Laxenburg

Laxenburg
Laxenburg
Wappen von Laxenburg
Laxenburg (Österreich)
Laxenburg
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mödling
Kfz-Kennzeichen: MD
Fläche: 10,59 km²
Koordinaten: 48° 4′ N, 16° 21′ O48.06833333333316.3575177Koordinaten: 48° 4′ 6″ N, 16° 21′ 27″ O
Höhe: 177 m ü. A.
Einwohner: 2.742 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 258,92 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2361 (2351 IZ NÖ-Süd)
Vorwahl: 0 22 36
Gemeindekennziffer: 3 17 15
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schlossplatz 7–8
2361 (2351 IZ NÖ-Süd) Laxenburg
Website: www.laxenburg.at
Politik
Bürgermeister: Robert Dienst (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(21 Mitglieder)
14 ÖVP, 3 SPÖ, 3 Grüne, 1 FPÖ
Lage der Marktgemeinde Laxenburg im Bezirk Mödling
Achau Biedermannsdorf Breitenfurt bei Wien Brunn am Gebirge Gaaden Gießhübl Gumpoldskirchen Guntramsdorf Hennersdorf Hinterbrühl Kaltenleutgeben Laab im Walde Laxenburg Maria Enzersdorf Mödling Münchendorf Perchtoldsdorf Vösendorf Wiener Neudorf Wienerwald NiederösterreichLage der Gemeinde Laxenburg im Bezirk Mödling (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Laxenburg ist eine österreichische Marktgemeinde mit 2742 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Mödling in Niederösterreich.

Bekannt ist der Ort vor allem für Schloss, Schlosspark und Franzensburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Laxenburg liegt etwa 20 km südlich von Wien an der Schwechat.

Nachbargemeinden sind:

Biedermannsdorf Achau
Nachbargemeinden
Guntramsdorf Münchendorf

Geschichte

Altes Schloss mit Wassergräben, aus einem alten Stich

Der Ort ist heute vor allem durch sein Schloss Laxenburg (Blauer Hof), das neben Schönbrunn der wichtigste Sommersitz der Habsburger war, und den daran angrenzenden weitläufigen Schlosspark mit der zu besichtigenden Franzensburg bekannt.

Erste Nennungen aus dem frühen 13. Jahrhundert beziehen sich auf ein Ministerialengeschlecht von Lachsendorf. Die Parkanlage mit sehr kleinen Prunkbauten wurde 1333 habsburgisch. Große Bedeutung gewann der Ort, als Herzog Albrecht III. von Österreich im 14. Jahrhundert das vorhandene kleine Schloss zu einem stattlichen Jagdschloss ausbauen ließ. Der Bau ist heute als sogenanntes Altes Schloss (im Park, nach dem Haupteingang rechter Hand gelegen) bekannt. Diese Gründung nannte Herzog Albrecht Lachsenburg, und diese Bezeichnung setzte sich schließlich für den gesamten Ort durch. 1388 verlieh Herzog Albrecht Laxenburg das Marktrecht. Im 17. Jahrhundert wurde die Parkanlage von Lodovico Burnacini erweitert.

Blauer Hof in Laxenburg

Der imperiale, barocke Blaue Hof (oder Neues Schloss) wurde erst um 1710 von Johann Lucas von Hildebrandt im Auftrag von Reichsvizekanzler Friedrich Karl Schönborn am Eingang zur Parkanlage erbaut. Später erwarb Maria Theresia den Blauen Hof, die ihn ab 1756 durch den Hofbauarchitekten Nicoló Pacassi weitläufig ausbauen ließ.

Laxenburger Kirche
Franzensburg auf einer Insel im Schlosspark
Concordiatempel im Schlosspark
Turmstiege, Kaiserstein

Die Kirche, direkt gegenüber dem Blauen Hof gelegen, enthält als erster Bau nördlich der Alpen geschwungene Fassadenelemente (Kennzeichen des Hochbarock). Am 11. Juni 1693 nahm Kaiser Leopold I. selbst die Grundsteinlegung vor. Architekt von 1693– 1703 war Carlo Antonio Carlone, die Bauleitung erfolgte durch Christian Alexander Oedtl. Die neue Kirche wurde am 31. Mai 1699 geweiht, der Pfarrer schrieb an den Kaiser, fügte hinzu, dass die Kirche noch keinen Turm hat. Bereits 1712 konnte das Kreuz auf die Turmspitze gesetzt werden. Diese Bauphase leitete bis 1724 Matthias Steinl. Steinmetzarbeiten aus hartem Kaiserstein führte Meister Johann Wieser aus Kaisersteinbruch aus. Über die Bauarbeiten selbst existieren kaum Unterlagen.

Nach 1780 wurde der Laxenburger Schlosspark, anders als der im französischen Stil beibehaltene Schönbrunner Schlosspark, in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet. Seitdem enthält er auch schmale, romantische Wanderwege, mehrere künstlich angelegte Teiche und auf einer Insel befindet sich die nach Kaiser Franz I. benannte Franzensburg.

1849 entstand die heutige politische Gemeinde.

Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth verbrachten 1854 ihre Flitterwochen in Laxenburg. Auch zwei ihrer drei Kinder - Gisela (1856-1932) und Kronprinz Rudolf (1858-1889) - wurden auf Schloss Laxenburg geboren.

1919 übernahm der Kriegsgeschädigtenfonds die Schlossanlage. Seit dieser Zeit ist die Stadt Wien Grundeigentümer des Parkareals von Laxenburg.

Nach dem Anschluss Österreichs 1938 wurde der Ort in Groß-Wien (Teil des 24. Bezirk) eingemeindet; erst Jahre nach der Befreiung Österreichs durch die Alliierten im Jahr 1945, nämlich 1954, wurde Laxenburg wieder eigenständig und fiel an Niederösterreich zurück.

Vom Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis zum Österreichischen Staatsvertrag im Jahr 1955 errichteten sowjetische Besatzungstruppen im Blauen Hof einen ihrer wichtigsten Stützpunkt südlich von Wien. Während dieser Zeit wurden Prunkbauten und Park schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Markuslöwe vom alten Wiener Südbahnhof, heute im Zentrum von Laxenburg aufgestellt

Zu Ende der 1950er-Jahre auftauchende Pläne, den schwer devastierten Schlosspark für eine Weltausstellung im Jahr 1967 zu nützen, zerschlugen sich zwar, dennoch wurde die Anlage durch die Länder Niederösterreich und Wien revitalisiert. Für die Verwaltung und Vermarktung von Park und Schloss wurde die Schloss Laxenburg Betriebsgesellschaft gegründet, an der die Bundesländer Niederösterreich und Wien zu je 50% beteiligt sind. Das Schloss beheimatet heute die IIASA mit ihren über 200 Mitarbeitern.

In den letzten Jahrzehnten hat sich Laxenburg zu einem sehr begehrten Wohnort und gleichzeitig zu einem der beliebtesten Ausflugsziele in Niederösterreich entwickelt.

Am Weltkongress der Interpol in Rio de Janeiro im September 2006 wurde beschlossen, die Internationale Anti-Korruptionsakademie in Österreich anzusiedeln, als genauen Standort wählte man letztlich Laxenburg. Das ehemalige Palais Kaunitz, in dem die Kreuzschwestern bis 1988 eine Hauswirtschaftsschule führten und das danach fast 20 Jahre lang als Seminar- und Gemeinschaftszentrum („Ort der Mitte“) mit überregionaler Bedeutung diente, wurde 2007 von den Kreuzschwestern dafür zur Verfügung gestellt. Nach Abschluss der Umbauarbeiten wird im Herbst 2010 der Studienbetrieb aufgenommen werden. Die Akademie wurde in einem Festakt in der Wiener Hofburg am 2. und 3. September 2010 unter Anwesenheit des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Ban Ki-moon feierlich eröffnet.[1]

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2011 2.742
2001 2.736
1991 2.605
1981 1.861
1971 1.353
1951 1.168
1900 1.264
1869 1.065

Quelle: Bevölkerungsentwicklung der Statistik Austria

Persönlichkeiten

Kronprinz Rudolf ist in Laxenburg zur Welt gekommen
Gemeinderatswahlen
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
65,29%
(+0,80%)
15,41%
(-4,94%)
13,35%
(+0,55%)
5,94%
(+3,58%)
2005

2010



Söhne und Töchter:

Politik

  • Bürgermeister der Marktgemeinde ist Robert Dienst ÖVP. Amtsleiterin ist Ilse Emminger.
  • Im Marktgemeinderat lautet seit der Gemeinderatswahl 2005 die Verteilung der 21 Mandate: Liste ÖVP 14, SPÖ 3, Liste Grüne 3, FPÖ 1.

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Laxenburg ist Sitz zahlreicher Institutionen, darunter das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) im Neuen Schloss („Blauer Hof“) und das Österreichische Filmarchiv am Gelände des ehemaligen Forsthauses.

Weiters befindet sich im Ort ein Kloster samt Altenheim der Kreuzschwestern.

Laxenburg hat gemeinsam mit den Nachbargemeinden Wiener Neudorf, Biedermannsdorf und Guntramsdorf auch Anteil am größten Gewerbegelände Österreichs, dem IZ NÖ Süd.

Das Palais Kaunitz wurde zur Internationalen Anti-Korruptionsakademie umgebaut, diese wurde 2010 eröffnet.

Sicherheit

Vereine

Der Ort hat ein reichhaltiges Angebot an Vereinen und Organisationen.

Historische Landkarten


Siehe auch

Weblinks

 Commons: Laxenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Austria Presse Agentur APA, OTS-Aussendung OTS0244 / 31. August 2010 / 13:52. ORF-Teletext vom 2. September 2010.

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