- Thannhausen (Pfofeld)
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Thannhausen Gemeinde PfofeldKoordinaten: 49° 7′ N, 10° 53′ O49.108610.8876434Koordinaten: 49° 6′ 31″ N, 10° 53′ 15″ O Höhe: 434 m ü. NN Einwohner: 186 (30. Juni 2010) Eingemeindet nach: Pfofeld Postleitzahl: 91738 Vorwahl: 09834 Thannhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Pfofeld. Der Ort hatte im Juni 2010 186 Einwohner[1] und liegt auf einer Höhe von 434 m ü. NN.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Thannhausen ist ein Haufendorf und liegt an der Staatsstraße 2222 zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen. Es ist etwa drei Kilometer vom Kleinen Brombachsee entfernt. Nördlich des Ortes fließt der Banzerbach vorbei. Der 422,7 m hohe Berg Bühl befindet sich ebenfalls nördlich. Die Römer bauten auf dem Höhenzug südlich von Thannhausen den Raetischen Limes. Etwa 1,5 Kilometer südwestlich und etwa ein Kilometer südöstlich des Ortes liegen die Reste römischer Wachturme.
Geschichte
Die Gründung der fränkischen Siedlung dürfte in die Zeit zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert fallen. Die erste urkundliche Erwähnung Thannhausens erfolgte im Jahre 1075, als die Kirche St. Bartholomäus vom Eichstätter Bischof Gundekar II. eingeweiht wurde. Zu dieser Zeit gehörten die meisten Höfe im Ort dem Deutschen Orden in Ellingen, der Rest gehörte der Freien Reichsstadt Weißenburg. Das Patronatsrecht in Thannhausen wurde 1450 vom Bischof von Eichstätt an die Ritter von Absberg vergeben. Nach dem Aussterben des Geschlechts der Absberger um 1650 wurde der Ort an die Markgrafen von Ansbach übertragen. Thannhausen war bis zur Gemeindegebietsreform in Bayern eine selbstständige Gemeinde. Ein ehemaliger Ortsteil von Thannhausen war Veitserlbach, das heute zum Markt Pleinfeld gehört.
Adelsgeschlecht
Im Mittelalter gab es in Thannhausen das Adelsgeschlecht der Thannhäuser. Dieses Reichsministerialengeschlecht, das um 1200 in einer heute verschollene Burg hauste, wurde vom 12. bis ins 16. Jahrhundert erwähnt. Der Minnesänger Thannhäuser gehörte wahrscheinlich auch diesem Geschlecht an. Deswegen hat die Gemeinde seit 1955 das Recht, das Wappen des Minnesängers nach der Darstellung in der Manessischen Handschrift als Siegel zu führen.
Sehenswertes
Im Westteil des Ortes befindet sich die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Bartholomäus. Sie wurde im Jahr 1896 im neugotischen Stil neu erbaut, nur das Untergeschoss des Kirchturms mit Kuppelhelm stammt noch aus dem 16. Jahrhundert.[2] Der Vorgängerbau der Dorfkirche wurde 1075 geweiht und wurde Mitte des 16. Jahrhunderts reformiert.
Die meisten Gebäude in Thannhausen sind aus dem 19. Jahrhundert und sind meist erdgeschossige verputzte Satteldachbauten. Lediglich das örtliche Gasthaus (17./18. Jh), das Pfarrhaus (1710) und die ehemalige Schmiede (1846) unterscheiden sich von diesen als Walm-, Halbwalm- bzw. Mansarddachbauten. Der Ort wird von einem unregelmäßigen Straßenring mit platzartigen Straßengabeln und Sackgassen durchzogen, dadurch entsteht der Eindruck einer zufälligen Anordnung der Häuser. Trotz einiger moderner Bauten, wie dem Schulhausneubau von 1963/64 anstelle eines alten Schulhauses, ist das Dorfbild von hoher einheitlicher Wirkung erhalten.
Der gesamte Ortskern von Thannhausen steht unter Denkmalschutz.[3]
Weblinks
- Beschreibung Thannhausens auf der Website der Gemeinde Pfofeld
Einzelnachweise
Kategorien:- Pfofeld
- Ort im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen)
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