- Oldisleben
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Wappen Deutschlandkarte 51.30888888888911.172222222222130Koordinaten: 51° 19′ N, 11° 10′ OBasisdaten Bundesland: Thüringen Landkreis: Kyffhäuserkreis Verwaltungs-
gemeinschaft:An der Schmücke Höhe: 130 m ü. NN Fläche: 32,47 km² Einwohner: 2.278 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km² Postleitzahl: 06578 Vorwahl: 034673 Kfz-Kennzeichen: KYF Gemeindeschlüssel: 16 0 65 054 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Karl-Marx-Straße 12
06578 OldislebenWebpräsenz: Bürgermeister: Joachim Pötzschke (SPD) Lage der Gemeinde Oldisleben im Kyffhäuserkreis Oldisleben ist eine Gemeinde im thüringischen Kyffhäuserkreis. Oldisleben ist aus einem Marktflecken entstanden und liegt an der Unstrut. Oldisleben ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft An der Schmücke.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Oldisleben liegt am Osthang der Hainleite an der Unstrut. Die Unstrut führte vor dem Bau eines Rückhaltebeckens in Straußfurt regelmäßig Hochwasser. Um die dann unter dem Wasserstand gelegenen Teile des Unterdorfs zu schützen wurde ein Deich angelegt. Dieser ist durch die Straße nach Heldrungen unterbrochen. Bei Hochwasser wurde diese Durchfahrt mit Brettern und Sandsäcken geschlossen. Die Nuten für die Bretter kann man noch heute sehen.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Oldisleben gehört der Ortsteil Sachsenburg, der direkt an der Thüringer Pforte liegt.
Geschichte
Vorgeschichtliche Flach- und Hügelgräber und Höhensiedlungen bei Oldisleben weisen auf Siedlungen aus der Stein- und Bronzezeit hin.
Die erste urkundliche Erwähnung von Oldisleben geht auf die Gründung eines Benediktinerklosters durch Kunigunde von Orlamünde, die Ehefrau von Kuno von Beichlingen, im Jahr 1089 zurück. Der Name des Ortes tauchte erstmals im Jahr 1101 als Adesleven auf. Parallel zur Entwicklung des Ortes wurden an der Thüringer Pforte südlich von Oldisleben zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert die Untere und Obere Sachsenburg zur Überwachung der Verkehrswege erbaut. Im heutigen Ortsteil Sachsenburg saßen dazu die „Paßmänner“, die die Pässe der Reisenden durch die Thüringer Pforte zu kontrollierten und für die Ritter und Grafen das Zoll- und Geleitgeld kassierten. Die Häuser der „Paßmänner“ lagen direkt an der Durchgangsstraße und hießen Rauhäuser.
Auf Grund des angesehenen und reichen Klosters entwickelte sich der Ort zum Marktflecken. Als 1136 ein kopfgroßer Meteorit in der Nähe des Klosters niederging, riefen die Mönche zu Wallfahrten nach Oldisleben auf. Das Kloster wurde im Bauernkrieg 1525 weitgehend zerstört und 1539 aufgelöst, nachdem die Bewohner des Ortes im Zuge der Reformation zum Protestantismus übergegangen waren. Die noch verbliebenen Gebäude dienten danach als Kammergut. In ihm haben sich Kellergewölbe und einige romanische und frühgotische Baureste aus der Klosterzeit erhalten.
Die heutige Kirche Sankt Johannis wurde 1910/11 erbaut, nachdem die an dieser Stelle im Jahr 1506 errichtete Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste.
Noch vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Reich wurde der KPD-Kreistagsabgeordnete Hermann Güntherodt aus Sachsenburg von Nazis ermordet. An ihn erinnert ein Denkmal und eine Siedlung, die seinen Namen trägt. An den KPD-Vorsitzenden des Ortes, der 1942 im KZ Buchenwald ums Leben kam, erinnert die Fritz-Hankel-Straße. Während des Zweiten Weltkrieges mussten etwa 800 Kriegsgefangene sowie Männer und Frauen aus zahlreichen besetzen Ländern in der Zuckerfabrik und auf den Landgütern Göhring und Schreiber Zwangsarbeit leisten.[2]
Eingemeindungen
1974 wird Sachsenburg eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen 31. Dezember 1995 2 734 31. Dezember 1996 2 706 31. Dezember 1997 2 704 31. Dezember 1998 2 688 31. Dezember 1999 2 682 31. Dezember 2000 2 664 31. Dezember 2001 2 615 31. Dezember 2002 2 556 31. Dezember 2003 2 515 31. Dezember 2004 2 457 31. Dezember 2005 2 434 31. Dezember 2006 2 409 31. Dezember 2007 2 360 31. Dezember 2008 2 310 31. Dezember 2009 2 311 Politik
Oldisleben ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft An der Schmücke.
Gemeinderat
Die Wahl zum Gemeinderat 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
Bürgermeister
Als Bürgermeister wurde 2004 Joachim Pötzschke, SPD mit 87,8 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Neben der St.-Johannis-Kirche und den Resten des Benediktinerklosters gilt besonders die ehemalige Klostermühle von Bedeutung. Dort befindet sich auch der Mühlenpark, wo einige seltene Baumarten wie Götterbaum, Japanischer Schnurbaum und Ginkgo zu finden sind. Die Mühle ging im Jahre 1802 in den Privatbesitz der Familie Weineck über. Heute wird sie durch die HS Wasserwerke betrieben und genutzt.
Am Mühlenwehr komponierte im Jahre 1840 Carl Friedrich Zöllner die Melodie zu dem bekannten Volkslied Das Wandern ist des Müllers Lust.[3]
Im Ortsteil Sachsenburg steht noch das ehemalige Geleit-, Zoll- und Gerichtshaus.Europäisches Zuckermuseum Oldisleben
Im Jahr 1873 wurde in Oldisleben eine Zuckerfabrik gebaut. Bis zur Kampagne 1990 wurde hier aus Zuckerrüben Zucker hergestellt. 1989 wurde die Fabrik unter Denkmalschutz gestellt. Die Fabrik dient als Museum.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Frühjahrsmarkt
- Sportwochenende VfB Oldisleben e.V. (im Juni vor dem Reiterfest)
- Reiterfest (letztes Wochenende im Juni)
- Sommerfest
- Schützenfest (erstes Wochenende im September)
- Herbstmarkt
- Weihnachtsmarkt
Söhne und Töchter
- Erich Kober (1885–1955), Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor
- Klaus Hart (* 1949), Journalist, Auslandskorrespondent, Musikproduzent und Buchautor
Literatur
- August Nebe: Geschichte des Klosters Oldisleben, in: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Alterthumskunde 1887
Quellen
- ↑ Thüringer Landesamt für Statistik – Bevölkerung nach Gemeinden, erfüllenden Gemeinden und Verwaltungsgemeinschaften (Hilfe dazu)
- ↑ Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 172f., ISBN 3-88864-343-0
- ↑ Zeitzeugen aus Oldisleben und Umgebung - Oldisleben in zeitzeugen-oldisleben.de
Weblinks
Commons: Oldisleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage von Oldisleben auf den Internetseiten der Verwaltungsgemeinschaft Schmücke
- Informationsseite über Oldisleben auf blaues-band.de
- Berichte von Zeitzeugen aus Oldisleben und Umgebung
- Geschichtliches rund um die Thüringer Pforte
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