- Christoph Willibald von Gluck
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Christoph Willibald Ritter von Gluck (* 2. Juli 1714 in Erasbach bei Berching (Oberpfalz), † 15. November 1787 in Wien) war ein deutscher Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Opern-Komponisten der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kindheit und Jugend
Gluck wurde als erstes von neun Kindern geboren. Sein Vater und die Vorväter waren Förster, von Glucks Mutter ist nichts bekannt, weder ihre Herkunft noch ihr Familienname. 1717 zog die Familie nach Böhmen: zuerst nach Reichenberg, 1722 nach Böhmisch Kamnitz und 1727 nach Eisenberg, wo der Vater als Forstmeister im Dienst des Fürsten Philipp Hyazinth von Lobkowitz stand. Über die Schul- und Jugendzeit von Christoph Willibald Gluck ist sehr wenig überliefert, vieles kann nur vermutet werden. In Erzählungen berichtet Gluck: „Mein Vater war Förstermeister in einem böhmischen Ort und hatte mich zu seinem Nachfolger bestimmt. Aber in meiner Heimat treibt alles Musik… Leidenschaftlich für diese Kunst entflammt, kam ich erstaunlich schnell vorwärts, spielte mehrere Instrumente. Mein ganzes Sinnen und Trachten galt schließlich nun mehr der Musik und nicht dem Förster-Dasein.“ Glaubt man Glucks Berichten, so folgt eine heimliche Flucht aus dem Elternhaus: „Eines schönen Tages, mit wenig Groschen in der Tasche, verließ ich heimlich das elterliche Haus und wanderte (…) auf Umwegen in Richtung Wien. Meine Unterkünfte und Nahrung verschaffte ich mir durch meinen Gesang. An Sonn- und Festtagen spielte ich in Dorfkirchen.“ Glucks Erinnerungen an sein Jugendleben liegen jedoch geographische Irrtümer zugrunde. Denn nicht Wien war die erste Stadt, die Gluck besuchte, sondern Prag, wo er ab 1731 Logik und Mathematik studierte. Von einem Abschluss ist jedoch nichts bekannt.
Italien
Hier kam er seiner wahren Berufung schnell näher, nachdem er eine Stelle in einem Mailänder Orchester antrat und dort Betrieb und Wesen der Oper kennen lernte. Er wurde von Giovanni Battista Sammartini zum Komponisten ausgebildet, und feierte mit der italienischen Oper bald Erfolge auf den Bühnen. Bei seinem ersten nachgewiesenen Auftritt als Komponist war er bereits 27 Jahre alt: am 26. Dezember 1741 wurde in Mailand seine Oper Artaserse uraufgeführt.
In den folgenden Jahren schrieb er sehr produktiv für die Bühne: Demetrio (Venedig, 2. Mai 1742), Demofoonte (Mailand, 6. Januar 1743), Il Tigrane (Crema, 9. September 1743), La Sofonisba (Mailand, 18. Januar 1744), Ipermestra (Venedig, 21. November 1744), Poro (Venedig, 26. Dezember 1744), Ippolito (Mailand, 31. Januar 1745). Bei allen handelt es sich um recht konventionelle opere serie, und bis auf Tigrane und Ippolito benutzten alle Libretti von Pietro Metastasio.
Reisen
Gluck begann nun weite Reisen durch Europa. In London wurde am 7. Januar 1746 Caduta de' giganti, am 4. März Artamene aufgeführt, die jedoch beide wenig Erfolg hatten. Im gleichen Jahr wurden in London sechs Triosonaten von Gluck gedruckt, die er wahrscheinlich schon in Italien geschrieben hatte. Danach scheint er sich erst der Wandertruppe von Pietro Mingotti, dann der von Giovanni Locatelli angeschlossen zu haben. Seine Wanderjahre beginnen. Er schließt sich einer reisenden Operntruppe von Pietro und Angelo Mingotti an. Solche mobile Opern traten in den Städten auf, die nicht über ein festes Opernhaus verfügten. Bekannt ist erst wieder ein Auftritt am 29. Juni 1747 zum Anlass einer Doppelhochzeit im sächsischen Herrenhaus in Dresden. Für den Geburtstag von Maria Theresia wurde La Semiramide riconosciuta (14. Mai 1748) inszeniert. Für das nächste Jahr ist La contesa de' numi (9. April 1749) dokumentiert, eine Oper für den Königshof in Kopenhagen. Am 15. September 1750 heiratete Gluck in St. Ulrich in Wien die achtzehnjährige Maria Anna Bergin, Tochter des verstorbenen Handelsmannes Joseph Bergin und der Maria Theresa, geborene Chini. Gluck ist bei seiner Hochzeit 36 Jahre alt und damit doppelt so alt wie seine Braut. Sie war eine wohlhabende Wiener Bürgerstochter und brachte großes Vermögen mit in die Ehe, wodurch Gluck wirtschaftlich unabhängig wurde.
Offenbar ließ sich Gluck aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht in Wien nieder.
Wien
Schließlich wurde Gluck in Wien ansässig und wurde später Kapellmeister. Für ein mehrtägiges Fest schrieb er Le Cinesi (24. September 1754) und für den Geburtstag des Erzherzogs Leopold La danza (5. Mai 1755). Nach der Aufführung seines Antigono (9. Februar 1756) in Rom wurde Gluck von Papst Benedikt XIV. zum Ritter des Goldenen Sporns erhoben. Seit dieser Zeit verwendete Gluck den Titel „Ritter von Gluck“ oder „Chevalier de Gluck“.
In den folgenden Jahren wandte sich Gluck völlig von der italienischen opera seria ab und bearbeitete stattdessen französische opéra comique. Das erste dieser Werke war anscheinend Tircis et Doristée (1756), an dem sein Anteil sehr gering ist. 1761 fand die vielbeachtete Aufführung des Balletts Don Juan, zu dem der Tänzer und Choreograf Gasparo Angiolini die Choreographie schuf, statt. Wolfgang Amadeus Mozart sollte in seiner Opera buffa Le Nozze di Figaro (1784) auf den Fandango, wie er ihn bei Gluck in diesem Ballett gehört hatte, zurückgreifen. Den Gipfel von Glucks komischem Opernschaffen bildet La rencontre imprévue (7. Januar 1764), das zeitlich schon in die Zeit seiner Reformopern fällt.
Opernreform
Mit der Zeit kamen Gluck grundsätzliche Bedenken über Inhalt und Form der Oper. Beide führende Opernformen schienen sich ihm zu weit von dem entfremdet zu haben, was die Oper wirklich sein sollte. Sie schienen unnatürlich, die Gesänge der Opera seria auf vordergründige Effekte gerichtet, ihr Inhalt uninteressant und versteinert. Der Opera buffa mangelte es seit geraumer Zeit an ursprünglicher Frische, sie hatte ihre Scherze verbraucht, man bekam stets die gleichen Personen als Karikaturen zu sehen. Auch in der Opera seria galten die Sänger als unumschränkte Herrscher der Bühne und der Musik, die sie mit höchster Kehlfertigkeit auszierten und teilweise so stark veränderten, dass der Zuhörer die ursprüngliche Melodie nicht einmal mehr erahnen konnte. Gluck wollte die Oper wieder zu ihrem Ursprung bringen, eine Oper, in der menschliche Dramen, Leidenschaft, Schicksalsschläge und urmenschlichen Gefühle im Vordergrund stehen, und wo Musik und Wort gleichwertig waren, wenn nicht gar die Musik die dramatische Situation stützen oder untermalen sollte: „prima le parole, poi la musica“.
Die Kennzeichen der folgenden Werke Glucks, der französischen komischen Oper, sind die kurzen, liedhaften Gesänge von einfachster Konstruktion. Gluck begann hier einen Auflösungsprozess. Er bescherte – bei festzustellender Durchgängigkeit des Basses – nun den Oberstimmen mehr Freiheiten. Das bedeutete die Lösung vom alten Fundament und eine innere Belebung eines äußeren Schemas.
Gluck hatte die ungekürzte Sprache wie die schnellen Stimmungs- und Szenenwechsel gereizt, die von ihm eine Anpassung der Musik erforderten. Die besondere Stellung, die Glucks Opern gegenüber seinem dramatischen Gesamtwerk einnehmen, bleibt bestehen. Nach dem Urteil des großen Musikkritikers Eduard Hanslick war Gluck der „feierliche Hohepriester“ der musikalischen Tragödie. Er war 44 Jahre alt und in Europa ein berühmter Komponist, als er nach zweijährigem künstlerischem Schweigen die erste komische Oper veröffentlichte.
Gasparo Angiolini, ein Choreograf, hatte eine belebte Tanzdarstellung vor Augen. Damit setzte er sich gegen die vorgegebene höfische Ballett-Tradition ab, mit ihren Masken und der daraus resultierenden Typik und Starrheit; sein Wunsch war es, das typische repräsentative Ballett durch ein Handlungsballett zu ersetzen, das einem sinnvoll dramaturgischen Ablauf folgen sollte. Er äußert über Gluck: „Gluck hat die Musik gesetzt. Er hat das Stück vollkommen erfasst und versucht, die Leidenschaften, die vorgestellt werden und das Grausen, das die Katastrophe beherrscht, auszudrücken! Die Musik ist bei der Pantomime die Hauptsache: sie ist es, die spricht, wir machen nur die Bewegungen… Es wäre uns fast unmöglich uns ohne Musik verständlich zu machen und je mehr sie an das angepasst ist, was wir ausdrücken wollen, desto besser werden wir verstanden.“
Angiolini legte besonderen Wert auf die Feststellung, dass die Musik eigens für das Ballett komponiert werde – also nicht als Choreografie zu älteren Stücken geschaffen. Auch das neue Ballett ist ohne Anregung aus Paris nicht zu denken.
Am 17. Oktober 1761 präsentierte Gluck in Wien das Ballett Don Juan. Diesem durchaus ernsten Werk folgte dann am 5. Oktober 1762 Orfeo ed Euridice, jenes Werk, das Gluck in der literarischen Rezeption jener Tage zum Schöpfer einer neuen Musik werden ließ, wurde als ähnlich schwer und düster wie der Don Juan empfunden. Die Idee des Handlungsballettes war ein wichtiger Schritt zur „Entrümpelung“ der italienischen Oper gewesen, deren mittlerweile zu statischem „Virtuosenfutter“ gewordenen Arien einem flüssigen dramaturgischen Ablauf im Weg standen.
Paris
Nun machte sich Gluck auf, seine Ideen auch in Frankreich zu verbreiten. Unter der Protektion seiner ehemaligen Gesangsschülerin Marie Antoinette, die 1770 den französischen Dauphin Ludwig XVI. heiratete, schloss er mit der Pariser Operndirektion einen Vertrag über sechs Opern ab. Den Anfang machte Iphigénie en Aulide (19. April 1774). Mit der Erstaufführung entflammte ungeahnt ein Streit, fast ein Krieg, der an den Pariser Buffonistenstreit zwanzig Jahre zuvor erinnerte. Glucks Gegner holten den italienischen Opernmaestro Niccolò Piccinni nach Paris, um die Überlegenheit der neapolitanischen Oper zu beweisen, und „ganz Paris“ engagierte sich im Streit zwischen den Gluckanhängern und den Piccinianhängern. Die Komponisten selbst beteiligten sich nicht an den Polemiken, aber als Piccini gebeten wurde, das Libretto zu Roland zu vertonen, an dem Gluck bekanntermaßen arbeitete, zerstörte Gluck, was er bis dahin geschrieben hatte. Mit Iphigénie en Aulide gelang Gluck der Durchbruch, daraufhin bearbeitete er seine Wiener Reformopern, um sie ins Französische zu übertragen. Hierzu schrieb er die Hauptstimme – ursprünglich für Altstimme komponiert – für Tenorstimme um, was das Transponieren anderer Stimmen mit sich brachte.
Am 2. August 1774 wurde seine französische Version Orphée et Euridice uraufgeführt – diese war vom Pariser Publikum schon besser angenommen. Im gleichen Jahr kehrte er nach Wien zurück, wo er zum kaiserlich-königlichen Hofkomponisten ernannt wurde. In den folgenden Jahren reiste der nun in ganz Europa berühmte Komponist zwischen Wien und Paris hin und her, am 23. April 1776 wurde in Paris die ins Französisch übertragene Alceste aufgeführt.
Für Paris schrieb er noch Armide (23. September 1777), Iphigénie en Tauride (18. Mai 1779) und zuletzt Écho et Narcisse (24. September 1779). Während der Proben zu Écho et Narcisse erlitt Gluck am 30. Juli 1779 einen ersten Schlaganfall. Nach dieser Oper kehrte er nach Wien zurück.
Sein Erbe in Paris trat der italienisch-österreichische Komponist Antonio Salieri an, dem Gluck seit dessen Ankunft in Wien 1767 freundschaftlich gewogen war. Gluck führte Salieri in Paris ein und überließ ihm 1783 das Textbuch zur Tragédie lyrique Les Danaïdes. Das Werk wurde in Paris zunächst als gemeinschaftliches Projekt der beiden Komponisten angekündigt; nach dem überwältigenden Erfolg der Premiere am 26. April 1784 ließ Gluck jedoch im renommierten Journal de Paris bekanntgeben, dass Salieri der alleinige Verfasser des Werkes sei.
Die letzten Jahre
In Wien schrieb Gluck noch einige kleinere Werke, lebte jedoch im Wesentlichen zurückgezogen. Im Jahre 1781 produzierte er die deutsche Fassung Iphigenie auf Tauris. Auch andere seiner Opern genossen in Wien große Popularität.
Am 15. November 1787 erlitt Gluck einen weiteren Schlaganfall und starb wenige Stunden später. Zum feierlichen Requiem am 8. April 1788 führte Salieri Glucks De profundis und ein Requiem des italienischen Komponisten Niccolò Jommelli auf. Wie viele andere prominente Musiker und Maler wurde Gluck auf dem Matzleinsdorfer katholischen Friedhof begraben. Dieser Friedhof wurde 1923 in den Waldmüllerpark umgewandelt. Der Leichnam Glucks wurde in ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 49) umgebettet.
Werke
Christoph Willibald von Gluck hinterließ rund 50 Opern sowie mehrere Ballette und Instrumentalwerke. Glucks Reform der Oper trug ihre Früchte auch in der deutschen Oper (obwohl er nichts zu deutschen Libretti komponiert hatte), besonders bei Vogel, Weber, Marschner und Wagner. Eine von Wagner 1846/47 verfasste Bearbeitung der Iphigenie en Aulide war jahrzehntelang die gängige Fassung der Oper und wurde an zahlreichen Opernhäusern in ganz Europa gespielt.
Opern
- Artaserse, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Mailand, 26. Dezember 1741 (2 Arien erhalten)
- Cleonice (Demetrio), Libretto: Metastasio, Uraufführung: Venedig, 2. Mai 1742 (8 Arien erhalten)
- Demofoonte, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Mailand, 6. Januar 1743 (Sinfonia, Rezitative und eine Arie verschollen)
- Il Tigrane, Libretto: Goldoni nach Francesco Silvani (La virtù trionfante dell’amore), Uraufführung: Crema, 26. September 1743 (11 Arien und ein Duett erhalten)
- La Sofonisba (oder Siface), Libretto: Metastasio, Uraufführung: Mailand, 18. Januar 1744 (11 Arien und ein Duett erhalten)
- Ipermestra, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Venedig, 21. November 1744
- Poro (Alessandro nell’India), Libretto: Metastasio, Uraufführung: Turin, 26. Dezember 1744 (Sinfonia, vier Arien und ein Duett erhalten)
- Ippolito, Libretto: G.G. Corio, Uraufführung: Mailand, 31. Januar 1745 (8 Arien und ein Duett erhalten);
- La caduta de' Giganti, Libretto: Francesco Vanneschi, Uraufführung: Haymarket Theatre, London, 7. Januar 1746 (5 Arien und ein Duett erhalten)
- Artamene, Libretto: Francesco Vanneschi, Uraufführung: Haymarket Theatre, London, 4. März 1746 (6 Arien erhalten)
- Le nozze d'Ercole e d'Ebe, Libretto: ?, Uraufführung: Pillnitz, 29. Juni 1747
- La Semiramide riconosciuta, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Wien, 14. Mai 1748
- La contesa de' Numi, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Charlottenborg bei Kopenhagen, 9. April 1749
- Ezio (I), Libretto: Metastasio, Uraufführung: Prag Karneval, 1750
- Issipile, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Prag Karneval, 1752 (4 Arien erhalten)
- La clemenza di Tito, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Neapel, 4. November 1752
- Le Cinesi, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Schloßhof bei Wien, 24. September 1754
- La danza, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Laxenburg, 5. Mai 1755
- L’innocenza giustificata, Libretto: Giacano Durazzo nach Metastasio, Uraufführung: Wien, 8. Dezember 1755
- Antigono, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Rom, 9. Februar 1756
- Il re pastore, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Wien, 8. Dezember 1756
- La fausse esclave, Libretto: nach Louis Anseaume und Pierre Augustin Lefèvre de Marcouville, Uraufführung: Wien, 8. Januar 1758 (51 Vaudevilles, 13 Airs nouveaux erhalten)
- L’île de Merlin, ou Le monde renversé, Libretto: Louis Anseaume nach Alain René Lesage und D’Orneval (Le Monde renversé), Uraufführung: Schönbrunn, 3. Oktober 1758
- La Cythère assiégée (I), Libretto: Charles Simon Favart nach Favart und Barthélemy-Christophe Fagou (Le puvoir de l’Amour ou Le siegè de Cythère), Uraufführung: Wien, Frühjahr 1759 (Ouvertüre und 26 Airs nouveaux erhalten)
- Le diable à quatre, ou La double métamorphose, Libretto: Michel Jean Sedaine und Pierre Baurans nach Charles Couffrey (The Devil to pay), Uraufführung: Laxenburg, 28. Mai 1759
- L’arbre enchanté, ou Le tuteur dupé (I), Libretto: Pierre Louis Moline nach Jean-Joseph Vadé (Le poirier), Uraufführung: Wien,1759 (Ouvertüre verschollen, 15 Airs nouveaux erhalten)
- Tetide, Libretto: Giovanni Ambrogio Miglavacca, Uraufführung: Wien, 10. Oktober 1760
- L’ivrogne corrigé, Libretto: L. Anseaume und Jean-Baptiste Lourdet de Santerre, Uraufführung: Wien, Ende 1760
- Le cadi dupé, Libretto: nach Jean-Baptiste Lourdier, Uraufführung: Wien, 8. Dezember 1761
- Orfeo ed Euridice, Libretto: Calzabigi, Uraufführung: Wien, 5. Oktober 1762
- Il trionfo di Clelia, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Bologna, 14. Mai 1763
- Ezio (II), Wien, Libretto: Metastasio, Uraufführung: 26. Dezember 1763
- La rencontre imprévue, Libretto: Louis Hurtaut Dancourt nach Alain René Lesage und D’Orneval (Les pèlerins de la Mecque), Uraufführung: Wien, 7. Januar 1764
- Il Parnaso confuso, Libretto: Metastasio, Uraufführung: Schönbrunn, 24. Januar 1765
- Telemaco ossia L’isola di Circe, Libretto: Marco Coltellini nach Carlo Sigismondo Capece, Uraufführung: Wien, 30. Januar 1765
- La corona, Libretto: Metastasio, Uraufführung: geplant für den 4. Oktober 1765, uraufgeführt am 13. November 1987 in Schönbrunn
- Il Prologo, Libretto: Lorenzo Ottavio del Rosso, Uraufführung: Florenz, 22. Februar 1767
- Alceste (ital.), Libretto: Calzabigi nach Euripides, Uraufführung: Wien, 26. Dezember 1767
- La Vestale (2. Fassung von L’innocenza giustificata), Wien, Sommer 1768 (Bearbeitung nicht erhalten)
- Le Feste d'Apollo (umfasst Prologo, Libretto: Gastone Rezzonico:, Atto di Baucis e Filemone, Libretto: Giuseppe Maria Pagnini, Atto d’Aristo, Libretto: Giuseppe Pezzana, Atto d’Orfeo, Libretto: Calzabigi), Parma, 24. August 1769
- Paride ed Elena, Libretto: Calzabigi, Uraufführung: Wien, 3. November 1770
- Iphigénie en Aulide, Libretto: François Gand-Leblanc du Roullet nach Jean Racine, Uraufführung: Paris, 19. April 1774
- Orphée et Euridice (franz.), Libretto: Pierre Louis Moline nach Ranieri de’ Calzabigi, Uraufführung: Paris, 2. August 1774
- L’arbre enchanté, ou Le tuteur dupé (II), Libretto: Pierre Louis Moline nach Jean-Joseph Vadé, Uraufführung: Paris, 20. Februar 1775
- Cythère assiégée (II), Libretto: Charles Simon Favart, Uraufführung: Paris, 1. August 1775;
- Alceste (franz.), Libretto: François Gand-Leblanc du Roullet nach Ranieri de’ Calzabigi, Uraufführung: Paris, 23. April 1776
- Armide, Libretto: Philippe Quinault nach Torquato Tasso (La Gerusalemme liberata), Uraufführung: Paris, 23. September 1777
- Iphigénie en Tauride, Libretto: Nicolas François Guillard und François Gand-Leblanc du Roullet nach Claude Guimond de La Touche, Uraufführung: Paris, 18. Mai 1779
- Echo et Narcisse, Libretto: Louis Thédore Baron de Tschudi nach Ovid (Metamorphosen), Uraufführung der 1. Fassung: Paris, 24. September 1779, Uraufführung der 2. Fassung: Paris, 8. August 1780
- Iphigenie auf Tauris (deutsch), Libretto: Johann Baptist von Alxinger und Gluck nach Nicolas François Guillard, Uraufführung: Wien, 23. Oktober 1781
Pasticci
- La finta schiava, Libretto: Francesco Silvani, Uraufführung: Vendig, 13. Mai 1744 (Musik von Lampugnani, Leonardo Vinci, zwei Arien von Gluck)
- Tircis et Doristée, Libretto: Charles Simon Favart, Uraufführung: Laxenburg, 10. Oktober 1756 (eine Arie aus L’innocenza giustificata parodiert, vermutlich zwei weitere Arien von Gluck)
- Le caprice amoureux ou Ninette à la cour, Libretto: Charles Simon Favart, Uraufführung: Wien, 1760 (vermutlich zwei Arien von Gluck)
- Arianna, Libretto: Giovanni Ambrogio Miglivacca, Uraufführung: Laxenburg, 27. Mai 1762 (Musik verschollen)
- Isabelle et Gertrude, Libretto: Charles Simon Favart, Uraufführung: Paris, 14. August 1765 (von Gluck zwei parodierte Arien aus La rencontre imprévue, vermutlich eine weitere Arie von Gluck)
Ballette
- Les amours de Flore et Zéphire, Schönbrunn, 13. August 1759
- Le naufrage, Wien 1759(?)
- La halte des Calmouckes, Wien 23. März 1761
- Don Juan, ou Le festin de Pierre, Wien, 17. Oktober 1761 (Vorwort im Druck von Calzabigi)
- Citera assediata, Wien, 15. September 1762 (Musik verschollen)
- Alessandro (Les amours d’Alexandre et de Roxane), Wien, 4. Oktober 1764
- Sémiramis, Wien, 31. Januar 1765 (Vorwort im Druck von Calzabigi)
- Iphigénie, Laxenburg, 19. Mai 1765 (Musik verschollen)
- Achille (in Sciro), Innsbruck, August, 1765 (nicht aufgeführt, Musik verschollen)
Instrumentalwerke
- 9 Sinfonien (vermutlich Ouvertüren, die keinen bestimmten Opern zugeordnet werden können)
- 6–12 Menuette, Wien 1763 (?) (verschollen)
- 6 Triosonaten (C-Dur, g-moll, A-Dur, B-Dur, Es-Dur, F-Dur) London, 1746
- 2 Triosonaten E-Dur, F-Dur (handschriftlich überliefert)
Geistliche Musik
- Der 50. Psalm (Miserere mei) für 8-stimmigen Chor (?), Turin, 1744–1745, Musik verschollen
- Der 8. Psalm (Domine Dominus noster), 1753–1757 (Musik verschollen)
- Alma sedes Motette für eine Singstimme und Orchester, vor 1779
- Der 130. Psalm (De profundis), 1785–1787, aufgeführt bei Glucks Begräbnis am 17. November 1787
Kantaten
- 2 Cori da cantarsia a Schlosshof, Schloßhof bei Wien, 1754 (Musik verschollen)
Lieder und Arien
- Geistliche Lieder auf Texte von Gellert, Musik verschollen;
- Die todte Clarissa, Text: Friedrich Gottlieb Klopstock (Musik verschollen)
- Le triomphe de la beauté, Ariette, um 1780
- Klopstocks Oden und Lieder beym Clavier zu singen, Wien 1785 oder 1786 (1. Vaterlandsliebe, 2. Wir und Sie, 3. Schlachtgesang, 4. Der Jüngling, 5. Die Sommernacht, 6. Die frühen Gräber, 7. Die Neigung)
- An den Tod, von Johann Friedrich Reichardt aus dem Gedächtnis aufgezeichnet
- Minona lieblich und hold, Duett
- Ah, negli occhi un tal’ incanto, Arie
Literatur
- Daniela Philippi: Konnte es eine konzertante Gluck-Pflege geben? – Ergebnisse der Quellenforschung. In: Kristina Pfarr (Hrsg.): Kammermusik an Rhein und Main. Beiträge zur Geschichte des Streichquartetts. Colloquia zur Kammermusik IV. Villa Musica Rheinland-Pfalz, Mainz 2007, ISBN 978-3-9802665-7-4, S. 75–86.
- Irene Brandenburg und Elisabeth Richter (Hrsg.), Gerhard Croll: Gluck-Schriften. Ausgewählte Aufsätze und Vorträge 1967–2002. Gluck-Studien, Band 4. Bärenreiter, Kassel u.a. 2003, ISBN 3-7618-1606-5.
- Daniela Philippi: Zur Quellenlage von Glucks Opéras-comiques. Ein Arbeits- und Forschungsbericht. In: Gabriele Buschmeier und Klaus Hortschansky (Hrsg.): Tanzdramen, Opéra comique. Kolloquiumsbericht der Gluck-Gesamtausgabe. Gluck-Studien, Band 2. Bärenreiter, Kassel u.a. 2000, ISBN 3-7618-1038-5, S. 101–113.
- Bruce Alan Brown: Gluck and the French Theatre in Vienna. Clarendon, Oxford 1991, ISBN 0-19-316415-9.
- Alfred Einstein: Gluck. Sein Leben seine Werke. Neuausgabe. Bärenreiter, Kassel u.a. 1987, ISBN 3-7618-0810-0.
- Felix Bamberg: Gluck, Christoph Willibald. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 244–253.
Weblinks
- Literatur von und über Christoph Willibald Gluck im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Internetseite der Internationalen Gluck-Gesellschaft
- Werkeverzeichnis von Christoph Willibald von Gluck auf Klassika - die deutschsprachigen Klassikseiten
- Musikbeispiel: Arie Che Faro Senza Euridice aus der Oper Orfeo ed Euridice (1762)
- Gemeinfreie Notenausgaben von Christoph Willibald Gluck im International Music Score Library Project
- 2. Internationale Gluck-Opern-Festspiele Nürnberg
- Digitalisierter Volltext dreier historischer Gluck-Biographien
Personendaten NAME Gluck, Christoph Willibald KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist GEBURTSDATUM 2. Juli 1714 GEBURTSORT Erasbach bei Berching STERBEDATUM 15. November 1787 STERBEORT Wien
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