Überseequartier

Überseequartier
Modell, Blickrichtung Norden. Im Vordergrund von links nach rechts: Kreuzfahrtterminal, Waterfront Towers, Science Center
Das Marketing-Logo des Überseequartiers

Das Überseequartier ist ein im Bau befindliches Teilquartier der HafenCity in Hamburg. Es ist als das zentrale Quartier des Stadtteils konzipiert und soll nach seiner (weitgehenden) Fertigstellung im Jahr 2014 Wohneinheiten für bis zu 1.000 Personen und Arbeitsplätze für bis zu 7.000 Personen bieten.[1] Der nördliche Quartiersteil wurde am 23. Oktober 2010 offiziell eröffnet, war jedoch bereits seit Ende August desselben Jahres öffentlich zugänglich.

Das städtebauliche Gesamtkonzept wurde unter anderem von Rem Koolhaas und Erick van Egeraat entwickelt, die ferner Entwürfe für einzelne Bauprojekte beitrugen. Das Investitionsvolumen das Vorhabens beträgt etwa 800 Millionen EUR.[2]

Zu unterscheiden ist zwischen dem Überseequartier als Teilquartier der HafenCity und als Produkt des deutsch-niederländischen Investorenkonsortiums, das mit der Entwicklung und Vermarktung beauftragt wurde. Das Teilquartier umfasst zusätzlich zwei Baufelder im Nordwesten, die nicht in die Planungen der Investoren integriert sind. Die Grundstücke verblieben im Gegensatz zum Rest des Quartiers im Besitz der Freien und Hansestadt Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Städtebauliches Konzept

Lage und Ausgangssituation

Speicherstadt, westlich schließt das Überseequartier an
Der Überseeboulevard

Das Quartier liegt in der westlichen Mitte der HafenCity und wird im Osten durch die Wasserfläche des Magdeburger Hafens und südlich durch die Norderelbe begrenzt. Im Norden bildet der historische Bebauungsbestand der Speicherstadt eine weitgehend geschlossene Barriere zur bestehenden Hamburger Innenstadt, im Westen grenzt die Bebauung der Quartiere Am Sandtorpark/Grasbrook und Strandkai an. Das Areal hat eine Gesamtfläche von rund 7,9 ha.

Die Bestandsbebauung des Areals wurde vor Baubeginn weitgehend abgeräumt, als einzige Gebäude blieben das Alte Hafenamt und ein kleineres Verwaltungsgebäude, das als Sitz der HafenCity Hamburg GmbH dient, erhalten.

Konzept

Das zentrale stadträumliche Gliederungselement des Quartiers ist der Überseeboulevard, der das Quartier von Norden nach Süden durchmisst und die einzelnen Nutzungszonen miteinander verbindet. Durch die in Ost-West-Richtung verlaufende Überseeallee wird das Quartier in zwei etwa gleich große Teile geteilt. Die Bebauung orientiert sich entlang des Überseeboulevards und bildet eine blockrandartige Struktur aus, die von Straßen und Plätzen durchbrochen wird. Davon ausgenommen sind das Kreuzfahrtterminal, die Waterfront Towers und das Science Center, die einen solitärartigen Charakter haben und das Quartier nach Süden hin abschließen. Durch die angedeutete Blockrandstruktur wird eine formale Verbindung zur bestehenden Innenstadt hergestellt, in der ebenfalls Blockrandtypologien vorherrschen. Das Überseequartier hebt sich damit auch von den bislang realisierten Quartieren der HafenCity ab, deren Bebauungsstruktur vorwiegend von Solitärbauten bestimmt wird.

Nutzung

Das für das gesamte Überseequartier einheitlich entwickelte Nutzungskonzept sieht für den nördlichen Teil vorwiegend Wohnnutzungen vor, während der südliche Teil hauptsächlich von Büronutzungen charakterisiert wird. In der Erdgeschosszone des gesamten Quartiers sind Flächen für Einzelhandels- und Gastronomienutzungen vorgesehen, an der Überseeallee ist ferner ein Designhotel mit 170 Zimmern geplant. Als Sondernutzungen sind ein Science Center – mit bislang ungeklärter Finanzierung – und ein Kreuzfahrtterminal mit angeschlossenem Hotel geplant. Insgesamt werden 275.000 m² Bruttogeschossfläche realisiert. Den größten Anteil mit 124.000 m² machen Flächen für Büronutzungen aus, auf Einzelhandel und Gastronomie entfallen 68.000 m², auf Wohnnutzungen 47.000 m² sowie auf Hotelnutzungen 35.500 m². 3.000 m² entfallen auf das Kreuzfahrtterminal. Die Sondernutzung Science Center wird zusätzliche 23.000 m² realisieren.[1]

Die Einzelhandelsstruktur konzentriert sich im nördlichen, zuerst fertiggestellten Quartiersteil auf Angebote des täglichen Bedarfs und bietet unter anderem einen Vollsortimenter und Drogeriemärkte. Das Überseequartier schließt auf diese Weise eine bis zu diesem Zeitpunkt vorhandene Lücke im Versorgungsnetz der HafenCity, die bislang mit Ausnahme mehrerer Bäcker über keine Nahversorgungsinfrastruktur verfügt. Der südliche, später fertiggestellte Quartiersteil wird sich demgegenüber auf Waren des periodischen und unregelmäßigen Bedarfs spezialisieren, verstärkt sollen sich Flagshipstores, Markenboutiquen und Filialen internationaler Firmen angesiedeln. Gezielt sollen auch Angebote angesiedelt werden, die in Hamburg bzw. Deutschland bislang nicht vorhanden sind.

Vor Entwicklung des endgültigen Nutzungskonzeptes war als so genannte „Maritime Erlebniswelt“ eine Kombination aus Science Center, Aquarium und IMAX-Kino angedacht.[3] Das aktuell zur Umsetzung vorliegende Nutzungskonzept reduzierte das Projekt auf das Science Center mit integriertem Aquarium, letztere Nutzung steht zurzeit zumindest zur Disposition.[4]

Bebauung

Übersicht

Das Überseequartier in der HafenCity

Der mit der Entwicklung des Überseequartiers betraute Investor plant insgesamt fünfzehn Bauvorhaben, wobei das Projekt Palisander aus zwei separaten Gebäuden besteht. Hinzu kommen zwei weitere Baufelder im Nordwesten des Planungsgebietes, die jedoch offiziell nicht zum Überseequartier gehören. Als einzige Bestandsgebäude bleiben das Alte Hafenamt und ein kleineres Verwaltungsgebäude am Ufer des Magdeburger Hafens erhalten. Ersteres soll zu einer Markthalle mit angeschlossenem Wohnturm erweitert werden.

Das Überseequartier wird die höchste Bebauungsdichte aller Teilquartiere der HafenCity aufweisen; die Gebäude verfügen durchgehend über mindestens sieben Vollgeschosse mit einzelnen akzentuierenden Hochpunkten wie dem vierzehngeschossigen Arabica-Wohnturm.[5] Die farbliche Gestaltung orientiert sich größtenteils am Rotklinker der angrenzenden Speicherstadt und variiert dessen Farbigkeit mit verschiedenen Braun-, Rot- und Violetttönen. Die materielle Qualität des Backsteins wird teilweise durch den Einsatz von Klinkerverblendungen imitiert bzw. zitiert.

Die einzelnen Gebäude entlang des Überseeboulevards sind nach historisch wertvollen Handelsgütern benannt; Sumatra bzw. Sumatrakontor, Java und Virginia (Tabak), Arabica und Pacamara (Kaffee), Ceylon (Tee), Cinnamon (Gewürze), Silk und Linnen (Textilien) sowie Palisander, Kambala, Limba und Meranti (Edelhölzer). Die drei letztgenannten Namen wurden erst im späteren Verlauf der Projektentwicklung vergeben und differenzieren die vier Flügel des vormals einheitlich Palisander genannten Gebäudes. Die Gebäude sind zu Gruppen zusammengefasst, die sich jeweils um einen zentralen Platz orientieren; Arabica, Ceylon, Java, Pacamara bilden das Areal Am Kaffeelager mit dem Kaffeeplatz, Sumatra, Virginia und Cinnamon gehören zum Areal Altes Hafenamt, der Genueser Platz fasst die nach Textilien und Hölzern benannten Gebäude zusammen.

Entwicklung der Bebauung

Der Südteil des Quartiers im September 2010, im Vordergrund die Zugänge zur U-Bahn-Station Überseequartier; die Zugänge liegen auf der finalen Geländehöhe

Die Entwicklung des Überseequartiers schreitet insgesamt wesentlich langsamer voran als geplant; während die HafenCity Hamburg GmbH Ende 2004 noch von einem Baubeginn im Jahr 2006 und einer Fertigstellung in den Jahren 2009 bis 2010[3] ausging, verschob sich die erwartete Fertigstellung Anfang 2005 bereits auf 2011.[6] Nachdem der Baubeginn erst im September 2007 erfolgte, wird die Fertigstellung aktuell für 2014 erwartet, wobei die Realisierung von Einzelprojekten wie dem Science Center noch später zu erwarten ist.

2008 wurde als erstes Gebäude des Quartiers ein Informationspavillon fertig gestellt, der sich in unmittelbarer Nähe zu den Projekten Cinnamon und Altes Hafenamt befindet. In Ergänzung zum zentralen Informationszentrum im Kesselhaus in der Straße Am Sandtorkai informiert der Pavillon ausschließlich über die Projekte im Überseequartier.

Am 23. Oktober 2010 wurden die Häuser Arabica, Ceylon, Java, Pacamara und Sumatra mit insgesamt 300 Wohneinheiten und Einzelhandelsflächen offiziell eröffnet. Als erster kommerzieller Nutzer des Quartiers hatte bereits am 6. September 2010 eine Filiale der Deutschen Bank eröffnet. Die Arbeiten am Haus Virginia mit weiteren 60 Wohneinheiten und dem Designhotel begannen Ende 2009. Die Wohnungen darin wurden ab 1. April bezogen, das 25hrs Hotel nutzt seine Flächen dort seit dem 1. Juli. Im Oktober 2001 wird dort eine Filiale der Hamburger Sparkasse eröffnen, weitere Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss waren im August 2011 noch nicht vermietet.[7] Nachdem die Arbeiten am südlichen Quatiersteil zunächst im Frühjahr, dann im Sommer 2010 aufgenommen werden sollten, begannen die Arbeiten an den Gebäuden Linnen und Silk tatsächlich Anfang Oktober 2010. Die Entwicklung der weiter südlich gelegenen Gebäude wird später erfolgen.

Die Entwicklung der zusammenhängenden Projekte Altes Hafenamt und Cinnamon begann ebenfalls im Oktober 2010, nachdem zuletzt ein Baubeginn in der ersten Jahreshälfte 2010 vorgesehen war.

Die Bewerbungsfrist der Ausschreibung für die beiden bislang freigehaltenen Baufelder 34/15 und 34/16 im Nordwesten des Quartiers endete am 11. Februar 2011.[8][9]

Einzelprojekte

Die Tabelle enthält Angaben zu allen Hochbauprojekten des Überseequartiers, wobei die Projekte Altes Hafenamt und Cinnamon zusammengefasst sind. Die beiden am Ende der Tabelle aufgeführten Projekte beschreiben die Bebauung der Baufelder, die im Besitz der Stadt verblieben sind und nicht vom Investorenkonsortium entwickelt und vermarktet werden.

Projektname Nutzung(en) BGF Architek(en) Baubeginn

(tlws. u. Vorbehalt)

Eröffnung

(tlws. u. Vorbehalt)

Bild
InfoPavillon Überseequartier Informationspavillon 170 m² Ausstellungsfläche Bolles + Wilson Oktober 2007 Juni 2008
HC USQ InfoPavillon.JPG
Arabica Einzelhandel, Gastro., Wohnen 7.500 m² Arbeitsgemeinschaft Trojan + Trojan und Dietz Joppien September 2007 23. Oktober 2010
HC USQ Kaffeelager.JPG
Ceylon 6.500 m²
Java Einzelhandel, Gastronomie, Büro 11.560 m²
Pacamara Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen 10.000 m² nps tchoban voss Gbr
Sumatra Einzelhandel, Büro, Wohnen 29.600 m² designed by Erick van Egeraat
HC USQ Sumatra 1.JPG
Virginia Einzelhandel, Wohnen, Hotel 8.100 m² Böge Lindner K2 Architekten November 2009 April 2011
HC USQ Virginia 1.JPG
Altes Hafenamt und Cinnamon Einzelhandel, Gastronomie 6.300 m² Bolles + Wilson Oktober 2010 2013
HC USQ CIN 1.JPG
Linnen Einzelhandel, Gastronomie, Büro 31.000 m² BDP Oktober 2010 2014
HC USQ LIN 1.JPG
Silk 26.200 m² Léon Wohlhage Wernik Oktober 2010 2014
HC USQ Silk 1.JPG
Palisander und Kambala (Ostteil Palisander-Komplex) 51.000 m² (beide Gebäudeteile) KSP Engel und Zimmermann und Ortner & Ortner 2011 2014
HC USQ Palisander 1.JPG
Lima und Meranti (Westteil Palisander-Komplex) KSP Engel und Zimmermann und Allies and Morrison
Waterfront Towers 10.500 m² designed by Erick van Egeraat
HC USQ Waterfront Towers 1.JPG
Cruise Terminal und Hotel Kreuzfahrtterminal, Hotel 33.000 m² Massimiliano Fuksas
HC USQ Kreuzfahrtterminal.JPG
Science Center Ausstellung, Büro 23.000 m² OMA nicht bekannt nicht bekannt
SCHH Modell 2.JPG
nicht vergeben Wohnen, Büro, publikumsbezogene Erdgeschossnutzung 10.000 m² nicht vergeben
nicht vergeben Wohnen, publikumsbezogene Erdgeschossnutzung 20.000 m²

Öffentliche Freiräume

Die öffentlichen Freiräume des Überseequartiers werden vom Barceloner Büro BB + GG arquitectes gestaltet, dessen Entwurf bei einem zweitstufigen internationalen Ideen- und Realisierungswettbewerb prämiert wurde. Die Entwurfsaufgabe umfasste die Gestaltung des Überseeboulevards, der an diesen angeschlossenen Plätze Kaffeeplatz und Genueser Platz, der Überseeterrassen am Elbufer, des westlichen Ufers des Magdeburger Hafens sowie des im östlich angrenzenden Teilquartier Elbtorquartier gelegene östlichen Ufers, des St. Annen Platzes und des Vorplatzes des Internationalen Maritimen Museums.[10]

Die zentrale Idee des Freiraumkonzeptes ist ein Spiel mit verschiedenen Ebenen und Höhenniveaus, die durch Rampen und Treppenanlagen miteinander verbunden werden. Die so geschaffene künstliche Topographie korrespondiert mit der Architektur des Überseequartiers, die sich durch Schrägen und geneigte und gestürzte Fassaden auszeichnet. Die farbliche Gestaltung orientiert sich an der Speicherstadt und sieht Bodenbeläge aus koloriertem Beton und Naturstein vor.

Alle Freiräume des Quartiers sind mit öffentlichen Gehrechten belegt, das heißt sie sind für alle Personen zeitlich und räumlich unbeschränkt zugänglich bzw. in einem Maße zugänglich, wie es bei auf öffentlichem Grund geführten Freiräumen üblich ist. Dieser Hinweis ist vor dem Hintergrund von Belang, dass das gesamte Areal des Überseequartiers sich im Besitz der privaten Investorengruppe, die für die Entwicklung des Quartiers verantwortlich ist, befindet und somit theoretisch einer Zugangsbeschränkung – beispielsweise zeitlich oder gezielt einzelne soziale Milieus exkludierend – unterliegen könnte.

Erschließung

ÖPNV

Rohbau der Station Überseequartier
Die Domachse im Modell

Die Haupterschließungsleistung wird von der zurzeit im Bau befindlichen U-Bahnlinie 4 erbracht. Die Eröffnung ist nach Verzögerungen für September 2012 vorgesehen. Die gleichnamige Haltestelle wird zentral im südlichen Teil des Überseequartiers unterhalb des Genueser Platzes liegen.[11] Aufgrund der Verzögerungen bei der Realisierung des südlichen Quartiersteils wird die Linie rund ein Jahr vor Fertigstellung des Hochbaus den Betrieb aufnehmen, das heißt die Station wird zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung inmitten einer Großbaustelle liegen.

Überseequartier und die benachbarte Station HafenCity Universität werden die ersten vollständig neuen Haltestellen des Hamburger U-Bahn-Netzes seit 1991 sein. Um der zentralen Funktion des Überseequartiers innerhalb der HafenCity und der Bedeutung der HafenCity innerhalb Hamburgs Rechnung zu tragen, erhält die neue Station eine vergleichsweise aufwändige Gestaltung. Der Entwurf des Därmstädter Büros netzwerkarchitekten soll nach Verständnis der Architekten bei den Fahrgäste den Eindruck erwecken, sich unter der Meeresoberfläche zu befinden und auf dem Weg von der Bahnsteigebene zur Oberfläche „aufzutauchen“. Ausgehend von der Bahnsteigebene sind die Wände bis zu den Stationszugängen in heller werdenden Blautönen gestaltet, die Bahnsteigdecke ist zudem mit einem reflektierenden Raster belegt.

Neben dem Anschluss an das bestehende Schnellbahnnetz erfolgt auch ein Anschluss an das Stadtbusnetz.

Fußläufige Erschließung

Das Überseequartier liegt am südlichen Ende der so genannten Domachse, die vom Jungfernstieg über Mönckebergstraße und Domplatz in die HafenCity führt. Die bauliche Betonung der Domachse soll die Attraktivität der fußläufigen Verbindung zwischen der bestehenden Innenstadt und dem hier gelegenen Einzelhandel und dem Überseequartier und dem dortigen Einzelhandel steigern. Als Maßnahme wurde unter anderem die Straße Brandstwiete neu gestaltet. Im Überseequartier selbst verzweigt sich die Domachse in den Überseeboulevard, der durch das Zentrum des Quartiers führt, und in die Straße Osakaallee/New-Orleans-Straße, die parallel zum Ufer des Magdeburger Hafens verläuft. Überseeboulevard und New-Orleans-Straße führen an ihrem südlichen Ende wieder zusammen und gehen in die zusammenhängende Plätze Überseeplatz und Überseeterrassen über.

Motorisierter Individualverkehr

Das Überseequartier wird nur über die peripheren Straßen Am Sandtorkai, Am Sandtorpark/San-Franzisco-Straße, Osakaallee/New-Orleans-Straße und die Überseeallee für den motorisierten Individualverkehr zugänglich sein. Jedoch verfügen alle Gebäude im Überseequartier über eine zweigeschossigen Tiefgarage, sodass insgesamt 3.400 Park- und Stellplätzen im Quartier vorhanden sind.

Geschichte

Modell des ersten städtebaulichen Konzepts

Im Jahr 2003 verabschiedete der Senat die so genannten „städtebaulichen Leitlinien“ für das Überseequartier. Diese treffen auf Grundlage des Masterplanes aus dem Jahr 2000 und eines städtebaulichen Ideenwettbewerbs zur Gestaltung der Bebauung des Magdeburger Hafens von 2003 Aussagen zur Art und räumlichen Verteilung der Nutzungen, zur Zuordnung der Baumassen und Gebäudehöhen und zur Ordnung des Straßen- und Freiraumsystems.[12]

Ausgehend von diesen Vorgaben schrieb die HafenCity Hamburg GmbH 2003 einen zweistufigen internationalen Investorenwettbewerb aus, in dem die Leitlinien konkretisiert und verfeinert werden sollten. Schwerpunkte des Wettbewerbs waren entsprechend die Entwicklung des Nutzungskonzepts und des dazugehörigen städtebaulichen Konzepts. Nachdem in der zweiten Wettbewerbsrunde zunächst noch vier Investoren beteiligt waren, reduzierte sich das Feld zuletzt auf ein deutsch-niederländisches Bieterkonsortium aus ING Real Estate, SNS Property Finance und Groß & Partner und ein deutsch-US-amerikanisches Konsortium aus ECE, DIFA und Tishman Speyer Properties. Nach einer rund neunmonatigen Verhandlungsphase zwischen den Interessenten und dem Senat erteilte dieser im Dezember 2005 dem deutsch-niederländischen Konsortium den Zuschlag.[2]

Die erste Fassung des städtebaulichen Gesamtkonzepts entsprach weitgehend den aktuellen Planungen, die im Konzept enthaltenen Architekturentwürfe unterschieden sich jedoch erheblich. Beteiligte Planer und Architekten waren die niederländischen Büros um Rem Koolhaas und Erick van Egeraat, das britische Büro Building Design Partnership (BDP; verantwortlich für Büro- und Einzelhandelsflächen im zentralen Bereich das Quartiers) und das Hamburger Büro nps tchoban voss (Wohn- und Bürogebäude im nördlichen Teil). Ab März 2006 wurden für zehn der geplanten Gebäude Gestaltungswettbewerbe und –workshops durchgeführt, wodurch der Kreis der beteiligten Architekten und Planer erheblich erweitert wurde.[13] BDP und nps tchoban voss tragen im endgültigen Gesamtkonzept nur noch jeweils ein Gebäude bei. Die Grundsteinlegung für das Teilquartier erfolgte Ende September 2007, das Richtfest für den nördlichen Teil erfolgte im Juni 2009.[5]

Einzelnachweise

  1. a b HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Überseequartier – ein neues Stück Stadt entsteht“ In: Projekte. Einblicke in die aktuellen Entwicklungen Nr. 12, S. 22ff. Selbstverlag, Hamburg 2009.
  2. a b HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Neues Zentrum der HafenCity“ In: HafenCity News Nr. 4, S. 1. Selbstverlag, Hamburg 2005.
  3. a b HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Am Puls der HafenCity“ In: HafenCity News Nr. 1, S. 1. Selbstverlag, Hamburg 2004.
  4. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Drucksache 19/1735
  5. a b HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Dichte Atmosphäre, offener Stadtraum“ In: HafenCity News Nr. 17, S. 1. Selbstverlag, Hamburg 2009.
  6. HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Zwei für eine Sache“ In: HafenCity News Nr. 2, S. 1. Selbstverlag, Hamburg 2005.
  7. Auskunft der BLK2-Böge-Lindner-K2-Architekten-Partnerschaft, Ende August 2001
  8. http://www.hafencity.com/pdf.php?type=projekte&language=de&id=79
  9. http://www.hafencity.com/pdf.php?type=projekte&language=de&id=80
  10. HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Mittelmeer in Hamburg“ In: HafenCity News Nr. 8, S. 1. Selbstverlag, Hamburg 2007.
  11. HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Infrastruktur – Grundlage für die neue Stadtentwicklung“ In: Projekte. Einblicke in die aktuellen Entwicklungen Nr. 12, S. 42ff. Selbstverlag, Hamburg 2009.
  12. HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Stadtbild, Architektur und Freiräume“. In: HafenCity Hamburg. Im Fokus, S. 18. Selbstverlag, Hamburg 2004.
  13. HafenCity Hamburg GmbH (Hrsg.): „Ein Stück Stadt entsteht“ In: HafenCity News Nr. 7, S. 1. Selbstverlag, Hamburg 2006.

Weblinks

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