- Škoda 9Tr
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Der Škoda 9Tr ist ein früherer tschechoslowakischer Oberleitungsbus-Typ und Nachfolger des Modells Škoda 8Tr. Die Abkürzung Tr steht dabei für Trolejbus, ferner unterscheidet man die sechs Unterbauarten 9TrL, 9TrP, 9TrT, 9TrH und 9TrHT. Der 9Tr wurde ferner in einer häufigeren dreitürigen und in einer selteneren zweitürigen Variante produziert, bei letzterer entfiel die mittlere Tür. Der Buchstabe H kennzeichnet dabei die zweitürige Ausführung.
Der 9Tr wurde von 1958 bis 1981 in großen Stückzahlen von der Firma Škoda aus Ostrov nad Ohří gebaut, die elektrische Ausstattung wurde von der Firma ČKD zugeliefert. Mit 7.372 gebauten Exemplaren gehört er zu den meistgebauten Obus-Typen der Welt. Im Gegensatz zum Vorgängermodell 8Tr war der 9Tr nicht mehr für den Anhängerbetrieb ausgelegt. Dennoch wurde er in der DDR bis Mitte der 1980er-Jahre auch zusammen mit Anhängern eingesetzt. Ein Gelenk-Variante sollte unter der Typenbezeichnung 10Tr produziert werden, dieses Projekt kam jedoch über die Planungsphase nicht hinaus.
Der Typ 9Tr war in allen tschechoslowakischen Obus-Betrieben anzutreffen. Der größte Teil der Wagen wurde jedoch in die Sowjetunion exportiert. In Russland und in der Ukraine sind einige von ihnen bis heute im Einsatz. Weitere Serien gingen
- in die DDR (134 Wagen)
- nach Afghanistan (86 Wagen an den Oberleitungsbus Kabul)
- Bulgarien
- Indien (12 Wagen an den Oberleitungsbus Bombay, als Rechtslenker ausgeführt)
- Litauen (295 Wagen an den Oberleitungsbus Vilnius und 19 Wagen an den Oberleitungsbus Kaunas)
- Norwegen (20 Wagen an den Oberleitungsbus Bergen)
- Polen
1982 wurde der 9Tr schließlich vom Nachfolgemodell Škoda 14Tr abgelöst. Im Februar 1988 erfolgte der letzte reguläre Linieneinsatz eines 9Tr in Deutschland.
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Ein 9Tr als historisches Fahrzeug in Eberswalde
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Die seltenere zweitürige Variante, hier in Simferopol
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Inneneinrichtung des historischen Wagens aus Pardubice
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Museumswagen in Brno
Inhaltsverzeichnis
Doppeltraktionen
Eine Besonderheit dieser Baureihe waren die in der Sowjetunion beziehungsweise ihren Nachfolgestaaten üblichen Doppeltraktionen aus zwei Fahrzeugen des Typs Škoda 9Tr, diese Züge wurden allerdings als Škoda 12Tr bezeichnet. Ein Zug aus zwei zweitürigen Wagen hieß entsprechend Škoda 12TrH. Zusammen bestanden 481 Züge, sie verteilten sich auf elf Betriebe:[1]
- Kiew (1968 bis 1994, 296 Einheiten)
- Oberleitungsbus Riga (1976 bis 2001, 103 Einheiten)
- Dnipropetrowsk (22 Einheiten)
- Sewastopol (1976 bis 1991, zehn Einheiten)
- Oberleitungsbus Tallinn (1981 bis 1984, 30 Einheiten)
- Charkiw (zehn Einheiten)
- Horliwka (bis 1992, sechs Einheiten)
- Simferopol (drei Einheiten)
- Mariupol (eine Einheit)
- Sochumi (eine Einheit)
- Jerewan (eine Einheit)
Überlandversion
Eine weitere Besonderheit ist der Betrieb auf der ukrainischen Halbinsel Krim, dort werden Wagen des Typs 9Tr von der Gesellschaft Krymskyj trolejbus auf der längsten Obus-Linie der Welt eingesetzt. Besondere Merkmale der dortigen Fahrzeuge sind ihre zusätzlichen Nebelscheinwerfer, die dauerhaft verschlossene mittlere Tür, die 2+2-Bestuhlung sowie die Gardinen im Wageninneren. Krymskyj trolejbus ist heute ferner der weltweit letzte Betrieb, der den veralteten Typ 9Tr noch in größeren Stückzahlen einsetzt.
Weblinks
Commons: Škoda 9Tr – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
Kategorie:- Obusfahrzeug
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