- Volker Fleige
-
Volker Fleige (* 14. Juni 1957 in Wimbern, jetzt Wickede) ist seit 2009 Bürgermeister der Stadt Menden[1][2] und damit als Mitglied der SPD der erste sozialdemokratische Verwaltungschef in der Geschichte der Stadt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Während seiner Schul- und Studienzeit engagierte sich Volker Fleige unter anderem am Schülertheater, am Studententheater sowie beim Management einer Rockgruppe. Er studierte Verwaltungswissenschaften und schloss als Diplom-Verwaltungswirt ab.
Seine berufliche Laufbahn begann beim Kreis Unna, u. a. als Pressesprecher von 1982 bis 1984. 1984 wechselte Fleige als Leiter des Kulturamtes zur Stadt Menden. Von 1991 bis 2009 war er Fachbereichsleiter (Dezernent) für Schule, Sport und Kultur in Menden[3], wo er heute lebt.
Kabarett und Theater
Kleinstadt Katastrophen Kombo und Scaramouche
Während der Studienzeit baute Fleige für ein Umweltfest in Menden (Sauerland) eine Kabarettgruppe auf, aus der die „Kleinstadt Katastrophen Kombo“ (KKK) entstand, die bis Mitte der 1980er Jahre bestand. Mit dieser Kabarettgruppe gründete Fleige den Katastrophen Kultur e. V. als Trägerverein des Zimmertheaters Scaramouche in Menden, das am 25. Dezember 1983 seinen Spielbetrieb aufnahm und bis heute existiert.
theatrium – Junges Europäisches Theater in Menden (Sauerland)
1987 entwickelte Volker Fleige die Idee eines „Theaterfestivals für Schauspielschüler“. Im selben Jahr wurde der „Förderkreis Mendener Kulturprojekte e. V.“ gegründet mit dem späteren Bürgermeister Volkhard Wrage als Vorsitzendem und Volker Fleige als Geschäftsführer.
Nach drei Jahren Vorbereitung erfolgte 1990 die Realisierung dieser Idee als „theatrium – Junges Europäisches Theater in Menden (Sauerland)“ mit Unterstützung der Europäischen Gemeinschaft, der Bundesregierung, des Landes Nordrhein-Westfalen sowie mehrerer Sponsoren. Dafür wurde der Innenhof des neuen Mendener Rathauses mit einem eigens für diesen Zweck konstruierten Zeltdach überspannt.
Vom 1. Juli 1990 bis zum 18. September 1990 waren Schauspielschüler aus Kopenhagen, Arnhem, Hamburg, Graz, Stuttgart, Wien, Leipzig, Paris, Ottersberg und aus Polen sowie von mehreren Hochschulen für Bildende Künste und Gestaltung usw. in Menden zu Gast.
Von den Regisseuren Werner Kuhn (Zürich), André Hübner-Ochodlo (Gdynia) und Asger Schubert (Leipzig) wurden erarbeitet „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare, „Der Traum vom Leben“, eine Uraufführung und ein für das „theatrium“ geschriebenes Musiktheater von Jacek St. Buras (Text) und Jerzy Satanowski (Musik) sowie „Leonce und Lena“ von Georg Büchner. Kultusminister Hans Schwier eröffnete am 25. August 1990 eine Folge von insgesamt 15 Vorstellungen. Trotz des Erfolges gelang es nicht, „theatrium – Junges Europäisches Theater in Menden (Sauerland)“ dauerhaft in Menden zu etablieren. Auch ein späterer Versuch der Stadt Unna kam über eine einmalige Durchführung nicht hinaus.
Mendener Schaubühne und Theater Am Ziegelbrand
1990 baute Volker Fleige mit Theaterfreunden die Mendener Schaubühne auf. Die erste Inszenierung war Peer Gynt von Henrik Ibsen u. a. mit Holger Thews in der mehrfach besetzten Titelrolle.
Den „KlassenFeind“ von Nigel Williams inszenierte Fleige in einer Jahrzehnte leer stehenden Fabrik, zu der die Zuschauer mit Schulbussen gefahren werden. „Der Kirschgarten“ fand in einem Palmengewächshaus statt, wobei die Zuschauer in einer Vertiefung in der Mitte saßen, während das Geschehen um sie herum abläuft. Den Trofimow spielte Sascha Rotermund. Aus Anlass des 100. Geburtstages Brechts konzipierte Volker Fleige „Alles was Brecht ist“. Auszüge aus Stücken, Szenen, Songs, Lyrik sowie aus Werken Heiner Müllers und William Shakespeares wurden auf dem Gelände, in den Werkstätten und den Garagen des Mendener Baubetriebs aufgeführt.
Danach stellte der Mendener Baubetrieb eine Halle zur Verfügung. Die Stadt Menden übernahm den Umbau sowie den Anbau eines Foyers. Die Sparkasse Menden und die Unternehmen Bega und Gebr. Albert förderten die Ausstattung. Da der Ort eine ehemalige Ziegelbrennerei ist, erhielt die Stätte den Namen Theater Am Ziegelbrand.[4] Aufgrund der Initiative von Ferdi Schunck (1928–2005) etablierte sich parallel zur Mendener Schaubühne und später als Teil des Theaters Am Ziegelbrand die Lesebühne, später lesBar.
Bildende Kunst
Gemeinsam mit Wolf-Ulrich Rohe, Absolvent der Kunstakademie Düsseldorf und dort Student von Joseph Beuys, entwickelt Volker Fleige die Idee der Seh-Container, die als Biennale stattfinden.
Jeweils ein Künstler oder eine Künstlergruppe erhalten einen See-Container, um darin auszustellen, zu arbeiten und sich zu präsentieren. Mit Hilfe von DHL und unterstützt vom Land Nordrhein-Westfalen wurden die Seh-Container erstmals 2008 in der Kulturregion Südwestfalen und den beteiligten Städten Menden, Hagen, Iserlohn und Siegen mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein gezeigt.[5]
Weblinks
Quellen
- ↑ Stadt Menden: Bürgerinformationssystem
- ↑ Seit Mitternacht ist Fleige Bürgermeister vom 21. Oktober 2009 bei DerWesten
- ↑ SPDMK-Wahlportal
- ↑ 10 Jahre Theater Am Ziegelbrand vom 14. August 2009 bei DerWesten
- ↑ Von Seh-Containern soll ganz Südwestfalen profitieren vom 2. Februar 2008 bei DerWesten
Wikimedia Foundation.