Zähringia Bernensis

Zähringia Bernensis
Der Zirkel der Zähringia Bernensis

Die Zähringia Bernensis ist eine seit dem Jahr 1888 bestehende Studentenverbindung an der Universität Bern. Der Name nimmt Bezug auf Herzog Berthold V. von Zähringen, den Gründer der Stadt Bern. Ihre Mitglieder setzen sich aus männlichen Studenten aller Fakultäten der Universität Bern zusammen. Die Zähringia gehört dem Falkensteinerbund an.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Die Organisation der Verbindung orientiert sich an dem hergebrachten Vorbild studentischer Korporationen. Die Mitglieder unterteilen sich in Füxe und Burschen. Anders als andere Verbindungen verzichtet die Zähringia auf einen Trinkzwang und stellt ihren Mitgliedern die Konsumation von alkoholhaltigen Getränken frei. Ansonsten führt sie einen leicht abgeänderten und ihr angepassten Trinkcomment. Sie verzichtet ihrerseits auf das Schlagen von Mensuren und das Duellieren. Ein Mitglied tritt nach abgeschlossenem Studium in die Altherrenschaft der Zähringia ein.

Gemäss der Tradition tragen die Mitglieder das studentische Couleur, bestehend aus der Studentenmütze mit der Hauptfarbe Blau und dem Rot-Gold-Blauen Band, welches an die früher getragene Schärpe mit dem Degen erinnert. Dazu erhält jeder Fux von seinem Leibburschen einen Bierzipfel, welcher er an sein Glas hängen kann, und ein Gesangsbuch geschenkt. Die Devise lautet “Gott-Freundschaft-Vaterland“.

Zusammen mit den Verbindungen Schwizerhüsli Basiliensis, Carolingia Zürich und der Valdésia Lausanne bildet sie den Falkensteinerbund. Dieser unterhält mit dem Wingolfsbund ein intensives Freundschaftsverhältnis, mit dem Recht zum gegenseitigen Eintritt.

Geschichte

Begründet wurde die Zähringia Bernensis als studentischer Zirkel von Mitgliedern der Studentenverbindung Schwizerhüsli in Basel und Studenten der Universität Bern am 3. November 1888. Zu ihren Stiftern zählen Robert Friedli, Walter Strasser, Wilhelm Hadorn, Alfred von Lerber, Paul Gruner und Fritz de Quervain. Ihre Motivation zur Begründung eines neuen Zirkels beruhte auf der Abneigung gegen den Trinkzwang der damals bestehenden Verbindungen und der Ablehnung von Duellen. Die damaligen Zusammenkünfte des Zirkels fanden wöchentlich am Samstagabend auf ihren Buden statt, wobei ein Mitglied eingangs jeweils einen wissenschaftlichen Vortrag hielt, der anschliessend vom gesamten Zirkel diskutiert wurde.

Im Jahre 1888 gründete Zähringia gemeinsam mit Schwizerhüsli Basel und Carolingia Zürich den Falkensteinerbund, der seit 1892 mit Unterbrechungen in einem Freunschaftsverhältnis zum Wingolfsbund in Deutschland steht.

Im Frühjahr 1889 konkretisierte sich der Gedanke an die Gründung einer Studentenverbindung. Am 31. März wurde der Name Zähringia und die Farben Blau-Weiss-Gold, am 11. Mai der Zirkel festgelegt. Drei Jahre später, am 20. Juni 1893 änderte man die Farben auf Rot-Gold-Blau, da eine Burgdorfer Technikumsverbindung die gleichen Farben trug und man Bedenken hatte, ob die Farbwahl heraldisch vertretbar sei.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 bis zu dessen Ende 1918 war der Betrieb der Verbindung erheblich gestört. Gründe waren unter anderem die Abwesenheit vieler Mitglieder aufgrund ihres Militärdienstes und die 1917 auftretende Spanische Grippe, welcher einige Zähringer-Couleurstudenten zum Opfer fielen. Nach Kriegsende unterhielt die Zähringia ein gespanntes Verhältnis zum Corporationen Convent der Universität Bern, da sie ihre Teilnahme an den damals durchgeführten Fackelzügen verweigerte und sich gegen einen Eintritt in die Bürgerwehr und in den Schweizerischen Vaterlandsverein stellte.

Die 1920er-Jahre waren von mehreren Krisen gezeichnet, unter anderem aufgrund mangelnder Teilnahme der Mitglieder und diversen Austritten und Ausschlüssen. Dies führte zur Annahme verschiedener Reformvorschlägen, wie der Abschaffung des Trinkcomments, wobei aber dieser mit der Zeit wieder eingeführt wurde. Es folgten heftige Diskussionen über das Prinzip der Zähriniga, bei welchen das Devisenwort “Gott“ im Zentrum stand. Verschiedene Stimmen forderten dessen Abschaffung und Ersetzung z.B. durch “Wahrheit“. Man entschied sich jedoch in einer Abstimmung schliesslich doch zur Beibehaltung der bisherigen Devise und die Auseinandersetzung über das Prinzip war für längere Zeit beendet. Eine bisher letzte grosse Prinzipiendiskussion entflammte im Zeitraum zwischen 1969 und 1974.

In den Jahren des Nationalsozialismus in Deutschland brach die Zähringia ihre Beziehungen zu den deutschen Verbindungen, wie dem Wingolfsbund oder dem Schwarzburgbund ab und nahm diese erst nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf.

Bekannte Mitglieder

Weblinks


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