- Corps Concordia Rigensis
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Concordia Rigensis ist ein baltisches Corps (Studentenverbindung) in Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Corps Concordia Rigensis wurde am 29. November 1869 in der alten Hansestadt Riga, damals als ein Ostseegouvernement Teil des Russisches Kaiserreichs, gegründet, wo es bis 1939 beheimatet war. Aufgrund des Hitler-Stalin-Pakts musste die Concordia Rigensis das Baltikum verlassen und kehrte auch nach Ende des Zweiten Weltkrieges nicht dorthin zurück. 1956 wurde das Corps in Hamburg reaktiviert und hat dort eine neue Heimat gefunden. Heute ist es als Corps des Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV), des ältesten Dachverbandes deutscher Studentenverbindungen, pflichtschlagend und farbentragend.
Bedeutung
Concordia Rigensis ist die einzige der damals zahlreichen deutsch-baltischen Studentenverbindungen, die bis heute überlebt hat. Alle anderen Verbindungen sind untergegangen oder haben sich in neuen Verbindungen zusammengeschlossen. Heute existieren insgesamt mit der Concordia Rigensis vier Studentenverbindungen, die die speziellen Traditionen der deutsch-baltischen Studentenverbindungen weiterführen: die Baltische Corporation Fraternitas Dorpatensis zu München (gegründet 1948) und das Corps Curonia Goettingensis (gegründet 1959). Das Corps Baltica-Borussia Danzig zu Bielefeld führt zwar auch einige Traditionen deutsch-baltischer Studentenverbindungen fort, stammt aber historisch aus Danzig und nicht aus dem Baltikum.
Farben und Wahlsprüche
Das Farbenband der Concordia Rigensis ist blau-gold-rot. Dazu wird eine kleine dunkelblaue Studentenmütze ("Deckel") mit einem goldenen, gestickten Stern (Baltenstern) auf der Oberseite getragen.
Wie schon im Baltikum üblich, tragen die Concordenfüchse kein Fuchsenband, sondern ausschließlich einen schwarzen Deckel (da sie noch "farbenfrei" sind). Die Wahlsprüche des Corps lauten „wahr und treu - kühn und frei“ sowie „viribus unitis“ (deutsch: „Mit vereinten Kräften“).
Baltische Besonderheiten
Alle baltischen Corps weisen im Vergleich zu anderen in Deutschland ansässigen Studentenverbindungen zum Teil deutliche Unterschiede auf. Begriffe und Verhalten stammen noch aus den Frühzeiten des Verbindungswesens (18. und frühes 19. Jahrhundert), die sich im Baltikum (und damit fern der Fortentwicklungen der deutschen Verbindungen) mehr oder weniger "konserviert" haben. So bezeichnet man z. B. den Fuchsmajor als Oldermann, wohl begrifflich angelehnt an den Ältermann der Gilden der Hansestädte. Auch wird sehr viel Wert auf die Erhaltung des alten studentischen Liedgutes gelegt. Auch die Kneipe der Balten kennt nicht den formalen Ablauf, wie er sich im Deutschen Reich des ausgehenden 19. Jahrhunderts herausgebildet hat. Zudem werden, aus russischem Einfluss herrührend, Wodka und baltische Spezialitäten (z.B. Piroggen) angeboten.
Weblinks
Kategorien:- Corps im Kösener Senioren-Convents-Verband
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