Waldemar Koch (Kaufmann)

Waldemar Koch (Kaufmann)

Waldemar Koch (* 12. März 1891; † 12. Dezember 1981 in Bremen) war ein deutscher Kaufmann und Mäzen in Bremen.

Biografie

Koch war der Sohn eines Restaurantbesitzers. Er absolvierte bis 1911 eine kaufmännische Lehre bei einer Eisen- und Haushaltswarenhandlung im Bremen. Danach war er längere Zeit bei dem Unternehmen Bremer Fahrradhaus tätig und ab 1912 in Delmenhorst Vertreter für den Fahrradhandel bei H. W. Schmidt. 1918 wurde er Prokurist und Leiter des Unternehmens Bremer Fahrradhaus. Im Ersten Weltkrieg diente er als Soldat.

Autohändler

Nach dem Krieg nahm Koch wieder im Fahrradhandel seine Beschäftigung auf, bis er 1923 zusammen mit J. Wilhelm Schmidt mit dem Autohandel begann. 1926 gründeten die beiden Kaufleute die Firma Bremer Fahrzeughaus Schmidt + Koch. Das Autohaus verkaufte und reparierte Autos und Motorräder der Marken Stoewer und Wanderer und dann auch andere Marken. 1934 wurde Koch alleiniger Firmeninhaber. 1939 kam die Norddeutsche Motorenbau-Gesellschaft, die Holzgasgeneratoren baute, hinzu. Es entstanden in Bremen erste Filialbetriebe an der heutigen Bismarckstraße und Stresemannstraße und die Firma war Generalvertreter von Audi, DKW und Wanderer. Im Zweiten Weltkrieg wurden Kriegsfahrzeuge repariert.

Nach dem Krieg wurden die kriegszerstörten Anlagen wieder aufgebaut. 1946 gelang es der Firma einen Großhändlervertrag mit Volkswagen und dann auch mit Audi und Porsche abzuschließen. Auch mit Erdbaumaschinen wurde in dieser Zeit gehandelt. Das Filialnetz erweiterte sich auf über 20 Standorte, unter anderem in Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Achim und Osterholz-Scharmbeck mit Modellen von Audi, Porsche, Volkswagen, Skoda, Opel und Ford. 1961 wurde die Firma Erdbaugeräte Schmidt + Koch ausgegliedert. 1972 wurde von ihm die Schmidt + Koch AG in Bremen gegründet, ein Unternehmen im Automobilhandel mit 340 Mio. Euro Umsatz (2009).

Mäzen

Waldemar Koch und seine Frau Louise waren bedeutende Mäzene in Bremen. Sie gründeten 1972 die Waldemar-Koch-Stiftung, die kulturelle, gesundheitliche und politische Maßnahme förderte und Projekte zur Völkerverständigung unterstützte.

1971 stifteten sie das Waldemar-Koch-Haus im Bremer Schnoor Nr. 27/28, das nach Plänen von Flügger & Schleuter gebaut wurde. Das 1974 fertiggestellte Haus wird vom Bremer Presse-Club verwaltet und betrieben. Es dient als Stätte der Begegnung, der Bildungsförderung, der Ausbildung des journalistischen Nachwuchses und der Pflege internationaler Beziehungen und ist Kontaktzentrum der Bremer Journalisten.

Die Stiftung war 1974 hilfreich beim Umbau des Detentionshauses am Ostertor zum Wilhelm-Wagenfeld-Haus, das das Werk des Produktdesigners Wilhelm Wagenfeld bewahrt.

Finanziert – teils oder ganz – wurden unter anderem Maßnahmen wie beim Osterholzer Friedhof, an verschiedenen Kliniken und Parks, die Bronzestatue von Ludwig Knoop in Knoopspark, das Künstlerhaus Bremen, das Pferdemuseum Verden, beim Horst-Janssen-Museum in Oldenburg oder die Sanierung des Barkenhoffs in Worpswede. Auch Ausstellungen, Konzerte, Theaterprojekte, Kinderprojekte oder internationale Begegnungen fanden Unterstützung. Das Kapital der Stiftung beläuft sich auf über 27 Millionen Euro (Stand: 2001).

Ehrungen

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Waldemar Koch — ist der Name folgender Personen: Waldemar Koch (Politiker) (1880–1963), deutscher Politiker (LDPD) Waldemar Koch (Kaufmann) (1891–1981), deutscher Kaufmann und Mäzen Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Untersche …   Deutsch Wikipedia

  • Koch (Familienname) — Koch ist ein deutscher Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Name „Koch“ stammt vom mittelhochdeutschen Wort Koch. Es handelt sich um den Berufsnamen zur Tätigkeit des Kochs.[1] Verbreitung Mit rund 62.000 Telefonbucheinträgen befindet sich… …   Deutsch Wikipedia

  • Schmidt + Koch — AG Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1972 Sitz Bremen Leitung Horst Dierks[1] Harm Fischer L …   Deutsch Wikipedia

  • Bremer Presse-Club — Der Bremer Presse Club wurde 1971 in Bremen als gemeinnütziger Verein gegründet. Geschichte Eingang zum Bremer Presse Club Der Bremer Kaufmann Waldemar Koch, Senior der Firma Schmidt + Koch und seine Frau Louise stifteten 1971 durch die Waldemar… …   Deutsch Wikipedia

  • 1880 — Portal Geschichte | Portal Biografien | Aktuelle Ereignisse | Jahreskalender ◄ | 18. Jahrhundert | 19. Jahrhundert | 20. Jahrhundert | ► ◄ | 1850er | 1860er | 1870er | 1880er | 1890er | 1900er | 1910er | ► ◄◄ | ◄ | 1876 | 1877 | 1878 | 18 …   Deutsch Wikipedia

  • Friedhof Osterholz — Der Osterholzer Friedhof im Bremer Stadtteil Osterholz ist derzeit Ruhestätte für mehr als 100.000 Verstorbene. Er ist mit 79,5 ha Bremens größter Friedhof und der zweitgrößte in Norddeutschland und eines von bisher neun in die Denkmalliste… …   Deutsch Wikipedia

  • Osterholzer Friedhof — Der Osterholzer Friedhof im Bremer Stadtteil Osterholz ist derzeit Ruhestätte für mehr als 100.000 Verstorbene. Er ist mit 79,5 ha Bremens größter Friedhof und einer der größten in Norddeutschland und eines von bisher neun in die… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Darsteller des deutschsprachigen Films — Diese Liste beinhaltet bekannte Darsteller des deutschsprachigen Films, unabhängig von ihrer Herkunft. Die meisten der folgenden Schauspieler waren in mehr als einem der aufgeführten Zeitabschnitte aktiv. Eingeordnet sind sie dort, wo sie ihre… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Begräbnisstätten — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste berühmter Friedhöfe — Inhaltsverzeichnis 1 Ägypten 2 Argentinien 3 Australien 4 Belgien 5 Brasilien 6 Chile 7 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”