Theo Kobusch

Theo Kobusch

Theo Kobusch (* 9. April 1948) ist Ordinarius für Philosophie an der Universität Bonn und geschäftsführender Direktor des Instituts für Philosophie. Mit zahlreichen Veröffentlichungen zu Platon wurde er über die Fachkreise hinaus bekannt. Er ist redaktionell verantwortlicher Mitherausgeber und Verfasser einiger Artikel des Historischen Wörterbuchs der Philosophie sowie Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Philosophiedozentinnen und -dozenten im Studium der katholischen Theologie. Zugleich ist er Geschäftsführer der Gesellschaft für antike Philosophie e.V.

Leben und Wirken

Geboren wurde Kobusch in Niedertiefenbach bei Limburg an der Lahn. Dort besuchte er die Volksschule. Von 1958 bis 1966 war er Schüler des altsprachlichen Gymnasiums in Hadamar. Von 1966 bis 1971 studierte er die Fächer Philosophie, Griechisch und Latein in Gießen und Bern. Das Studium schloss er mit dem Staatsexamen ab.

1972 wurde er mit der Dissertation „Studien zur Philosophie des Hierokles von Alexandrien“ an der Universität Gießen promoviert. Ab 1975 war Kobusch Wissenschaftlicher Assistent der Abteilung für philosophische Grundfragen der Theologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen. 1982 habilitierte er sich an der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen und erhielt ein Jahr später die Lehrbefugnis für das Fach Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der Patristik und Scholastik.

Kobusch war von 1983 bis 1988 C2-Professor an der Ruhr-Universität Bochum. Er übernahm zwischenzeitlich Lehrstuhlvertretungen in Bamberg und Bochum und erhielt das Heisenberg-Stipendium. 1990 wurde er auf den Lehrstuhl für Philosophisch-Theologische Grenzfragen an die Ruhr-Universität Bochum berufen. Dort war er 1993 bis 1994 auch Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät.

Seit 2003 ist Kobusch Inhaber des Lehrstuhls C4 für Philosophie des Instituts für Philosophie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Ab Oktober 2007 war er außerdem für ein Jahr Fellow am Max-Weber Kolleg in Erfurt. Zusammen mit Manfred Gerwing ist er Herausgeber der Beiträge zur Geschichte der Philosophie und Theologie.

Veröffentlichungen

  • Studien zur Philosophie des Hierokles von Alexandrien. Untersuchungen zum christlichen Neuplatonismus, München 1976
  • Sein und Sprache. Historische Grundlegung einer Ontologie der Sprache, Leiden 1987
  • (als Hrsg.): L. Oeing-Hanhoff: Metaphysik und Freiheit. Gesammelte Abhandlungen, München 1988 (zus. mit W. Jaeschke)
  • (als Hrsg.): Platon. Seine Dialoge in der Sicht neuerer Forschungen, Darmstadt 1996 (zus. mit B. Mojsisch)
  • (als Hrsg.): Platon in der abendländischen Geistesgeschichte, Darmstadt 1997 (zus. mit B. Mojsisch)
  • Die Entdeckung der Person. Metaphysik der Freiheit und modernes Menschenbild, 2. erw. Aufl., Darmstadt 1997
  • (als Hrsg.): Philosophen des Mittelalters, Darmstadt 2000.
  • (als Hrsg.): Religion - Metaphysik(kritik) - Theologie im Kontext der Modern/Postmoderne, Berlin/New York 2001 (zus. mit M. Knapp)
  • (als Hrsg.): Metaphysik und Religion. Zur Signatur des spätantiken Denkens, München/Leipzig 2002 (zus. mit M. Erler)
  • (als Hrsg.): Selbst - Singularität - Subjektivität. Vom Neuplatonismus zum Deutschen Idealismus, Amsterdam/Philadelphia 2002 (zus. mit B. Mojsisch u. O.F. Summerell)
  • Christliche Philosophie. Die Entdeckung der Subjektivität, Darmstadt 2006
  • Geschichte der Philosophie: Die Philosophie des Hoch- und Spätmittelalters, Bd. 5. Beck, München 2011, ISBN 978-3406312694

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kobusch — ist der Familienname von Klaus Kobusch (* 1941), deutscher Radrennfahrer Theo Kobusch (* 1948), deutscher Hochschullehrer für Philosophie Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort …   Deutsch Wikipedia

  • Bonaventura — (Vittore Crivelli) Bonaventura, bürgerlich Giovanni (di) Fidanza (* 1221 in Bagnoregio bei Viterbo; † 15. Juli 1274 in Lyon), war einer der bedeutendsten Philosophen und Theologen der Scholastik, General …   Deutsch Wikipedia

  • Neuplatonismus — ist eine moderne Bezeichnung für die jüngste Schulrichtung im antiken Platonismus, der eine der bedeutendsten Strömungen der griechischen Philosophie war. Der Neuplatonismus entstand im 3. Jahrhundert aus dem Mittelplatonismus. Von Rom aus, wo… …   Deutsch Wikipedia

  • Timaios — Platon (links), den Timaios haltend, und Aristoteles; Ausschnitt aus Raffaels Die Schule von Athen (1510–1511), Stanza della Segnatura, Vatikan Der Timaios (griechisch Τίμαιος, latinisiert Timaeus; auch …   Deutsch Wikipedia

  • Gorgias (Platon) — Der Dialog Gorgias, entstanden nach 399 v. Chr. ist der letzte Dialog aus Platons Frühwerk. Wahrscheinlich geschrieben, kurz bevor Platon Athen das erste Mal verließ, stellt dieser Dialog eine harte Abrechnung mit den Athenern und der athenischen …   Deutsch Wikipedia

  • Mittelplatonismus — ist eine moderne, von dem Altertumswissenschaftler Karl Praechter eingeführte Bezeichnung[1] für eine Entwicklungsphase des Platonismus, die im 1. Jahrhundert v. Chr. begann und etwa bis zum Beginn der Spätantike (gegen Ende des 3. Jahrhunderts)… …   Deutsch Wikipedia

  • Theurgie — (griechisch θεουργία theourgía „Gotteswerk“) ist eine antike Bezeichnung für religiöse Riten und Praktiken, die es ermöglichen sollten, mit göttlichen Wesen in Verbindung zu treten und von ihnen Hilfe zu erlangen. Der Ausübende wird „Theurg“… …   Deutsch Wikipedia

  • Platonischer Mythos — Unter platonischen Mythen (griech. μῦθος, vgl. Mythos) versteht man die mythischen Erzählungen Platons, die dieser in seine Werke einflicht. Der Mythos verweist von einem konkreten, anschaulichen Bereich auf etwas Großes, Unanschauliches, ewig… …   Deutsch Wikipedia

  • Song of Songs — 1979), p. 260.] The Song of Songs is thought by some to be an allegorical representation of the relationship of God and Israel as husband and wife. [ [http://www.schechter.org.il/iyounei chabate.asp?id=61 Schechter Institute of Jewish Studies… …   Wikipedia

  • Calcidius — (die häufig verwendete Namensform Chalcidius ist nicht authentisch[1]) war ein spätantiker Gelehrter und Philosoph (Platoniker). Anscheinend lebte er im späten 4. und frühen 5. Jahrhundert. Er scheint Christ gewesen zu sein, doch besteht darüber… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”