- Thomas Hicks (Leichtathlet)
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Thomas James Hicks (* 6. Januar 1872 in Birmingham; † 2. Dezember 1963) war ein US-amerikanischer Leichtathlet. Er gewann bei den Olympischen Sommerspielen 1904 die Goldmedaille im Marathonlauf.
Wirken
Hicks, der in England geboren wurde, war der Gewinner eines außergewöhnlichen Marathons bei den Sommerspielen in St. Louis. Bevor er das Ziel erreichte, war schon sein Konkurrent Frederick Lorz ins Stadion eingelaufen, nachdem er bei Kilometer 14 mit einem Muskelkrampf (ausgelöst durch Dehydratation) in ein Auto gestiegen war und erst kurz vor dem Ziel wieder zu laufen begonnen hatte, da das Auto einen Motorschaden hatte und er nicht in der Sonne warten wollte. Lorz wurde als Sieger gefeiert, bis er zugab, dass er sich einen Scherz erlaubt hatte.
Hicks' Lauf gibt einen beeindruckenden Einblick in das sportmedizinische Wissen des frühen 20. Jahrhunderts. Bei Kilometer 24 bat er um etwas Wasser, doch durfte er lediglich seinen Mund mit destilliertem Wasser ausspülen. Drei Kilometer später bekam er ein Milligramm Strychnin - ein Analeptikum, das heute auf der Dopingliste steht - mit einem Eiklar (rohes Eiweiß). Diese Prozedur wurde bei Kilometer 32 wiederholt. Diesmal gab es ein Ei mehr sowie einen Schluck Brandy. Außerdem wurde ihm der ganze Körper mit warmen Wasser abgerieben. Auf der letzten Meile bekam er noch zwei Eier, noch etwas Brandy und das Bad wurde wiederholt. An jenem Tag herrschten Temperaturen von 28 °C im Schatten, und die Strecke war größtenteils in der Sonne gelegen.
Die Schilderung der Pflege des Läufers stammt aus einem Aufsatz von Charles P. Lucas, des Trainers von Hicks. Er begründet den Sieg von Hicks über die stärkere Konkurrenz in der richtigen Betreuung („… but they lacked proper care on the road …“).
Literatur
- Ekkehard zur Megede: Geschichte der Olympischen Leichtathletik. Band 1
- David E. Martin: The Olympic Marathon
Weblinks
- Thomas Hicks (Leichtathlet) in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Olympiasieger im Marathonlauf1896: Spyridon Louis | 1900: Michel Théato | 1904: Thomas Hicks | Zwischenspiele 1906: Billy Sherring | 1908: John Hayes | 1912: Ken McArthur | 1920: Hannes Kolehmainen | 1924: Albin Stenroos | 1928: Boughera El-Ouafi | 1932: Juan Carlos Zabala | 1936: Son Kitei | 1948: Delfo Cabrera | 1952: Emil Zátopek | 1956: Alain Mimoun | 1960: Abebe Bikila | 1964: Abebe Bikila | 1968: Mamo Wolde | 1972: Frank Shorter | 1976: Waldemar Cierpinski | 1980: Waldemar Cierpinski | 1984: Carlos Lopes | 1988: Gelindo Bordin | 1992: Hwang Young-cho | 1996: Josia Thugwane | 2000: Gezahegne Abera | 2004: Stefano Baldini | 2008: Samuel Kamau Wanjiru
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