Wipper (Unstrut)

Wipper (Unstrut)
Wipper
Wipperwehr in Gernrode aus Richtung Osten

Wipperwehr in Gernrode aus Richtung OstenVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 5646
Lage Thüringen, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Unstrut → Saale → Elbe → Nordsee
Quelle in Worbis im Eichsfeld
51° 25′ 17,2″ N, 10° 21′ 36,4″ O51.42144166666710.3601333
Quellhöhe 333 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Unstrut bei Sachsenburg
51.28929166666711.166013888889

51° 17′ 21″ N, 11° 9′ 58″ O51.28929166666711.166013888889
Vorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSHÖHE_fehlt
Länge 91,5 km[1]
Einzugsgebiet 646,5 km²[2]
Abflussmenge
am Pegel Hachelbich
(29,4 km oberhalb der Mündung,
524,0 km² EZG);
Jahre 1962-2005
[3]
NNQ: 570 l/s (im Jahr 1976)
MNQ: 948 l/s
MQ: 3,26 m³/s
MHQ: 31 m³/s
HHQ: 81,2 m³/s (im Jahr 1983)
Rechte Nebenflüsse s.u.
Linke Nebenflüsse s.u.
Mittelstädte Leinefelde-Worbis, Sondershausen
Kleinstädte Bleicherode, Kindelbrück

Die Wipper ist ein gut 90 km langer, linker bzw. westlicher Zufluss der Unstrut im Norden Thüringens, Deutschland. Die Wipper einschließlich der Altarme der Gemarkungen Kannawurf und Kindelbrück gehören nach dem Thüringer Wassergesetz vom Abzweig Flutgraben in Worbis bis zur Mündung in die Unstrut zu den Gewässern erster Ordnung.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Wipper in Worbis
Wipper in Sollstedt

Die Wipper entspringt im Landkreis Eichsfeld im Ohmgebirge. Ihre Quelle befindet sich in Worbis im Eichsfeld. Sie entspringt in einer gefassten Quelle in der Braustraße. Ein zweiter, längerer Quellast fließt als Ritterbach von Kaltohmfeld herab. Ab Worbis fließt die Wipper in überwiegend östliche Richtung. Bei Sollstedt verlässt der Fluss das Eichsfeld durch die Eichsfelder Pforte zum Landkreis Nordhausen. Das Tal der Wipper wird dann südlich vom Bergrücken der Hainleite flankiert. Bedeutendste Stadt am Lauf der Wipper ist Sondershausen, die Kreisstadt des Kyffhäuserkreises. Ab Göllingen wendet sie sich nach Südosten und durchschneidet bei Seega am Wipperdurchbruch die Hainleite. Die Wipper mündet bei Sachsenburg an der Thüringer Pforte in die Unstrut.

Wipperwehr in Gernrode aus Richtung Westen
Die Wipper in Sondershausen

Nebenflüsse

  • Ritterbach (L) in Worbis
  • Schwarzes Wasser (L) in Gernrode (Eichsfeld)
  • Röstewasser (R) in Gernrode (Eichsfeld)
  • Striemenwasser (R) in Gernrode (Eichsfeld)
  • Ohne (R) zwischen Gernrode und Bernterode
  • Aue (R) zwischen Gernrode und Bernterode
  • Rhin (L) bei Bernterode
  • Rehunger Bach (R) in Wülfingerode
  • Bode (L) in Bleicherode-Ost
  • (R) bei Hünstein
  • Mühlwipper bei Sondershausen/Stockhausen
  • Klinge bei Sondershausen
  • Bebra bei Sondershausen
  • Hachel in Hachelbich
  • (R) bei Kindelbrück

Namensherkunft

Elfriede Ulbricht sah hier eine Herkunft aus dem mittelniederdeutschen, holländischen bzw. mittelenglischen Wippen. Demnach ist der Flussname ist in Deutschland 15-mal belegt, auch in Abwandlungen wie Wipfer. Das Grundwort war ursprunglich aha (eine Variante des -au. Dieses wurde im späten 10. Jahrhundert der Schwächung auf -a und im frühen 11.Jahrhundert auf -e unterworfen und verschwand danach völlig bei der Wipper. Bei anderen Flüssen dieses Namens erhielt sich das -a oder -e. Der Name würde sich also aus drehen, drehende, schwingende Bewegung und Wasser (im Sinne von Fließgewässer) zusammensetzen.[4]

Eine sehr ähnliche Bedeutung nahmen Felix Solmsen und Ernst Fraenkel an, sahen die Wurzel des Namens aber mit noch älterem, indogermanischen Ursprung und übersetzen den Flußnamen als die Hüpfende.[5]

Von der Wipper leiten sich einige Namen entlang des Flusses ab, zum Beispiel die Verwaltungsgemeinschaft Eichsfeld-Wipperaue, das Wippertal, der Ort Wipperdorf und der Wipperdurchbruch.

Wirtschaft & Tourismus

  • Sehenswerte Kleinstadt Worbis an der Quelle mit Fachwerk, Antoniuskirche, Rentamt, Museum „Güldenes Kreuz“ und Alternativen Bärenpark.
  • Zahlreiche Wassermühlen am Unterlauf (Büschlebs-Mühle, Neue Mühle, Rieth Mühle, Ipp Mühle, Kestings Mühle, Seeboths Mühle, Wendelröder Mühle, Schwarzburger Mühle, Schwert'sche Mühle) und ersten Zuflüssen
  • Sondershausen, die Kreisstadt des Kyffhäuserkreises mit Schloss, Stadtbefestigung.

Einzelnachweise

  1. Flusslängen in Thüringen – Landesanstalt für Umwelt und Geologie.
  2. Thüringer Landesanstalt für Umwelt (Hrsg.): Gebiets- und Gewässerkennzahlen (Verzeichnis und Karte). Jena 1998. 26S.
  3. Pegel in Thüringen Auf: www2.tlug-jena.de
  4. Elfriede Ulbricht: Das Flussgebiet der thüringischen Saale. 1. Auflage. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1957.
  5. Felix Solmsen. Hrsg. u. bearb. von Ernst Fraenkel: Indogermanische Eigennamen als Spiegel der Kulturgeschichte. 1. Auflage. Carl Winter, Heidelberg 1922.

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