StadtBibliothek Köln

StadtBibliothek Köln
StadtBibliothek Köln
Gründung 1890
Bestand ca. 850.000 Medien
Bibliothekstyp Stadtbibliothek
Ort Köln
Bibliothekssigel Stadtbibliothek KölnVorlage:Infobox Bibliothek/Wartung/Sigel
Website www.stbib-koeln.de
Zentralbibliothek Köln am Josef-Haubrich-Hof (Neumarkt)

Die StadtBibliothek Köln zählt zu den größten und bedeutendsten öffentlichen Bibliotheken Deutschlands. Sie hat 86.000 Mitglieder und wird pro Jahr ca. sechs Millionen Mal genutzt. Geleitet wird sie von Dr. Hannelore Vogt. Die Zentrale des Bibliothekssystems liegt seit 1979 im Kulturquartier in unmittelbarer Nähe des Neumarkts. Der Eingang der Zentralbibliothek befindet sich am Josef-Haubrich-Hof, das Gebäude grenzt zudem an die Fleischmenger- und Bayardsgasse und steht in direkter Nachbarschaft des Neubaus des Rautenstrauch-Joest-Museums.

Inhaltsverzeichnis

Bibliothekssystem

Das System der Kölner Stadtbibliothek umfasst neben den in der Zentralbibliothek ansässigen Abteilungen elf Zweigstellen, einen Bibliotheksbus sowie mehrere Spezialeinrichtungen. Es handelt sich um eine öffentliche Einrichtung der Stadt Köln. Innerhalb der Stadtverwaltung ist die Stadtbibliothek dem Dezernat VII (Kunst und Kultur), zugeordnet. Sie versorgt rund eine Million Kölner Einwohner mit „Bildung, Fortbildung und Information“, hinzu kommt eine Vielzahl von Nutzern aus der Region sowie dem benachbarten Ausland (Belgien, Niederlande, Luxemburg).

Zentralbibliothek

In der 1979 errichteten Zentralbibliothek sind alle Formen von Print-Medien sowie Noten und Karten ausleihbar, ferner: CDs, CD-ROMs, DVDs (auch interaktiv), Blu-rays. Dazu kommen Hörbücher, Spiele, Sprachkurse, Software und Medien-Kombinationen. Alle Etagen sind mit PCs für Internet-, Katalog- und Datenbanknutzung ausgestattet. Hinzu kommen W-LAN-Bereiche, Kopierer, Hörstationen, Arbeitsplätze und Schulungsräume. In der Kinderbibliothek können PC- und Wii-Spiele getestet werden. In der dritten Etage wurde ein großer Lern- und Arbeitsbereich für Schüler geschaffen. Für die musikalische Praxis stehen ein E-Piano und ein Ton-Studio mit Grotrian-Steinweg-Flügel zur Verfügung. Im Eingangsbereich befindet sich ein Info-Center mit internationaler Presse, aktuellen Ausstellungskatalogen und einer Fensterprojektion zu Kulturangeboten. Ein großer Lesesaal steht für Veranstaltungen zur Verfügung. Das Lese-Café zeigt eine Dauerausstellung des Fotografen Henry Maitek.

Spezialeinrichtungen der Zentralbibliothek sind: die Blindenhörbibliothek (u. a. mit Zugriff auf 30.000 Medien von MEDIBUS), das Heinrich-Böll-Archiv, die Sammlung Literatur in Köln (Lik) sowie die StereoSammlung Selle. Hinzu kommt ein Ausstellungsbereich mit einem originalen Arbeitszimmer von Heinrich Böll und einer Foto-Ausstellung Kölner Autoren. Außerdem hat seit 1979 die Germania Judaica, Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums e.V., ihren Standort in der Zentralbibliothek.

Stadtteilbibliotheken

Stadtteilbiliothek Haus Balchem auf der Severinstraße
Stadtteilbiliothek Köln-Neubrück

Das Zweigstellen-System umfasst elf Standorte in den Kölner Stadtteilen Bocklemünd, Chorweiler, Ehrenfeld, Kalk, Mülheim, Neubrück, Nippes, Porz, Rodenkirchen und Sülz. Ein Besonderheit ist die Filiale in der Severinstraße: Sie befindet sich in Haus Balchem, einem nach dem 2. Weltkrieg restaurierten Gebäude im barocken Stil, nach der Originalansicht aus dem 17. Jahrhundert. Die Zweigstelle Bocklemünd wird von den Ausbildenden der Bibliothek als Juniorfirma betrieben. Mit einer Busbibliothek werden weitere 18 Stadtteile versorgt.

Service

Zum Service der Kölner Stadtbibliothek gehören aktuelle Bestseller in den Bereichen Belletristik, Sachliteratur, Pop-Musik und Spielfilme, umfangreiche pädagogische Programme, Kooperationen mit Schulen. Die Fernleihe beschafft Medien und Dokumente, die in Köln nicht vorhanden sind, aus anderen Bibliotheken. Es finden regelmäßig Schulungen zur Recherche in Datenbanken und im Internet statt. Der Schulservice bietet für alle Altersstufen speziell konzipierte pädagogische Programme mit schüleraktivierenden Methoden zur Vermittlung von Medien- und Informationskompetenz.

Virtuelle Bibliothek

Die StadtBibliothek Köln war 1996 die erste Öffentliche Bibliothek mit eigenem Webserver. Mittlerweile ist die Homepage jedoch in das Angebot der Stadt Köln integriert. Sie bietet den Kunden nicht nur schnelle Internetzugänge sondern auch professionelle Datenbanken zur Selbstrecherche an. Die Stadtbibliothek war 2007 eine von vier Pilotbibliotheken für die Einführung der Onleihe, einem Downloadportal für die zeitgebundene Nutzung digitaler Medien (E-Books, Hörbücher, Filme, Zeitungen, Magazine und Musik).

Veranstaltungen

Die StadtBibliothek Köln ist nicht nur ein Wissensspeicher sondern auch ein vielbesuchter Veranstaltungsort. Schwerpunkte bilden die Reihe wissenswert, bei der Autoren und Moderatoren ins Gespräch kommen. Lesungen, Ausstellungen und ein Kinderprogramm verteilen sich auf alle Standorte des Systems.

Leseförderung

Die StadtBibliothek Köln bietet ein modular gestaltetes Leseförderungsprogramm an. Im Zentrum der Kölner Bücherbabys steht die Sprach- und Sinnesförderung von Kleinkindern im Alter von 0–3 Jahren. Vordringlich an Kindergärten wendet sich Papalapap mit spielerischen Leseförderungsmodulen wie z. B. dem „Papalapap-Malbuch“. Der Leseclub schließt daran an. Jedes Mitglied zwischen sechs und 15 Jahren erhält ein individuelles Lesetagebuch mit alterspezifischen Aufgaben. Ran ans Lesen wurde für die große Zahl der Kölner Ganztagsschulen konzipiert. Verbunden werden hier Lesetagebücher, ehrenamtliches Engagement und pädagogische Zusammenarbeit mit Lehrern.

Bibliothek interkulturell

Als multikultureller Treffpunkt eröffnet die StadtBibliothek Köln viele Möglichkeiten zum Spracherwerb und kooperiert mit den Anbietern von Integrationskursen. Das Integrationsprojekt Bi-IN informiert Lehrkräfte von Integrationskursen über die Vorteile einer Bibliotheksnutzung, um anschließend die Kursteilnehmer mit der Institution Bibliothek vertraut zu machen. Alle Kursteilnehmer erhalten eine dreimonatige kostenlose Probemitgliedschaft.

Kooperationen

Kooperative Vernetzung bestehen mit: der Lit.Cologne, dem Literaturhaus Köln, der SK Stiftung Kultur, dem Belgischen Haus, der Universität zu Köln und der Kölner Freiwilligen-Agentur, dem Hochschulbibliothekszentrum NRW, der Volkshochschule Köln und im Rahmen der Initiative Bildungspartner NRW mit vielen Kölner Schulen.

Fördervereine

  • Förderverein StadtBibliothek Köln e.V (minibib)
  • Lesezeichen e.V.
  • Literamus e.V.
  • Förderverein Haus Balchem e .V.
  • Lesen in Nippes e.V.
  • Lesen in Mülheim e.V.

Geschichte

Die erste Kölner Volksbibliothek öffnete am 3. Dezember 1890 ihre Türen. Finanziert wurde sie durch eine Stiftung von Bürgern der Stadt. Durch weitere Stiftungen und städtische Mittel entstanden bis 1939 zwölf Volksbibliotheken und acht Lesehallen. 1931 gab es in Köln als dritter Stadt nach München und Dresden eine Fahrbücherei. Nach dem Zweiten Weltkrieg halfen zahlreiche Bücherspenden aus dem Ausland, den Bestand der damaligen Volksbüchereien wieder aufzustocken. 1966 beschloss der Stadtrat die Umbenennung in Stadtbücherei Köln.

Die 1979 eröffnete Zentralbibliothek wurde nach dem Vorbild der anglo-amerikanischen public library konzipiert. Das Gebäude umfasst 54.800 m³ umbauten Raum auf einer Gesamtfläche von 14.500 m². In Köln tragen gleich zwei Institutionen den Namen Stadtbibliothek. Die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (USB) erhielt 1920 bei Errichtung der Neuen Universität diesen Namen, weil sie anfänglich von der Stadt Köln unterhalten wurde und bis heute von allen Kölner Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden kann. Erst 1995 änderte sich der Name der Stadtbücherei in StadtBibliothek Köln, wobei das große B zur Unterscheidung von der USB dienen sollte.

Quellen

  • Brigitte Robenek: Geschichte der Stadtbücherei Köln von den Anfängen im Jahre 1890 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Greven, Köln 1983.
  • Ursula Kobusch: Die Entwicklung der Stadtbücherei Köln nach 1945. Hausarbeit Fachhochschule für Bibliotheks- und Dokumentationswesen in Köln, 1982.

Weblinks

 Commons: Stadtbibliothek Köln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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