Wohnplatz Hohen Viecheln

Wohnplatz Hohen Viecheln

Der mesolithische Wohnplatz Hohen Viecheln im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern liegt am Nordwestufer des Schweriner Sees in der Gemeinde Hohen Viecheln. Der Wohnplatz stammt von 6500–5500 v. Chr. und gehört zu den bedeutendsten Fundstellen für die späte Mittelsteinzeit in Nordeuropa.

In nahezu ungestörten Schichten wurde Material der Maglemose-Kultur geborgen. Zu den umfangreichen Feuersteinfunden zählen Kern- und Scheibenbeile mit Querschäftung und Zwischenfutter, Mikrolithe, Schaber und Stichel. Zahlreiche Objekte aus Geweih, Holz und Knochen (darunter auch 800 Speerspitzen, sowie aus Rinde oder Bast wurden gefunden. Aus Rothirschschädeln wurden Masken hergestellt. Auf den Knochen- und Geweihgeräten finden sich Grübchen, eingeritzte Linien, Linien mit angesetzten Kerben, Kerbschnitte, parallele Kurzstriche, Winkel, Zick-Zack-Muster und andere zu mehr oder weniger geometrischen Mustern kombinierte Verzierungen.

Ernährungsgrundlage war, da die Herdentiere nach Norden abgezogen waren, die Jagd auf Standwild, vor allem Hirsch, Reh und Wildschwein, dazu Auerochse, Biber, Braunbär, Elch, Fischotter, Hase und Wildpferd. Auch größere Wasservögel (Kormorane) wurden gejagt. Jagdwaffen waren Speer (Spitzen der Duvensee-Gruppe) sowie Pfeil und Bogen. Der Fischfang spielte hier seine das Mesolithikum prägende Rolle unverständlicherweise nicht. Fischfanggeräte waren die Angel, der Fischspeer und Netze mit Netzschwimmern aus Birkenrinde. Das Sammeln pflanzlicher Nahrung ergänzte den Speiseplan.

Literatur

  • Ewald Schuldt: Hohen Viecheln ein mittelsteinzeitlicher Wohnplatz in Mecklenburg In: Schriften der Sektion für Vor- und Frühgeschichte; Bd. 10, Akademie-Verlag, Berlin 1961

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