Wüstung Bruchhausen

Wüstung Bruchhausen
Nur noch ein Straßenname in Hörstein erinnert an das verschwundene Dorf Bruchhausen
Die Wilgefortiskapelle in Hörstein
Der vermutlich frühere Standort des Dorfes

Bruchhausen war einst ein Dorf im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg und gehörte früher als Ortsteil zu Hörstein. Die Siedlung lag auf dem Territorium des Freigerichtes und besteht heute nicht mehr.

Inhaltsverzeichnis

Name

Bruchhausen setzt sich zusammen aus dem altertümlichen Wort Bruch- (=Sumpfboden, feuchte Wiese) und -hausen (=in einem neuen Rodland angelegte Wohnstätte- "husen"). Der Name hat sich im Laufe der Jahrhunderte mehrmals verändert. 1268 schrieb man Bruchusen, 1325 Brochusen, 1362 nannte man den Ort Bruchusin.

Lage

Wo Bruchhausen genau lag, ist nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Laut einigen Quellen lag das verschwundene Dorf direkt an der Hörsteiner Ortsmauer, dort wo heute noch die Wilgefortiskapelle von 1548 steht. Demzufolge war dann der durch Hörstein fließende Bachquellengraben die Grenze zwischen den Orten. Aus anderen Informationen kann man entnehmen, dass Bruchhausen weiter südlich am unteren Ende des Elmertsgrundes, zwischen Hörstein und Kleinostheim im Urmaintal lag. Ein Teil der Äcker und Wiesen von Bruchhausen sollen auf Kleinostheimer Boden, nördlich des Häuserackerhofes gelegen haben.

Das Dorf

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bruchhausen 1268. Das Dorf bestand vermutlich aus mehreren Höfen. Dazu gehörten 161 Morgen Äcker und Wiesen, die über die Jahrhunderte an das Kloster Seligenstadt verkauft wurden. Als der komplette Besitz von Bruchhausen an Seligenstadt überging, wurden die Einwohner in Hörstein aufgenommen[1]. Vermutlich wurden Teile von Bruchhausen im Jahre 1342 durch ein Mainhochwasser zerstört und danach wieder aufgebaut.

Die Straße Bruchhausen in Hörstein ist nach der Wüstung benannt.

Weitere Wüstungen in der Region

Weblinks

 Commons: Bruchhausen (Wüstung) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Unser Kahlgrund 1966: Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328
50.0420519.062412

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