Wolfgang Benedek

Wolfgang Benedek

Wolfgang Benedek (* 14. Februar 1951 in Knittelfeld, Steiermark) ist ein österreichischer Jurist und Autor.

Benedek ist Leiter des Instituts für Völkerrecht und internationale Beziehung an der Universität Graz sowie Mitbegründer des ETC Graz (Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie) und langjähriger Obmann von WUS Austria[1] Er ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

Inhaltsverzeichnis

Leben

1974 übernahm er eine Stelle als Vertrags- bzw. Universitätsassistent am Institut für Völkerrecht und internationale Beziehungen der Karl-Franzens-Universität Graz. 1988 habilitierte er sich an der Universität Graz bei Konrad Ginther über "Die Rechtsordnung des GATT aus völkerrechtlicher Sicht" und erhielt die Venia für Völkerrecht und das Recht der internationalen Organisationen . Seit 2002 ist er ordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Völkerrecht, dessen Leiter er seit 2007 ist [2] Seit 2000 unterrichtet er außerdem an der Diplomatischen Akademie in Wien.

Weiters tritt Benedek als Initiator und Leiter wichtiger außeruniversitärer Institutionen, mit Schwerpunktsetzung Südosteuropa auf:

Als Obmann von World University Service (WUS) Austria entwickelte Benedek seit 1992 umfangreiche Hilfs- und Kooperationsaktivitäten zugunsten von Universitäten, vor allem Bosnien und Herzegowinas, Montenegros, des Kosovo und Serbiens. Mit seiner Unterstützung kam es zur Gründung einer Reihe von universitären Menschenrechtszentren in diesem Raum, die in der Folge mit Hilfe eines EU-Projektes zu einem Netzwerk von insgesamt neun Zentren verbunden wurde. Die Koordination übernahm dabei das auf seine Initiative im Jahr 2000 errichtete Europäische Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie (ETC) in Graz, welches er seither leitet und in dessen Rahmen eine Vielzahl von Trainings- und Forschungsaktivitäten im Bereich der Menschenrechte abgewickelt werden. Für seine Tätigkeit im Bereich der Universitätskooperation mit Südosteuropa erhielt er unter anderem die Ehrenbürgerschaft der Stadt Sarajevo sowie Ehrendoktorate der Universitäten Pristina und Sarajevo[3].

Als Konsulent bzw. Experte war er für die Afrikanische Kommission für die Rechte des Menschen und der Völker in Banjul, Gambia, für UNITAR in New York, für das UN-Menschenrechtszentrum in Genf, für die Europäische Gemeinschaft in Brüssel, für die UNESCO in Paris und für den Europarat in Straßburg tätig, außerdem ist er Vorsitzender des Menschenrechtsbeirates der Stadt Graz.

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Ehrendoktorat der Universität Sarajevo
  • Ehrendoktorat der Universität Pristina
  • Ehrenbürgerschaft der Stadt Sarajevo [4]
  • Anerkennungspreis der Bruno-Kreisky-Stiftung (mit WUS Austria)[5]
  • Großes Ehrenzeichen des Landes Steiermark (im Februar 2011 als Protest gegen den Beschluss eines generellen Bettelverbots in der Steiermark temporär zurückgegeben: "für die Zeit, bis der steirische Landtag oder der Verfassungsgerichtshof das generelle Bettelverbot aufhebt")[6]

Schriften (Auswahl)

  • Benedek, W.: Handbuch der österreichischen GATT-Praxis. Manz-Verlag, Wien 1998, ISBN 3214027387.
  • Benedek, W., König, O. und Promitzer, Ch. (Hrsg.): Menschenrechte in Bosnien und Herzegowina: Wissenschaft und Praxis. Böhlau, Wien 1999, ISBN 978-3-205-98993-6.
  • Benedek, W., Mayambala, E., Oberleitner, G.(Hrsg.): Human Rights of Women: International Instruments and African Experiences.ZED-Books, London 2002, ISBN 1842770446.
  • Benedek, W., Feyter, K. und Marrellaeds, F.: Economic Globalisation and Human Rights. In: Studies on Human Rights and Democratisation, Cambridge University Press, Cambridge 2007, ISBN 9780521878869.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Profil Wolfgang Benedek. Website von WUS Austria. Abgerufen am 4. Februar 2011.
  2. Lebenslauf Wolfgang Benedek. Website des ETC Graz. Abgerufen am 4. Februar 2011.
  3. Mitteilungsblatt der Universität Graz. 21. Jänner 2004. Abgerufen am 4. Februar 2011.
  4. Kurzbiographie Wolfgang Benedek. Website der Universität Graz. Abgerufen am 4. Februar 2011.
  5. Preisträger Bruno Kreisky Preis. Website der Bruno Kreisky Stiftung für Verdienste um die Menschenrechte. Abgerufen am 4. Februar 2011.
  6. Bettelverbot: Völkerrechtler gibt Ehrenzeichen zurück Die Presse.com vom 16. Februar 2011, abgerufen am 16. Februar 2011; vollständiger Text des Zurücklegungs-Briefes in: http://derstandard.at/1297216475725/Protest-Uni-Professor-gibt-Grosses-Ehrenzeichen-zurueck, 15. Februar 2011 22:31, abgerufen 1. März 2011 11:52

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