- Achgut
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Die Achse des Guten ist ein von den Publizisten Henryk M. Broder, Dirk Maxeiner und Michael Miersch betriebenes politisches Weblog mit der Eigenumschreibung „Publizistisches Netzwerk“.
Die Hauptautoren des täglich mehrfach aktualisierten Online-Tagebuchs sind, neben den Betreibern, Tobias Kaufmann, Hannes Stein, Cora Stephan, Burkhard Müller-Ullrich, Ulrike Ackermann, Richard Wagner sowie Vera Lengsfeld, seit Anfang 2007 auch David Harnasch, Oliver Marc Hartwich und Benny Peiser. Häufigere Gastautoren sind Ivo Bozic, Walter Schmidt, Claudio Casula und Wolfgang Röhl. Mittlerweile nicht mehr aktive Autoren sind Matthias Horx, der bis Mitte 2005 gelegentlich mitbloggte, und der im November 2006 aufgenommene Michael Holmes, dessen letzter Beitrag vom November 2007 von den drei Hauptautoren gelöscht wurde; darin hatte Holmes die Antifabewegung kritisiert und sich gegen ein Bündnis von Liberalen mit diesen seines Erachtens „80%-Kommunisten“ ausgesprochen. Im August 2008 ist auch der deutsche Journalist Alan Posener als Autor beigetreten. In ihrem Weblog verweisen die Autoren auch auf fremde Artikel, Blogbeiträge, Fernsehsendungen oder YouTube-Videos. Die taz hielt 2005 Die Achse des Guten für den bekanntesten Teil einer festen liberalen Gegenöffentlichkeit im Internet. Das Onlinetagebuch habe 50.000 Besucher monatlich.[1] Nach Erhebung der Betreiber erreichte das Weblog im April 2008 bereits knapp 400.000 Besucher.[2]
Die Bezeichnung Achse des Guten ist eine Analogie zu der von dem US-Präsidenten George W. Bush verbreiteten Bezeichnung Achse des Bösen für die der Terrorunterstützung verdächtigten Länder Nordkorea, Iran und Irak. Die Betreiber stellen sich damit auf die Seite der US-Außenpolitik nach den Anschlägen vom 11. September 2001, um damit eine ihrer Meinung nach gegebene "deutsche und europäische Mentalität der Zurückhaltung" anzuprangern, die sie als „Gutmenschentum“ oder „Appeasement“ bezeichnen. Im Vordergrund stehen Themen wie Islamismus, Antisemitismus und Antizionismus, sowie die (vor allem von den Autoren Maxeiner und Miersch) häufig aufgegriffene Debatte um den Klimawandel. Nach eigener Darstellung ist die politische Ausrichtung des Weblogs „liberal und prowestlich“.
Der spätere Mitautor Hannes Stein charakterisierte das von ihm ausgemachte „liberale Paralleluniversum“, dessen Hauptakteur Die Achse des Guten sei, folgendermaßen:
„ [...] Diese Leute denken, dass der Kapitalismus eher eine gute Sache ist. Sie finden, dass liberale Demokratie und Marktwirtschaft zusammengehören wie Yin und Yang. Sie halten Karl Popper in Ehren und haben Friedrich von Hayeks Klassiker Der Weg zur Knechtschaft verschlungen, in dem begründet wird, warum jede Variante des Sozialismus, und sei sie noch so gut gemeint, ins gesellschaftspolitische Desaster führen muss. Die Vorstellung, dass Kündigungsschutz sozial, gut und edel sei, löst bei diesen Leuten Lachkrämpfe aus. Sie weigern sich hartnäckig, ihren Müll zu trennen. Unter den bunten Peace-Fahnen der Friedensbewegung hält man vergeblich nach ihnen Ausschau. Noch verrückter: Diese Außenseiter äußern offen ihre Sympathie für Amerika. George W. Bush gilt ihnen nicht als Kreuzung von Schimpanse und Adolf Hitler. Sie waren für den Krieg gegen Saddam Hussein; dabei interessierte sie wenig, ob es im Irak wirklich Massenvernichtungswaffen gab. Es ging ihnen eher um die Beseitigung einer besonders widerlichen Diktatur, in der Hoffnung, dass dadurch die Tore zu einer Demokratisierung des gesamten Nahen Ostens aufgestoßen werden könnten. [...] Mit einem Wort, der liberale Underground hierzulande steht den Neokonservativen in Washington ziemlich nahe.“
Einzelnachweise
- ↑ Philipp Dudek: „Die Achse der Guten“, taz, 28. September 2005
- ↑ „Die Achse des Guten auf Höhenflug“, Die Achse des Guten, 4. Mai 2008
- ↑ Hannes Stein in Amerikas Freunde und das Internet in der Welt vom 21. Mai 2005
Weblinks
- Internetpräsenz der Achse des Guten
- Henryk Broder. Der Gutmenschen-Fighter, Netzeitung, 14. März 2007
- Thomas Rothschild: „Die Achse des Guten“, Freitag, 22. Juni 2007
- „Toleranz ist ja doch bloss Appeasement“, NZZ, 24. Januar 2009
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