- Abtei Waldsassen
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Kloster Waldsassen
Die Stiftsbasilika, das Wahrzeichen von WaldsassenLage Waldsassen,
BayernBistum Regensburg Koordinaten: 50° 0′ N, 12° 19′ O50.00388912.309444Koordinaten: 50° 0′ 14″ N, 12° 18′ 34″ O Patrozinium Mariä Himmelfahrt Gründungsjahr 1133 Jahr der Auflösung/
Aufhebung1803 Jahr der Wiederbesiedlung 1863 Mutterkloster Volkenroda; Seligenthal Kongregation Mehrerauer Kongregation Tochterklöster Das Kloster Waldsassen ist ein Zisterzienserinnen-Kloster in Waldsassen in Ostbayern in der Diözese Regensburg.
Eine Anlage des Klosters in Weiden, der sogenannte Waldsassener Kasten, beherbergt heute das Internationale Keramik-Museum.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das der Heiligen Jungfrau Maria geweihte Kloster wurde durch Markgraf Diepold III. von Vohburg als Zisterzienserkloster um 1133 gegründet, der Mönche aus dem Kloster Volkenroda ins Land holte. Es erreichte aufgrund eines Privilegs König Konrads III. aus dem Jahr 1147 die Reichsunmittelbarkeit. Papst Lucius III. stellte das Kloster 1185 unter den Schutz der Kurie und bestätigte seinen ausgedehnten Grundbesitz, den die Waldsassener Äbte bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts systematisch zu einem geschlossenen Herrschaftsgebiet ausbauten, dem sogenannten Stiftland. Während des Landshuter Erbfolgekrieges (1503/05) wurde Waldsassen niedergebrannt. Nach dem beginnenden Wiederaufbau (ab 1517) ließ Pfalzgraf Friedrich II. den Abt gefangen nehmen und 1543 das Kloster besetzen. Die gewählten Äbte wurden durch weltliche Administratoren ersetzt, das Kloster büßte seine Reichsunmittelbarkeit ein. 1556 wurde Waldsassen unter dem zum Protestantismus konvertierten Kurfürsten Ottheinrich säkularisiert. Von 1571 bis 1669 war es ein kurpfälzisches Pflegamt. Ab 1661 erfolgte eine Wiederbesiedlung der Zisterze Waldsassen durch das Zisterzienser-Kloster Fürstenfeld. 1690 wurde das Kloster wieder zur Abtei erhoben und erhielt seinen Besitz zurück, nicht jedoch seine Reichsunmittelbarkeit. Landesherr war der bayerische Kurfürst. Es begann die zweite Blütezeit Waldsassens. Die Klosteranlage war nach Brandschatzung durch schwedische Truppen im Dreißigjährigen Krieg desolat. Ab 1681 wurde ein Neubau begonnen, bedeutende Kirchenbaumeister wie Abraham Leuthner und die Gebrüder Dientzenhofer schufen eine der großartigsten Barockkirchen Bayerns. 1704 fand die feierliche Weihe statt. 1727 war die Klosterbibliothek vollendet. Waldsassen wurde 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Der Grundbesitz des Stiftlands umfasste damals 715 Quadratkilometer mit 20.000 Untertanen, die Stadt Tirschenreuth, sechs Marktorte (darunter Waldsassen) und mehr als 150 weitere Ortschaften. Die Klostergebäude gingen in Staatsbesitz über, die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche umgewandelt. 1828 erwarb der Kaufmann Wilhelm Rother den Klosterkomplex und errichtete eine Kattunfabrik, die bis 1863 in Betrieb war.
Die Marktgemeinde Waldsassen und das Bistum Regensburg setzten sich in dieser Zeit für die Wiederherstellung eines Klosters ein. Am 18. Dezember 1863 wurde das Kloster als Priorat der Zisterzienserinnen von Bischof Ignatius von Regensburg neu gegründet und als Kolonie von Landshut-Seligenthal aus besiedelt. 1925 wurde Waldsassen eine selbständige Abtei. 1969 wurde die Stiftskirche zur päpstlichen Basilika minor erhoben.
Äbtissinnen
- Richmunda Herrnreither, 1925-1951 (seit 1911 Priorin)
- Raphaela Beck, 1951–1974
- Immaculata Baumann, 1974–1992
- 1992–1995 Vakanz, Leitung durch Columba Baumgartner aus Seligenthal
- Laetitia Fech, seit 1995
Stiftsbibliothek
Die prachtvolle Stiftsbibliothek der Abtei Waldsassen wurde unter Abt Eugen Schmid (reg. 1724-1764) durch Künstler wie Karl Stilp, Karl Hofreiter und Andreas Witt neu gestaltet. Der Bestand von ca. 19.000 Bänden verschwand bis auf 3.520 Bücher während der Säkularisation. Die Bibliothek ist heute eines der beliebtesten Tourismusziele in der Oberpfalz.
Literatur
- Gerwigkreis Waldsassen (Hrsg.): Geschichte des Klosters und Stiftes Waldsassen. Waldsassen 1984
- Jakob Ignaz Sendtner, Georg Schrott (Hrsg.): Die Entstehung des Klosters Waldsassen. Laßleben, Kallmünz 2008, ISBN 978-3-3847-1206-2 (formal falsche ISBN), korrekt ISBN 978-3-7847-1206-2
Siehe auch
Liste der Zisterzienserklöster
Weblinks
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