Tadellöser & Wolff (Film)

Tadellöser & Wolff (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Tadellöser & Wolff
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1975
Länge 192 Minuten
Altersfreigabe FSK ab 12
Stab
Regie Eberhard Fechner
Drehbuch Eberhard Fechner
Produktion Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft mbH
Kamera Gero Erhardt
Schnitt Barbara Grimm
Besetzung

Tadellöser & Wolff ist ein Fernseh-Zweiteiler aus dem Jahr 1975, der von der Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft für das ZDF produziert wurde. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Walter Kempowski. Die Erstausstrahlung fand am 1. bzw. 3. Mai 1975 statt. Der Film war ein großer Erfolg, sowohl für Eberhard Fechner als Regisseur als auch für Walter Kempowski als Autor.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Die einleitende Sequenz des Filmes erinnert in ihrer Gestaltung an einen Dokumentarfilm: Walter Kempowski führt den Zuschauer „persönlich“ – in Gestalt des Erzählers Ernst Jacobi – in das Geschehen ein. In der Folge kommentiert Jacobi das Gezeigte gelegentlich aus dem Off.

Der Film schildert detailgetreu und nah an der Romanvorlage das Leben der bürgerlichen Familie Kempowski in den Jahren 1939 bis 1945 in Rostock.

Dreharbeiten

Der gesamte Film ist nicht in Farbe gedreht, sondern Fechner hatte sich bewusst für Sepia als Stilmittel entschieden, um dem Film mehr Authentizität zu verleihen. Die Dreharbeiten fanden im Oktober 1974 zum Teil im niedersächsischen Börßum im Landkreis Wolfenbüttel statt. Der Bahnsteig 1 in Börßum wurde in der Filmhandlung nach Rostock verlegt. Auch Eckernförde in Schleswig-Holstein und Hamburg-Harburg (Schulszenen) waren Drehorte des TV-Zweiteilers.

Filmmusik

Das musikalische Grundthema des Films mit dem Text „Jahre des Lebens; alles vergebens. Wann werden wir uns einmal wieder sehn?“, lieferte der 1. Satz der 6. Symphonie in h-moll, op. 74, „Pathétique“, von Peter Tschaikowski.

Kritiken

  • Als optimal erscheint auch die Besetzung: Wie Edda Seippel Mutter Kempowskis beklemmend ahnungslose Unverwüstlichkeit spielt, wie sie ihr notorisches „Nein, wie isses nun bloß möglich“ nölt: wie Martin Semmelrogge den Sekundaner-Schmiß des Sohnes Robert hinlegt; wie Karl Lieffen, hier ein disziplinierter Komödiant, den „vogeligen“ Vater seine Kalauer schwadronieren läßt und ihm am Ende sogar, durch seinen unterm Kriegserlebnis lustloser werdenden Schnack, eine Spur von Tragik einspielt – „primig“![1]
  • Da wird ein Film gezeigt – die Regie: besser nicht denkbar; die Schauspieler: das Kunststück vollbringend, Individuen zu zeigen, die exemplarisch sind – Personen, die, unverwechselbar in ihrer Eigenständigkeit, dennoch als Charaktermasken fungieren – ein Film, der, in der Vergangenheit angesiedelt, die Gegenwart mitbedeutet. Das Perfekt, zeigen Kempowski und Fechner, ist ein Imperfekt. Die Handlung dauert noch an. Die Familie K. hat sich in ihrer Struktur nicht verändert. Die Leitmotive des Films weisen über das Stück hinaus und zeigen: eine Wiederholung ist jederzeit möglich. Das sozial-darwinistische Denkmuster dieser Familie bleibt dominant.[2]

Fortsetzung

1979 erschien, ebenfalls unter Fechners Regie, die dreiteilige Fortsetzung der Kempowskischen Familiengeschichte unter dem Titel Ein Kapitel für sich.

DVD

Seit 2005 ist der Film auf DVD erhältlich.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rolf Becker: Tadellos, primig. In: Der Spiegel. Nr. 18, 1975, S. 151 (Vorankündigung des Films, online).
  2. Von Folter und Verbrennung keine Rede. In: Die Zeit, Nr. 20/1975

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