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Krautsalat ist ein Salat, der meist aus Weißkohl, seltener aus Rotkohl zubereitet wird. Er kann sowohl warm als auch kalt zubereitet werden. Als eine der ältesten Kulturpflanzen in Europa gab es Salat aus Weißkohl vermutlich schon bei den Römern. In manchen Regionen wurde Kopfsalat früher auch als Krautsalat bezeichnet.[1]
Inhaltsverzeichnis
Deutscher Krautsalat
In Deutschland wird kalter Krautsalat typischerweise aus Weißkohl oder Rotkohl hergestellt. Dafür wird das Gemüse fein gehobelt, geschnitten oder geraspelt. Das ganze wird mit einer Essig-Öl-Marinade abgeschmeckt und mit Äpfeln oder Zwiebeln ergänzt. "Warmer Krautsalat" wird nach dem Zerkleinern in Brühe kurz gegart, und danach mit der Essig-Öl-Marinade abgeschmeckt. Typisch ist die Zugabe von Speck und Schinken.
Die Oeconomische Encyclopädie von Johann Georg Krünitz aus dem 18. Jahrhundert gibt folgendes Grundrezept für die Zubereitung an: Das fein geschnittene Kraut wird mit Salz und Pfeffer gewürzt, mit Essig und Öl angemacht und dann zusätzlich mit etwas Pfeffer bestreut. In dieser Form wurde der Salat warm oder kalt gegessen. „Der kalte Kraut-Salat ist eine Gast-Speise, und es wird derselbe zu sehr vielen Speisen, als: Eyern, Eyer-Kuchen, Salz- und Brat-Fisch, rohen und gekochten kalten Schinken, kaltem Pökel- und Räucher-Fleisch, Knack-Wurst, Ochsen-Zunge, warmen, nur simpel gekochten Rind-Fleisch, und allerley Braten, aufgesetzt und gegessen.“[2]
Für eine gehobene Version empfiehlt Krünitz, den fein geschnittenen Kohl zu salzen und dann in zerlassener Butter oder in Gänseschmalz anzuschwitzen, Essig zuzugießen und eventuell etwas Speck zuzugeben. „Dieser warme Kraut-Salat kann mit Carbonnade und Brat-Würsten garniret, und zu eben denjenigen Speisen, wie der kalte, gegessen werden. Er ist ebenfalls eine Gast-Speise, und wird am liebsten des Abends mit Salz-Fischen gegessen.“[2] Im 18. Jahrhundert wurde der feine Krautsalat mitunter mit Weintrauben oder mit Pflaumen garniert.
Die bekannte Kochbuchautorin Henriette Davidis gibt ein Rezept für Krautsalat aus Rot- oder Weißkohl an, angemacht mit Essig, Öl, saurer Sahne und Zwiebeln.
Griechischer Krautsalat
Die griechische Küche serviert Krautsalat als Beilage zu vielen Gerichten.
Bei der Zubereitung wird der Weißkohl kleingeschnitten und blanchiert. Nach dem Wasserbad lässt man ihn abtropfen. Dann wird er mit Olivenöl, Essig, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und anderen Gewürzen vermengt. Bekannte Varianten ergänzen den Weißkohl mit Streifen von Karotten und Zwiebeln.
Libanesischer Krautsalat
Der Salata Malfuf der libanesischen Küche ist ein Krautsalat mit einer Sauce aus Olivenöl, Zitronensaft und Knoblauch. Typische Gewürze sind Salz, Kümmel und Minze.
Coleslaw
In England und den USA ist Krautsalat unter der Bezeichnung Coleslaw sehr verbreitet. Von Region zu Region existieren unterschiedliche Rezepte. Coleslaw wird zu Barbecue, Fish and Chips und anderen fritierten Speisen serviert. In den Südstaaten der Vereinigten Staaten dient Coleslaw als Sandwichaufstrich oder als Zutat für Hamburger oder Hot-Dogs.
Der Begriff Coleslaw wurde von dem niederländischen Wort Koolsla abgeleitet, was übersetzt „Kohlsalat“ bedeutet. Bis zu den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts war Coleslaw in England als Coldslaw bekannt. Cole ist eine Kurzform für Cabbage („Kohl“) und stammt vom lateinischen colis.
In Deutschland wird der Begriff Coleslaw meist für Varianten mit Mayonnaise oder anderen weißen Dressings verwendet, wie sie beispielsweise bei Kentucky Fried Chicken oder abgepackt im Handel erhältlich sind.
Quellen
- ↑ Artikel Krautsalat im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm
- ↑ a b Artikel Kohl in der Oeconomischen Encyclopädie von Krünitz
- Erhard Gorys: Das neue Küchenlexikon, ISBN 3423362456
- Susan Ward: Libanesische Küche, ISBN 3895081183
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