder ergänzt.

Im alten Seitenchor befindet sich ein barocker Altar und ein Taufstein; der Raum wird durch ein schmiedeeisernes Gitter vom Langhaus abgetrennt. Dahinter liegt ein kleiner Vorraum mit drei Türen. Darüber befindet sich die Orgelempore. Die Orgel wurde 1940 durch den Meister Willy Dold aus Freiburg umgebaut und verfügt über eine pneumatische Spiel- und Registertraktur. Das Instrument hat zwei Manuale, ein Pedal und 18 Register.[5]

Glocken

Glockenturm

Das vierstimmige Bronzegeläut stammt von der Glockengießerei Grüninger. Die 1951 entstandenen Glocken ersetzten die während des Zweiten Weltkriegs abgegebenen.[5]

Nr. Name Nominal Gussjahr
1 h′ 1928
2 Christus-Glocke e′ 1951
3 Marienglocke g′ 1951
4 Josefs-Glocke a′ 1951

Literatur

  • Johannes Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, Müllheim/Baden 1989, ISBN 3-921709-16-4, S. 279−280.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. H. Steinegger: Heimatgeschichte Nollingen Rheinfelden und Umgebung bis zum Jahr 1922, 1935, S. 313 ff
  2. M. Gmelin: Urkundenbuch der Deutschordens-Commende Beuggen in: Z.G.0. 28, 1876, S. 100
  3. Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 279
  4. Julius Wilhelm: Der Stukkator Jodok Friedrich Wilhelm (1797–1843). Eine Skizze seiner Tätigkeit. in: F.D.A. 35 (N.F. 8), 1907, S. 239 ff.
  5. a b c Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 280

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