St. Marien (Dielingen)

St. Marien (Dielingen)
Grundriss der Marienkirche zu Dielingen 1907
Blick zum Chor 1902

Die Kirche St. Marien in der Stemweder Ortschaft Dielingen ist die Pfarrkirche der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Dielingen, zu der neben Dielingen die Stemweder Ortschaften Drohne, Haldem und Arrenkamp sowie das niedersächsische Stemshorn gehören. Die Kirchengemeinde ist Bundesländerübergreifend gehört aber zum Kirchenkreis Lübbecke der Evangelischen Kirche von Westfalen.

Das Kirchengebäude geht auf das 13. Jahrhundert zurück und wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrmals erweitert und umgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Möglicherweise gründete bereits Anfang des 9. Jahrhunderts, in Folge der Christianisierung durch die Franken, der erste Mindener Bischof Erkanbert in Dielingen eine Kirche. Bei Untersuchungen in der Zeit um 1900 wurden am Standort der heutigen Kirche Hinweise auf einen Vorgängerbau aus dem 9. Jahrhundert entdeckt. Urkundlich erwähnt wurde eine Kirche in Dielingen allerdings erst 1231.[1]

Baugeschichte

Über die Baugeschichte der Vorgängerbauten ist nichts bekannt. Die heutige Kirche wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts im spätromanischen Stil zunächst als zweijochige Saalkirche mit rechteckigem Ostchor erbaut. Auch der Turm im Westen stammt aus romanischer Zeit.

Um 1450 wurde der Chor im gotischen Stil querschiffartig nach Norden und Süden erweitert, sodass sich der Grundriss der Kirche in Form eines „T“ darstellte. In der Zeit der Renaissance wurde im Osten eine zweigeschossige Sakristei angebaut, dadurch erscheint der Grundriss heute kreuzförmig.

Die aus dem Mittelalter stammenden Fenster sind spitzbogig, ursprünglich vorhandenes Maßwerk an der Ostseite wurde später herausgebrochen. 1902 wurden weitere Fenster verschiedener Ausgestaltung eingebaut. An der Nordseite des westlichen Jochs befindet sich das rundbogige, romanische Hauptportal. Die Portale an der Nordseite des Turms und an der Nordseite der Chorerweiterung sind hingegen spitzbogig.[2]

Der Turmhelm wurde nach 1703 konstruiert. Zwischen 1958 und 1963 wurde die Kirche restauriert.[3]

Innenausstattung

Die Ausstattung der Kirche ist überwiegend barock aus dem 17. Jahrhundert, so etwa die Orgel (um 1660) und die Kanzel (1680). Aus gotischer Zeit stammen noch das Sakramentshäuschen und ein fünfsitziger, geschnitzter Chorstuhl.

Der Erbauer der historischen Orgel der Marienkirche ist unbekannt, ebenso wie das genaue Jahr der Erbauung. Im Laufe der Zeit wurde das Instrument mehrfach erweitert bzw. umgebaut, insbesondere im Jahr 1951, als das Brustwerk hinzugefügt wurde und das Pedalwerk ausgebaut wurde. Das Instrument hat 20 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch. Auffallend sind die Prospektpfeifen, die bemalt und verziert sind.[4]

I Hauptwerk C–
Prinzipal 8′
Quintadena 16′
Gedackt 8′
Octav 4′
Quinte 22/3
Waldflöte 2′
Mixtur III 11/3
Trompete 8′
II Brustwerk C–
Gedackt 8′
Rohrflöte 4′
Prinzipal 2′
Quinte 11/3
Octav 1′
Zimbel II 1/2
Trichterregal 8′
Pedal C–
Subbass 16′
Octav 8′
Quintadena 4′
Octavkornett II
Fagott 16′

Literatur

Einzelnachweise

  1. Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Dielingen
  2. Ludorff, S. 28 f.
  3. Dehio, S. 123.
  4. Informationen zur Orgel der Marienkirche

Weblinks

 Commons: Marienkirche (Dielingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
52.44258.3461111111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dielingen — Gemeinde Stemwede Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Marienkirchen — Marienkirchen (auch Sankt Marien Kirchen) sind Maria, der Mutter Jesu, geweihte oder nach ihr benannte Kirchen. Kapellen siehe Marienkapelle Klosterkirchen siehe auch Marienkloster Inhaltsverzeichnis 1 Namen Mariae, Leben Mariae 2 Sonstige… …   Deutsch Wikipedia

  • Stemwede-Drohne — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Stemwede-Haldem — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Stemwede-Niedermehnen — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Stemwede-Oppendorf — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Stemwede-Wehdem — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Stemwede — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Dielinger Klei — f1 Dielinger Klei Höhe 91,7 m ü. NN Lage Nordrhein Westfalen, Deutschland Gebirge Solit …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenkreis Lübbecke — Der Evangelische Kirchenkreis Lübbecke ist einer von 31 Kirchenkreisen innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen. Amtssitz ist seit der Gründung 1832 die Stadt Lübbecke. Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgliederung 2 Kirchen und Gemeinden 3… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”