- Taube (Adelsgeschlecht)
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Taube ist der Name eines ursprünglich deutsch-baltischen, später weit verbreiteten Adelsgeschlechts.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ob die Familie Taube ursprünglich aus Dänemark[1] oder aus Westfalen[2] stammt, lässt sich jüngerer deutscher Fachliteratur nicht mehr entnehmen, dort werden die Taube als Baltischer Uradel bezeichnet. Obwohl jedenfalls in Dänemark als auch im Dänischen Estland bereits im 13. Jahrhundert Namensträger Tuve urkundlich genannt werden, wird allgemein der Knappe Engelke Tuve, welcher am 24. August 1373 in Wierland auftritt, als ältester Nachweis eines Angehörigen angesehen.
Die fünf Stammhäuser (Hallinap, Isenhof, Maidel, Oehrten und Seßwegen) lassen sich urkundlich nicht auf einen gemeinsamen Stammvater vereinigen, sondern beginnen jeweils im 15. Jahrhundert. Die Familie hat sich vom Baltikum ausgehend nach Schweden, Polen, Finnland, Russland, zurück nach Dänemark und ins Deutsche Reich nach Sachsen und Preußen verzweigt. Einzelne Zweige führen den Titels Baron, Erhebungen in den Freiherren- und Grafenstand sind mehrfach erfolgt.
Wappen
Stammwappen: In Gold ein entwurzelter natürlicher Lindenstumpf mit zwei grünen Blättern, je eines auf jeder Seite. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein natürlicher Pfauenwedel zwischen zwei gestümmelten natürlichen Lindenästen mit je einem grünen Blatt.
Personen (Auswahl)
- Robrecht Taube 1605–1612 Ritterschaftshauptmann der Estländischen Ritterschaft
- Bernd Taube 1624–1629 Ritterschaftshauptmann der Estländischen Ritterschaft
- Dietrich Taube 1643–1644 und 1650–1653 Ritterschaftshauptmann der Estländischen Ritterschaft
- Fromhold Johann von Taube 1710–1711 Ritterschaftshauptmann der Estländischen Ritterschaft
- Hedvig Taube (1714–1744), auch: Hedwig Grafin von Taube, Tochter des schwedischen Reichsrates Graf Taube; Mätresse des schwedischen Königs Friedrich I.
- Ludwig von Taube (* 1772; † 20. März 1816 in Stuttgart) – Diplomat und Staatsminister des Königreichs Württemberg.
- Adolf von Taube (* 9. Juli 1810 in Stuttgart; † 14. September 1889 in Kreuth) – Kammerherr (mit der Anrede Exzellenz) und kurzzeitig Außenminister des Königreichs Württemberg.
- Michael von Taube (* 15. Mai 1869 in Pawlowsk bei Sankt Petersburg; † 29. November 1961 in Paris) – russischer Jurist, Politiker und Beamter.
- Otto von Taube (* 21. Juni 1879 in Reval; † 30. Juni 1973 in Gauting) – deutscher Schriftsteller, Jurist, Kunsthistoriker und Übersetzer.
- Evert Taube (1890–1976), schwedischer Dichter, Komponist, Sänger und Maler.
- Dorothea Margaretha von Taube († 1793 in Wienhausen) - Äbtissin im Kloster Wienhausen seit 1789; erhielt ihre Exspektanz 1753 und trat 1773 in den Wienhäuser Konvent als Stiftsdame ein.
Einzelnachweise
- ↑ Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Teil 2, Band 1.2: Estland, Görlitz, 1930, S. 371, 3. Absatz
- ↑ Dr. Michael Frhr v. Taube: "Ursprung des Geschlechts v. Taube" im Jahrbuch für Genealogie, Heraldik u. Sphragistik 1902 (Mitau 1904) S. 1-26
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon Band XIV, Band 131 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2003, ISBN 3-7980-0831-2 (formal falsche ISBN), S. 330.
- Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Teil 2, Band 1.2: Estland, Görlitz, 1930, S. 370–391 S. 48.
- Michael Frhr. v. Taube: Beiträge zur baltischen Familiengeschichte. In: Jahrbuch für Genealogie, Heraldik u. Sphragistik 1899. S. 143–147; 1900, S. 85–89; 1903, S. 113–115; 1904, S. 115–120; 1905/06, S. 257–262; 1907/08, S. 65–73; 1909/10, S. 13.
- Zur Genealogie der Familie Taube. In: Fritz Fischer: Ahnenreihen baltischer Uradelsgeschlechter und ihre Vorfahren im Deutschen Reich. Theil IV. Bietigheim-Blissingen 1989, S. 181 ff.
- Lexikoneintrag im Svenskt biografiskt handlexikon von 1906 (schwedisch)
- Lexikoneintrag im Nordisk familjebok (1876–1926) (schwedisch)
- Vereinigte Kurländische Stiftungen (Hrsg. ): "Genealogien kurländisch-ritterschaftlicher Geschlechter" (o.O. 2004), S. 331-348
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