- Knittelfeld
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Knittelfeld Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Steiermark Politischer Bezirk: Knittelfeld Kfz-Kennzeichen: KF Fläche: 4,52 km² Koordinaten: 47° 13′ N, 14° 50′ O47.21514.829444444444645Koordinaten: 47° 12′ 54″ N, 14° 49′ 46″ O Höhe: 645 m ü. A. Einwohner: 11.607 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 2.567,92 Einw. pro km² Postleitzahl: 8720 Vorwahl: 03512 Gemeindekennziffer: 6 09 07 NUTS-Region AT226 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptplatz 15
8720 KnittelfeldWebsite: Politik Bürgermeister: Siegfried Schafarik (SPÖ) Gemeinderat: (2010)
(31 Mitglieder)Lage der Stadt Knittelfeld im Bezirk Knittelfeld (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Knittelfeld ist eine Bezirkshauptstadt mit 11.607 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im österreichischen Bundesland Steiermark.
Allgemeines und Lage
Die Stadt hat 11.759 Einwohner und liegt auf einer Seehöhe von 645 m am östlichen Rande des Aichfeldes, einem weiträumigen Tal der Alpen.
Hauptwirtschaftszweige sind die Industrie und Dienstleistungen. Außerdem besitzt die Eisenbahn große Bedeutung als Arbeitgeber. 1999 war die Stadt Veranstaltungsort der steirischen Landesausstellung zum Thema Verkehr.
Die Stadt ist zudem die Bausubstanz betreffend mit anderen Gemeinden zusammengewachsen, darunter Spielberg bei Knittelfeld (Ortsteile Pausendorf, Maßweg) oder auch Apfelberg.
Seit 1975 ist Knittelfeld neben Graz Standort des zweiten steirischen Krematoriums.[1]
Nachbargemeinden
Spielberg bei Knittelfeld Kobenz Sankt Margarethen bei Knittelfeld Spielberg bei Knittelfeld Sankt Margarethen bei Knittelfeld Spielberg bei Knittelfeld, Apfelberg Apfelberg Apfelberg Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt im Jahr 1224, im Jahr 1302 erhielt sie das Stadtprivileg. 1849/50 wurde die politische Gemeinde Knittelfeld errichtet.[2].
Während des Ersten Weltkriegs wurde vor dem damaligen Knittelfeld ein Lager für Kriegsgefangene errichtet, das, autark und isoliert, einer Stadt vor der Stadt gleichkam. 1915 erreichte die Anzahl der Kriegsgefangenen, die vor allem aus dem russischen Kaiserreich kamen, die 30.000er-Grenze und übertraf damit die der Einwohner Knittelfelds um ein Mehrfaches. Nach dem Kriegseintritt Italiens erhielt das Knittelfelder Lager noch eine zweite Funktion, nämlich als Militärspital für Verwundete der Isonzofront. Dieses Spital hatte eine Aufnahmekapazität von über 5000 Personen. Nach Kriegsende wurde die Anlage zur Knittelfelder Neustadt, einem Stadtteil, dem noch bis in die frühen 1960er Jahre ein Negativ-Image anhaftete.[3]
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Knittelfeld zu den am stärksten zerstörten Städten Österreichs.
Politik
Seit 1945 wird die Stadt mit absoluter Mehrheit von der SPÖ regiert, die derzeit mit 18 der 31 Gemeinderatsabgeordneten vertreten ist. Der 2. Vizebürgermeister steht hingegen aufgrund der Wahlergebnisse traditionell der ÖVP zu. Durch die Gemeinderatswahlen im März 2010 haben sich auch die Mandate der kleineren Parteien verschoben: Die KPÖ hält nunmehr 4 Sitze, die FPÖ 3 und das BZÖ einen Sitz.
Als besondere Herausforderung gilt die Tatsache, dass die Stadt kaum mehr über unbebautes Areal verfügt, wodurch Abwanderungen an den Stadtrand automatisch einen Bevölkerungsrückgang für die Stadt bedeuten.
Für Schlagzeilen sorgte die Stadt im Jahr 2002, als im Kultur- und Kongresshaus Knittelfelds ein Treffen nicht-regierungsloyaler FPÖ-Delegierter stattfand. Dieser sogenannte „Knittelfelder Putsch“ führte zum vorzeitigen Ende der ersten schwarz-blauen Regierungskoalition.
Wirtschaft und Beschäftigung
In der Mur-Mürz-Furche gelegen, gingen in Knittelfeld mit dem Niedergang der verstaatlichten Industrie viele Arbeitsplätze verloren. So liegt die Arbeitslosigkeit heute noch über dem Österreich-Schnitt, ein reger Pendleraustausch findet vor allem mit den Bezirken Judenburg und Leoben statt.
Als größte Arbeitgeber gelten mit über 2000 Mitarbeitern die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB), die unter anderem Europas modernstes Radsatz-Aufbereitungszentrum in der Stadt betreiben, die Austria Email AG, die Stadtgemeinde, die Obersteirische Molkerei sowie diverse Klein- und Mittelbetriebe. In Spielberg findet sich zudem das Werk des Elektromotorherstellers ATB AG, das mehr als 600 Menschen beschäftigt.
Verkehr
Die Stadt liegt am Ostrand des Aichfeldes und ist über die S 36 gut mit der restlichen Obersteiermark und dem Bezirk Judenburg verbunden. Weiters hat Knittelfeld den Vorteil, eine Schnellzughaltestelle auf der Südbahn Wien-Villach zu sein, wodurch die Anbindung an Großräume auch mittels öffentlichem Verkehr gewährleistet ist. Im Jahr 2022 wird dieser Vorteil allerdings verloren gehen, wenn die Fernzüge zwischen Bruck an der Mur und Klagenfurt über die neu gebaute Koralmbahn umgeleitet werden.
Im Jahr 1996 wurde der Regionalbus Aichfeld geschaffen, der die wirtschaftlich von einander abhängigen Gemeinden des Aichfeldes, Knittelfeld, Spielberg, Zeltweg, Fohnsdorf und Judenburg verbindet.
Gesundheitswesen
In Knittelfeld wird einer der Standorte des Landeskrankenhauses Judenburg-Knittelfeld betrieben. In der Stadt befindet sich die medizinische und die neurologische Abteilung des Krankenhausverbundes. Der Rettungsdienst wird, wie im Großteil der Steiermark, vom Roten Kreuz betrieben, welches ein Notarzteinsatzfahrzeug, einen Rettungs- und vier Notfall-Krankentransportwagen vorhält. Weiters wird ein Sekundär-Notarztwagen betrieben, welcher bei Bedarf besetzt wird und Überstellungstransporte unter Notarztbegleitung vom Krankenhausstandort Knittelfeld in höherwertige Krankenhäuser durchführt. Außerdem werden Krankentransporte mit zwei Krankentransportwagen sowie drei Behelfskrankentransportwagen durchgeführt.
Religion und Konfessionen
Als „Eisenbahnerstadt“ ist Knittelfeld – im Gegensatz zu anderen Regionen Österreichs – traditionell weniger stark katholisch geprägt. Die Stadt verfügt über mehrere katholische Kirchen, darunter die Stadtpfarr-, die Kapuzinerkirche welche 2009 an die Griechisch-Orthodoxe Kirche übergeben wurde,und die Friedhofskirche. Erstere wurde im Zweiten Weltkrieg beinahe restlos zerstört, der Kirchturm allerdings mittlerweile wieder originalgetreu aufgebaut. In der Parkstraße findet sich zudem eine evangelische Kirche, die Zahl der islamischen Glaubensangehörigen steigt. Die Zahl der Personen ohne Bekenntnis hat sich von rund 12 Prozent im Jahr 1991 auf mehr als 20 Prozent zehn Jahre später fast verdoppelt.
Offizielle Konfessionszahlen der Statistik Austria von der letzten Volkszählung (2001):
Römisch-katholisch: 65,8%
Ohne Bekenntnis: 20,4 %
Evangelisch: 5,8 %
Islamisch: 3,5 %
Orthodox: 2,2 %
Sonstiges: 1,3 %
Unbekannt: 1Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Zweiten Weltkrieg war Knittelfeld die neben Wiener Neustadt am stärksten zerstörte Stadt Österreichs. Von der historischen Bausubstanz hat sich daher kaum etwas erhalten.
Im Stadtgebiet
- Stadtpfarrkirche
- Pestsäule am Hauptplatz
- Ehemaliges Russenlager in der Neustadt
- Friedensplatz
- Kapuzinerkirche
- Eisenbahnmuseum (größte Eisenbahnerkappensammlung der Welt - Geschichte der Eisenbahn in Knittelfeld)[4]
- Forum Rathaus (Galerie)
- Friedhofskirche St. Johann im Felde mit altem Holzturm
- Postamtsgebäude am Kapuzinerplatz
Veranstaltungen
Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen finden im Kultur- und Kongresshaus statt, das auch als Ort für politische Veranstaltungen und Bälle fungiert. Weitere Veranstaltungsorte sind das Forum Rathaus, der Pfarrsaal und das Arbeiterheim. 1999 war Knittelfeld Veranstaltungsort der steirischen Landesausstellung mit dem Thema „Verkehr“, die Landesausstellungshalle wird auch heute noch als Veranstaltungsort verwendet, beispielsweiße für das jährlich stattfindende Rock gegen Rechts der Sozialistischen Jugend Knittelfeld.
Im Keller des Bahnhofes wurde in 40 Jahren eine Modelleisenbahnanlage auf 160 m² mit Landschaftsmotiven der Umgebung von Knittelfeld errichtet.
Städtepartnerschaften und Mitgliedschaften
Städtepartnerschaft mit Kameoka (Japan): Aus dem Urprinzip des Esperanto erwuchs die Verbindung der beiden Städte. Die Verschwisterung von Kameoka und Knittelfeld ist ein tätiger Ausdruck der Gemeinschaft verschiedenen Volkstums und der gleichen Friedensgesinnung, die in der Schaffung des Esperanto zum Ausdruck gebracht wird. Die Urheber des Gedankens der Städtefreundschaft waren Dr. Adolf Halbedl, Rechtsanwalt in Ruhe aus Knittelfeld, zugleich Landesleiter des Esperanto-Vereines Steiermark und sein Freund Eizo Ito aus Kameoka. Die Städtepartnerschaft besteht seit 1964.
Seit März 2005 ist auch BARCS/Ungarn mit Knittelfeld freundschaftlich verbunden. Die Städtefreundschaft besiegelte die seit Jahren bestehende Freundschaft zwischen den Musikvereinen der beiden Städte.
Seit 1993 ist die Stadt Klimabündnisgemeinde. Weitere Mitgliedschaft: Österreichischer Städtebund.
Schule und Bildung
Im Stadtgebiet
- Kindergärten: Kärntnerschule, Landschach, Lindenallee, Parkstraße, Frühlingsgasse, heilpädagogischer Kindergarten,privater Kindergarten der Stadtpfarre Knittelfeld
- Volksschulen: Kärntnervolksschule, Landschach
- Hauptschulen: Rosegger-Hauptschule, Lindenallee
- Polytechnische Schule
- Bundesgymnasium / Bundesrealgymnasium (BG/BRG) Knittelfeld: Das BG/BRG Knittelfeld, das im Schuljahr 2002/2003 sein 100-jähriges Bestehen feierte, ist eine der wenigen österreichischen UNESCO-Schulen und an zahlreichen internationalen Aktivitäten beteiligt.
- Urania Knittelfeld,
- Musikschule Knittelfeld
Söhne und Töchter der Stadt
- Ludwig Apfelbeck (1903–1987), Motorentuner, Motorenbauer und Motorenentwickler
- Wolfgang Benedek (* 1951), Jurist
- Johannes Diethart (* 1942), Schriftsteller, Verleger und Byzantinist
- Gerhard Draxler (*1952), Direktor ORF-Landesstudio Steiermark
- Erwin Frühbauer (1926–2010), österreichischer Verkehrsminister (1970–1973)
- Gert Hofbauer (* 1937), Musiker und Dirigent
- Berndt Luef (* 1952), Jazzmusiker
- Wilfriede Monogioudis (* 1943), Stadträtin in Graz (KPÖ)
- Robby Musenbichler (* 1955), Gitarrist, Komponist und Musikproduzent
- Stefan Rucker (* 1980), Radprofi
- Karl Troll (1923–1977), Politiker
- Ernst Trost (* 1933), Journalist und Buchautor
- Karl Unterweger (1918–1963), Segelweltmeister
- Lizzi Waldmüller (1904–1945), Schauspielerin
Literatur
- Gerhard Ebner (Hrsg): Großmutter, wie war das damals? Oral history-Projekt 1988.
- Gerhard Ebner (Hrsg): Als Großvater in den Krieg ziehen musste. Oral history-Projekt 1993.
Weblinks
Commons: Knittelfeld – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Offizielle Homepage der Stadt Knittelfeld
- Bezirkshauptmannschaft Knittelfeld
- Gemeindedaten von Knittelfeld. In: Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Feuerbestattung. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- ↑ Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
- ↑ Im Jahr 2009 hielt die ARGE Knittelfelder Neustadt, die von der Stadtgemeinde Knittelfeld, der Urania Steiermark, dem damaligen Landesmuseum Joanneum, der Karl-Franzens-Universität und anderen gebildet wurde, eine Ausstellung samt begleitender Vortragsreihe ab, die sich der Entwicklung der Knittelfelder Neustadt vom Gefangenenlager zur aufstrebenden Wohngegend widmete.
- ↑ Eisenbahnmuseum Knittelfeld
Städte und Gemeinden im Bezirk KnittelfeldApfelberg | Feistritz bei Knittelfeld | Flatschach | Gaal | Großlobming | Kleinlobming | Knittelfeld | Kobenz | Rachau | Sankt Lorenzen bei Knittelfeld | Sankt Marein bei Knittelfeld | Sankt Margarethen bei Knittelfeld | Seckau | Spielberg bei Knittelfeld
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