Wolfgang A. Bienert

Wolfgang A. Bienert

Wolfgang Artur Bienert (* 24. September 1939 in Berlin) ist ein deutscher evangelischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Vita

Bienert studierte von 1959 bis 1963 evangelische Theologie in Göttingen und an der Kirchlichen Hochschule Berlin. 1963 legte er das erste theologische Examen bei der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers ab. Sein Vikariat absolvierte er anschließend in Caracas/Venezuela und Hildesheim und schloss es 1967 mit dem zweiten theologischen Examen ab.

1967 bis 1977 war Bienert wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität bei Prof. D. Dr. Wilhelm Schneemelcher im Fach Kirchengeschichte (Patristik). 1970 wurde er zum Dr. theol. promoviert und habilitierte sich 1977 im Fach Kirchengeschichte in Bonn.

1977/78 war Bienert Pfarrer an Sankt Urbani in Munster, 1977 bis 1983 Dozent für Kirchengeschichte am Missionsseminar Hermannsburg. 1979 wurde er an die Universität Göttingen umhabilitiert. 1983 nahm er einen Ruf als Professor für das Fach Kirchengeschichte (Patristik) an die Philipps-Universität Marburg an. 1990 lehnte er einen Ruf auf die Professur für dasselbe Fach an der Ruhr-Universität Bochum ab.

Schwerpunkte

Im Werk Wolfgang Bienerts steht die Patristik an erster Stelle, vor allem die alexandrinische Tradition (Origenes, Dionysius, Athanasios, Didymos), die Entstehung der Alten Kirche und Fragen von Orthodoxie und Häresie. Von diesem Topos aus entwickelte er ökumenische Schwerpunkte , wie z.B. das Verhältnis von Protestantismus und Orthodoxie sowie Luthers Verhältnis zur altkirchlichen Tradition.

Gremien

Wolfgang A. Bienert ist seit 1980 Mitglied der Kommission für den Dialog der EKD mit dem Ökumenischen Patriarchat Konstantinopel, von 1988 bis Mitglied des Deutschen Ökumenischen Studienausschusses (DÖSTA) der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, seit 1989 Mitglied und von 1989 bis 2007 Moderator des Facharbeitskreises Orthodoxie der EKD und seit 1991 Mitglied der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen. Genf

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Gedanken zum Reformationsfest. Caracas 1967, o. ISBN
  • "Allegoria“ und „Anagoge" bei Didymos dem Blinden von Alexandrien. Berlin und New York 1972 (de Gruyter), ISBN 3-11-003715-7
  • Dionysius von Alexandrien, Das erhaltene Werk / Dionysiu leipsana. Eingeleitet, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Wolfgang A. Bienert, Stuttgart 1972 (Hiersemann), ISBN 3-7772-7215-9
  • Dionysius von Alexandrien. Zur Frage des Origenismus im 3. Jahrhundert. Patristische Texte und Studien, Band 21, Berlin und New York 1978 (de Gruyter), zugl.: Bonn, Univ., Evang.-Theol. Fak., Habil.-Schr., 1976/77, ISBN 3-11-007442-7
  • Im Zeichen des Kreuzes Christi : Eigenart und Bedeutung der Hermannsburger Erweckungsbewegung. Gross Oesingen 1986 (Verlag der Luth. Buchh. Harms), ISBN 3-922534-37-6
  • Kirchengeschichte I/Christliche Archäologie. Zusammen mit Guntram Koch, Stuttgart 1989 (Kohlhammer), ISBN 3-17-010555-8
  • Dogmengeschichte. Stuttgart, Berlin, Köln 1997 (Kohlhammer), ISBN 3-17-010810-7
  • Oecumenica et Patristica, Festschrift für Wilhelm Schneemelcher, Stuttgart 1989
  • Wir glauben - wir bekennen - wir erwarten : Eine Einführung in das Gespräch über das ökumenische Glaubensbekenntnis von 381. Hg. von Wolfgang A. Bienert, Deutscher Ökumenischer Studienausschuss (DÖSTA), Eichstätt 1997 (Franz Sales Verlag); ISBN 3-7721-0191-7
  • Werden der Kirche - Wirken des Geistes : Beiträge zu den Kirchenvätern und ihrer Nachwirkung. Hg. von Uwe Kühneweg, Marburger Theologische Studien, Band 55, Marburg 1999 (Elwert), ISBN 3-374-02533-1
  • Einheit als Gabe und Verpflichtung. Frankfurt am Main 2002 (Lembeck), ISBN 3-87476-404-4 (Lembeck), ISBN 3-89710-219-6 (Bonifatius)
  • Kirchengeschichte in ökumenischer Verantwortung. Ausgewählte Studien. Hg. von Peter Gemeinhardt und Karl Pinggéra, Kirche-Konfession-Religion Bd. 55, Göttingen 2009 (V&R unipress)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bienert — ist der Familienname folgender Personen: Christian Bienert (* 1947), deutscher Hörfunkmoderator Gerhard Bienert (1898–1986), deutscher Schauspieler Gerd Bienert (* 1939), österreichischer Jazzmusiker Gottlieb Traugott Bienert (1813–1894),… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang Konschel — (* 31. Juli 1931) ist ein ehemaliger deutscher Diplomat. Er war Botschafter der DDR in Syrien, in Jordanien und im Iran. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Sven Bienert — (* 4. Juli 1973 in Hagen) ist Professor und Leiter des Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft des IREBS Institut für Immobilienwirtschaft an der Universität Regensburg. Des Weiteren ist er Immobilientreuhänder, allgemein… …   Deutsch Wikipedia

  • Alfred Otto Wolfgang Schulze — Wols Wols, de son vrai nom Alfred Otto Wolfgang Schulze, est un artiste plasticien allemand, né le 27 mai 1913 à Berlin, mort le 1er septembre 1951 à Paris. Son nom d artiste et acronyme est formé des initiales Wolfgang… …   Wikipédia en Français

  • Alfred Otto Wolfgang Schulze — Wols (* 27. Mai 1913 in Berlin; † 1. September 1951 in Paris) eigentlich Alfred Otto Wolfgang Schulze, den Künstlernamen bildete er aus den Initialen Wolfgang Schulze, war ein deutscher Fotograf, Maler und Grafiker. Er gilt als wichtiger… …   Deutsch Wikipedia

  • Anagoge — Der Ausdruck anagogisch bzw. Anagoge (altgriechisch ἀναγωγή, anagogé „Hinaufführung“) bezeichnet in christlicher Literatur seit Origenes einen durch eine Auslegung erklärbaren Sinn einer Textstelle, der gegenüber einer wörtlichen Lesart… …   Deutsch Wikipedia

  • Konfessionskundliches Institut — Das Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim ist das Kompetenzzentrum für Konfessionskunde und Ökumene der Evangelischen Kirche in Deutschland. Träger ist der Evangelische Bund, ein konfessionskundliches und ökumenisches …   Deutsch Wikipedia

  • Adamantius — Origenes Origenes (in manchen älteren Quellen auch als Horigenes oder versehentlich als Origines bezeichnet) (* 185 in Alexandria; † 254 in Tyros, heute im Libanon, oder 253 in Caesarea Maritima) war ein Kirchenschriftsteller, christlicher… …   Deutsch Wikipedia

  • Calcidius — (die häufig verwendete Namensform Chalcidius ist nicht authentisch[1]) war ein spätantiker Gelehrter und Philosoph (Platoniker). Anscheinend lebte er im späten 4. und frühen 5. Jahrhundert. Er scheint Christ gewesen zu sein, doch besteht darüber… …   Deutsch Wikipedia

  • Christliche Archäologie — Die Christliche Archäologie ist die Wissenschaft, die die kulturellen Hinterlassenschaften der Christen der ersten sechs Jahrhunderte als historische Quellen untersucht. Entstanden im Rom des späten Mittelalters und der Renaissance angesichts der …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”