Corps Baltica-Borussia Danzig zu Bielefeld

Corps Baltica-Borussia Danzig zu Bielefeld
Corps Baltica-Borussia Danzig zu Bielefeld
Das Große Corpswappen der Baltica-Borussia. Es zeigt im rechten oberen Feld den preußischen Adler mit den Initialen FR auf der Brust, im rechten unteren Feld die Corpsfarben blau-schwarz-weiß und den Zirkel, unten links zwei gekreuzte Korbschläger und das Gründungsdatum der Livonia, oben links (zweigeteilt) den halben deutschen Adler und die Wappen der russischen Ostseeprovinzen Kurland, Livland und Estland, sowie im Herzschild das Danziger Wappen
Universität Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld
Stiftungsdatum 3. November 1860 (Livonia Karlsruhe)
Verband Weinheimer Senioren-Convent (WSC)
Wahlspruch Nec temere, nec timide! (Wahlspruch der Stadt Danzig)
Waffenspruch Gladius ultor noster!
Corpsburschenband
Burschenband Babo.JPG
Fuchsenband
Fuchsenband Babo.JPG
Zirkel der Baltica-Borussia
Zirkel Baltica-Borussia.JPG
Homepage http://www.baltica-borussia.de

Das Corps Baltica-Borussia Danzig zu Bielefeld ist eine farbentragende und Mensuren schlagende Studentenverbindung im Weinheimer Senioren-Convent (WSC) deren Mitglieder als „Balten-Preussen“ bekannt sind und die an einer der Bielefelder Hochschulen studieren oder – im Fall der Corpsphilister – früher dort oder in Hannover studiert haben.

Jeder Student an einer der beiden Bielefelder Hochschulen kann ungeachtet seiner Herkunft, Religion oder Studienfachwahl um Mitgliedschaft im Corps nachsuchen. Baltica-Borussia versteht sich als ein auch in der baltischen Tradition stehendes Corps, obwohl keine der Vorläuferverbindungen direkt im Baltikum ansässig war. Vier der sechs Vorverbindungen waren jedoch von Balten an deutschen und schweizerischen Hochschulen ins Leben gerufen worden, deswegen finden sich auch bei der heutigen Baltica-Borussia noch zahlreiche baltische Traditionen. Zugleich ist Baltica-Borussia das Traditionscorps des Danziger Senioren-Convents (SC). Dieser hatte von 1904 bis 1935 seine Heimat an der Technischen Hochschule Danzig.

Inhaltsverzeichnis

Couleur

Die Couleur des Corps Baltica-Borussia besteht aus dem Corpsburschenband in den Farben „blau-schwarz-weiß“ bzw. dem von den Füchsen getragenen Fuchsenband in „hellblau-schwarz-hellblau“, jeweils mit silberner Perkussion und wird mit einer schwarzen Mütze mit Baltenstern getragen.

Corpsburschen und Füchse tragen zu offiziellen Veranstaltungen eine schwarze Pekesche. Baltische Verbindungen kennen normalerweise kein Fuchsenband, in der Danziger Zeit wurde dieses aus der WSC-Tradition übernommen.

Organisation

Als Kern des Corps wird auch bei Baltica-Borussia der Kreis der Aktiven betrachtet. Dieser untergliedert sich in den Corpsburschen-Convent (CC) und den Fuchsen-Convent (FC). Dem CC gehören die Vollmitglieder, dem FC die Füchse an. Immer drei Corpsburschen werden mit der Führung sog. Chargen betraut und durch Wahl aus dem CC heraus bestimmt. Die Chargen treten für die Zeit Ihrer Wahl aus dem engeren Corps heraus und führen bei Baltica-Borussia die Zeichen xxx (Senior), xx (Consenior) und x (Sekretär).

Füchse werden bei Baltica-Borussia akzeptiert (Akzeption). Nach – in der Regel – zweisemestriger gegenseitiger Probezeit werden die neuen Mitglieder ins engere Corps recipiert (Reception) und nach einigen Semestern inaktiviert. Inaktive Corpsburschen – besonders wenn diese auswärts ihr Studium fortsetzen – sind von wesentlichen Verpflichtungen, wie zum Beispiel Teilnahme an allen Veranstaltungen, befreit.

Nach Abschluss des Studiums wird der bisherige Corpsbursche zum Alten Herrn und bleibt dem Corps ein Leben lang verbunden. Der Verband der Corpsphilister der Baltica-Borussia ist Mitglied im Weinheimer Verband Alter Corpsstudenten (WVAC). Die Mitglieder der Baltica-Borussia gehören nicht zum Baltischen Philisterverband, dieser rekrutiert sich aus den drei baltischen Studentenverbindungen in Deutschland. Trotzdem nehmen die Mitglieder der Baltica-Borussia zahlreich an den Gesamtbaltischen Völkerkommersen teil, um gemeinsam mit studentischen Verbindungen, die sich im Baltikum nach dem Ende der Sowjet-Union wieder neu gebildet haben, in Austausch zu kommen.

Geschichte

Vorverbindungen

Das Corps Baltica-Borussia ist eine 1952 aus der Fusion und der Fortführung mehrerer Verbindungen entstandene Studentenverbindung. Die Namen, Farben, Gründungs- und Auflösungsdaten dieser Verbindungen sind im Folgenden aufgeführt.

  • Nichtfarbentragende Polytechnikerverbindung Livonia Karlsruhe, gegründet am 3. November 1860, aufgelöst am 20. Mai 1864, Farben: rot-grün-weiß
  • Landsmannschaft Baltica Zürich, gegründet am 24. Juni 1862, aufgelöst am 8. März 1866, Farben: grün-rot-weiß, Wahlspruch: „Einigkeit macht stark!“
  • Landsmannschaft Baltica Karlsruhe, gegründet am 20. Mai 1864, aufgelöst am 31. Mai 1878, Farben: hellblau-rot-weiß, Wahlspruch: „Fortinudine et constantia!“ („Tapfer und standhaft!“)
  • Corps Baltica Danzig, gestiftet am 2. Mai 1905 in Fortsetzung der Baltica Karlsruhe, aufgelöst am 2. November 1935, Farben: hellblau-rot-weiß, Wahlspruch: „Fortinudine et constantia!“
  • Turnerschaft Borussia Cöthen, gegründet am 28. April 1893, Verlegung nach Danzig am 6. Oktober 1904
  • Corps Borussia Danzig, gestiftet am 6. Oktober 1904 in Fortsetzung der Turnerschaft Borussia Cöthen (gegründet 1893), aufgelöst am 27. Oktober 1935, Farben: schwarz-weiß-schwarz, Wahlspruch: „Honos vita carior!“ („Die Ehre über das Leben!“)

Das Phänomen des nicht dauerhaften Fortbestehens über die Zeitläufte ist bei den baltischen Verbindungen besonders stark ausgeprägt. Nicht immer war es russischen Staatsangehörigen möglich, in Deutschland zu studieren, daher schwankten die Mitgliederzahlen oft erheblich.

Von der Gründung bis zum ersten Weltkrieg

Die Livonia wurde 1860 von 14 baltischen Landleuten, unter ihnen 3 Angehörige von Dorpater Verbindungen, als nichtfarbentragende Verbindung am Polytechnikum Karlsruhe gegründet. Der große Einfluss der Livonen auf die Karlsruher Studentenschaft manifestierte sich in der unter Führung der Livonia erfolgten Gründung eines Abgeordneten-Convents, welcher weit mehr als die Hälfte der Studierenden am Polytechnikum repräsentierte und wesentlich zur gegenseitigen Anerkennung der Verbindungen sowie letztlich zu einem geordneten Umgang miteinander beitrug.

Im Jahr 1862 taten sich am Polytechnikum in Zürich einige dort studierende Livonen zusammen, um gemeinsam mit Landsleuten von der Universität Zürich die Landsmannschaft Baltica Zürich zu gründen. Im Zuge dieser Gründung erstarkte auch bei Livonia das Bestreben, ebenfalls zu einer farbentragenden Korporationsform über zu gehen. Zu Beginn des Sommersemesters 1864 beschloss die Mehrzahl der 21 ortsanwesenden Mitglieder der Livonia, selbige aufzulösen und die Landsmannschaft Baltica Karlsruhe zu begründen. Baltica Zürich unterhielt besonders gute Beziehungen zur Landsmannschaft Teutonia Zürich, dem späteren Corps Frisia Karlsruhe. Der Baltica Zürich war allerdings kein langes Bestehen gegönnt, im Sommersemester 1866 musste sich Baltica auflösen, da den Mitgliedern widrigenfalls die Relegation von den Zürcher Hochschulen gedroht hätte.

Anfang 1866 gründete die Baltica Karlsruhe gemeinsam mit der Landsmannschaft Frisia Karlsruhe den Landsmannschaftlichen SC zu Karlsruhe. Dieser erweiterte sich 1867 in Wetzlar zum Wetzlarer Allgemeinen Landsmannschaften Senioren-Convent (WALSC) in dem Versuch, die Landsmannschaften an den Technischen Hochschulen in einem Dachverband zusammen zu fassen. Diesem WALSC wollte auch die Deutsche Landsmannschaft Germania zu München beitreten, was allerdings an den Bedenken der Hannoveraner Landsmannschaften scheiterte. Heute sind Baltica-Borussia und Germania durch Kartell verbunden.

Während des Deutsch-Französischen Krieges stellten sich die Mitglieder der Baltica geschlossen dem Roten Kreuz zur Verfügung. Einige Balten wurden für ihren Einsatz als Sanitäter mit Verdienstmedaillen der beteiligten deutschen Konfliktstaaten (v.a. Baden, Preußen und Württemberg) ausgezeichnet.

Mitte der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts setzten Maßnahmen der russischen Regierung ein, die ein Studium in Deutschland für russische Staatsbürger sehr erschwerten, zuletzt sogar (fast) unmöglich machten. Die Folgen für Baltica waren katastrophal. Wegen Mangel an Nachwuchs musste Baltica am 4. Dezember 1877 suspendieren und am 31. Mai 1878 endgültig aufgelöst werden.

Wappen Corps Baltica Danzig.JPG

Nach langer Pause, während der der Kontakt zwischen den in der Mehrzahl baltischen Philistern der Baltica nie abgerissen war, bot sich 1904 die Chance, Baltica in Danzig wieder aufzutun. Die Initiative hierzu ging von Frisia Karlsruhe aus – mittlerweile seit 1886 Corps im WSC – und so ergab es sich, dass mit Hilfe von vier Corpsburschen der Frisia am 2. Mai 1905 als Corps an der TH Danzig gestiftet werden konnte. Farben, Zirkel und Wappen wurden von der Baltica Karlsruhe übernommen, lediglich der alte Comment erfuhr einige zeitgemäße Änderungen. Die Aufnahme in den WSC erfolgte sofort mit vollgültiger Mitgliedschaft unter Anerkennung der Philisterschaft.

An der TH Danzig existierte bereits das Corps Saxonia, gegründet von WSC-Corpsburschen und einigen ehemaligen Angehörigen der nichtfarbentragenden Verbindung Rothenburg im Rothenburger Verband Schwarzer Verbindungen (RVSV). So konnte 1905 ein eigener SC an der 1904 gegründeten Hochschule ins Leben gerufen werden.

Zu diesen beiden Corps trat bald darauf ein drittes: die Turnerschaft Borussia Köthen verlegte ihren Sitz zum 6. Oktober 1904 nach Danzig und trat am 30. Oktober 1904 als renoncierendes Mitglied dem WSC bei. Die endgültige Aufnahme erfolgte am 1. November 1907. Nun bestand ein SC von drei Corps, leider nicht für lange Zeit.

In Folge eines aus heutiger Sicht läppischen Vorfalls auf dem Kaiserkommers 1910 kam es zu einem Zerwürfnis Borussias mit den beiden anderen Corps und bereits am 25. Juni 1910 musste das Corps Borussia suspendieren. Als dann 1912 auch Saxonia suspendieren musste, brach für das Corps Baltica eine schwere Zeit an. Unterbrochen durch die eigene Suspension – alle Aktiven standen im Ersten Weltkrieg unter Waffen – war Baltica bis 1922 das einzige Corps in Danzig.

Vom ersten Weltkrieg bis zur Auflösung 1936

Der Erste Weltkrieg brachte für Baltica-Borussia den Verlust von 11 ihrer Corpsbrüder aus allen Vorläuferverbindungen mit sich, der Aktivenbetrieb bei Baltica und Borussia ruhte von 1914 bis 1919, und die dem Kriege folgenden Jahre hindurch war das Corpsleben von den schweren wirtschaftlichen Verhältnissen der Zeit geprägt. Zudem war durch die Loslösung Danzigs vom Deutschen Reich eine für Verbindungen deutscher Art nicht ganz einfache Situation entstanden. Trotzdem ermöglichte die Unterstützung durch den WSC (fünf Münchner Preußen und ein Stuttgarter Rhenane nahmen bei Baltica das Band auf), die Wiederaufnahme des Aktivenbetriebs durch Baltica am 31. Mai 1919.

Die Korporationen allgemein erlebten in den Jahren zwischen 1920 und 1933 trotz der wenig erbaulichen wirtschaftlichen Situation einen beachtlichen Aufschwung, auch für Baltica und Borussia fallen in diese Periode die Semester mit den stärksten Aktivenzahlen ihrer Geschichte.

Wappen Corps Borussia Danzig.JPG

Borussia konnte ebenfalls durch die Unterstützung des WSC am 16. Januar 1922 rekonstituiert werden. Drei Stuttgarter Stauffen, zwei Schleswig-Holsteiner und ein Sachse aus Hannover sowie ein Aachener Marko-Guestphale erklärten sich bereit, das Wiederauftun der Borussia zu ermöglichen.

Schließlich konnte im Sommer 1925 durch Entsendung von einigen Corpsburschen aus dem Deutschen Reich in die damalige Freie Stadt Danzig auch Cheruskia wieder aufgebaut werden. Damit war der SC zu Danzig wieder so stark wie vor dem Krieg. Die drei Corps konnten in den folgenden Jahren fruchtvoll miteinander zusammenarbeiten und als 1933 der Kampf um den Bestand des Corpsstudententums einsetzte, stand der SC geschlossener denn je da.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten (Danzig gehörte zwar nominell noch nicht wieder zum Deutschen Reich, der Einfluss der Nazis war dennoch enorm)) kam es – entgegen ersten Erwartungen – bald zu Auseinandersetzungen mit dem NSDStB. Wie zahlreiche andere Corps erkannten auch Baltica und Borussia bald die Unvereinbarkeit der demokratischen Corpsverfassung mit den Prinzipien der NSDAP und ihrer Gliederungen. Konsequenterweise löste sich Borussia am 27. Oktober 1935 selbst auf, Baltica folgte diesem Schritt am 2. November 1935. Cheruskia (Fusion mit Friso-Cheruskia Karlsruhe erfolgte 1948) suspendierte ebenfalls im Oktober/November 1935, der Danziger SC hatte aufgehört zu existieren.

In der Hoffnung, wenigstens die Tradition des Corpsstudententums einigermaßen fortführen zu können, vielleicht auch Einfluss zu nehmen auf künftige Entwicklungen, wurde im Oktober 1936 die Kameradschaft Tannenberg von einigen früheren Danziger Waffenstudenten gegründet. Ein Großteil der Altherrenschaft des Corps Borussia trat 1938 dieser Kameradschaft bei. Ein Traditionszimmer des Corps Borussia wurde eingerichtet, das Wappen als Signet der Kameradschaft übernommen. Nach 1945 konnte der Kontakt mit den meisten Tannenbergern nicht mehr hergestellt werden, vermutlich sind die meisten in den letzten beiden Kriegsjahren gefallen oder in Gefangenschaft gestorben.

In diese für die Danziger Corps so schwierige und ungewisse Zeit fällt auch der schmerzliche Verlust von 38 Corpsbrüdern der Baltica und der Borussia an allen Fronten des zweiten Weltkrieges, alleine bei der Verteidigung Danzigs gegen die heranflutende Rote Armee starben drei Balten-Preussen.

Von der Wiedergründung 1952 bis heute

Die ersten Nachkriegsjahre waren ausgefüllt von der Suche nach den Corpsbrüdern von Baltica und Borussia. Etwa 1949 stand die Frage der Fusion mit einem westdeutschen Corps zur Debatte, als sich aber die Diskussion mehr und mehr in Richtung eines Zusammengehens von Baltica und Borussia verdichtete, endeten diese Überlegungen.

Als Traditionscorps des Danziger SC wurde Baltica-Borussia 1952 rekonstituiert (drei Hannoveraner Sachsen waren die Wiedergründungsburschen, kurz nach der Rekonstitution meldeten sich noch zwei Darmstädter Hessen bei Baltica-Borussia aktiv). Die estnischen Landesfarben, der Wahlspruch der Stadt Danzig Nec temere, nec timide sowie der Baltenstern auf der Mütze sind bis heute die nach außen sichtbaren Zeichen für die baltische und die Danziger Tradition des Corps. Als Fusionsverbindung zweier Weinheimer Corps trat Baltica-Borussia sofort dem wieder errichteten WSC bei als voll stimmberechtigtes Mitglied bei.

Im Jahr 1970 musste Baltica-Borussia wegen Mangel an Aktiven suspendieren. Der Zusammenhalt unter den Mitgliedern konnte – auch durch den Verein der Freunde des Corps Baltica-Borussia (VdF) aufrechterhalten werden. Es dauerte zehn Jahre, bis mit Hilfe vor allem des Darmstädter SC die Rekonstitution an der Universität Bielefeld erfolgen konnte. Seitdem besteht Baltica-Borussia als dem Hannoveraner SC beigeordnetes Corps. Besondere Beziehungen bestehen mit dem Weinheimer Corps Germania München und dem Kösener Corps Lusatia Leipzig.

Bekannte Angehörige der Baltica-Borussia und ihrer Vorverbindungen

  • Otto Wilhelm von Struve (1819–1905), Astronom, Mitglied der kaiserlich-russischen Akademie der Wissenschaften, Vorstandsvorsitzender der Internationalen Astronomischen Gesellschaft, Träger der höchsten russischen Orden, Friedenklasse des Pour le Mérite, Großoffizier der franz. Ehrenlegion
  • Viktor Karl Jakob Baron von Maydell (1838–1898), Ingenieur, Stadtrat und 1885 bis 1893 Stadthaupt von Reval
  • Friedrich Gottlieb Alexander Kasimir Freiherr von Meyendorff (1839–1911), Jurist, livländischer Ritterschaftssekretär, 1884 bis 1908 livländischer Landmarschall, Wirklicher Staatsrat, Hofmeister des kaiserlich-russ. Hofes
  • Oskar Arkadius Otto von Ekesparre-Olbrück (1839–1925), Ingenieur, 1876–1906 Landmarschall von Oesel, Hofmeister des kaiserlich-russ. Hofes, Wirklicher Staatsrat, Mitglied des russischen Reichsrats, Stanislausorden II. Kl., Annenorden I. Kl., Stern des Wladimirordens, Großkordon des Weißen Adlerordens
  • Karl Eduard Erdmann (1841–1898), Jurist, Professor für Provinzialrecht an der Universität Dorpat, Dekan der juristischen Fakultät der Universität Dorpat, Wirklicher Staatsrat
  • Karl Theophil von Essen (1846–1932), Ingenieur, 1904–1917 Mitglied des Aufsichtsrats der Transbaikalbahn in Irkutsk, Staatsrat, Annenorden III. Kl., Stanislausorden II. Kl.
  • Reinhold Friedrich Karl Krohn (1852–1932), Ingenieur, Professor für Brückenbau, 1907 bis 1909 Rektor der TH Danzig, Mitglied des Preußischen Herrenhauses, Geheimer Regierungsrat, Ehrendoktor der TH Aachen, Ritter hoher Orden, Gründer und Ehrenmitglied des Deutschen Eisenbau-Verbandes[1]
  • August Wagener (1865–1913), Ingenieur, Professor für Maschinenbau, 1912 bis 1913 Rektor der TH Danzig (verstorben bei einem Betriebsunfall)
  • Erich von Boetticher (1880–1980), Ingenieur, Reichsbahnrat der Deutschen Reichsbahn in Stettin, Posen, Rostock und Berlin, Ritterkreuz I. Kl. des schwedischen Wasaordens, Rechtsritter des Johanniter-Ordens (Balley Brandenburg)
  • Wilhelm Keppler (1882–1960), Ingenieur, Manager, 1938–1945 Staatssekretär im Auswärtigen Amt, SS-Obergruppenführer, Aufsichtsratsvorsitzender der BRABAG, Initiator des Keppler-Kreises (später Freundeskreis Reichsführer-SS)
  • Friedrich Wilhelm Erich Riepe (1893–1968), Ingenieur, 1943 bis 1945 Direktoriumsmitglied der Vereinigten Oberschlesischen Hüttenwerke AG, 1947 bis 1952 Generalbevollmächtigter der Familie Hoesch, 1952 bis 1962 Vorstandsmitglied der Weserhütte AG und Geschäftsführer der Weserhütte Otto Wolff GmbH, 1941 bis 1945 Kgl. bulgarischer Konsul für Mitteldeutschland, Mitglied des Verwaltungsrates und seit 1958 Ehrenbürger der TH Hannover
  • Hermann Robert Weber (1899–1956), Zoologe, Professor für Zoologie an den Universitäten Danzig, Freiburg, Münster, Wien und Straßburg, Ordinarius für Zoologie und Direktor des Zoologischen Instituts an der Universität Tübingen
  • Günther Hermann Bruno Woermann (1900–1967), Ingenieur, 1939 bis 1945 Generaldirektor und Betriebsführer der Danziger Werft AG, Wehrwirtschaftsführer, Präsident der Handelskammer Danzig
  • Oskar Jean Leopold Walter Protz (1905–1990), Ingenieur, 1954–1968 Vorstandsmitglied der Howaldtswerke Deutsche Werft AG, Vorstandsmitglied des VDI

Befreundete Corps

Kartellcorps

Am 14. Februar 2009 wurde der Kartellvertrag zwischen der Baltica-Borussia und Corps Germania München durch den ACC der Germania bestätigt, Baltica-Borussia als das ältere Corps hatte bereits vorher zugestimmt und das Kartellverhältnis angeboten. Bereits seit 1988 hatte zwischen den beiden Corps ein Freundschaftsverhältnis bestanden.

Freundschaftsverhältnis

Seit 1993 besteht mit dem Kösener Corps Lusatia Leipzig ein Freundschaftsverhältnis. Dieses Verhältnis hat eine über die besonderen Beziehungen zwischen den beiden Corps hinausgehende Bedeutung, da es neben dem Freundschaftsverhältnis zwischen dem Corps Frankonia-Brünn zu Salzburg und dem Corps Germania München eines der beiden offiziellen Verhältnisse zwischen Corps aus den beiden corpsstudentischen Dachverbänden KSCV und WSC ist.

Literatur

  • Müller, Degenhardt et al. (Hg.): Album Academicum des Corps Baltica-Borussia Danzig 1860–2000, 2., vollst. überarb. Auflage, Essen 2000.
  • Nehlep, Hans (Hg.): Album Academicum des Corps Baltica-Borussia Danzig 1860–1970, Berlin 1973.
  • Schüler, Hans: Weinheimer S.C. Chronik, Darmstadt 1927. Hier insbesondere S. 564-591.
  • von Elsner, Richard: „Der SC zu Danzig“, In: Harre, Karl-Heinrich (Hg.): Die Entwicklung des WSC und seiner Corps in den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts, Bielefeld 1995, S. 59f.

Einzelnachweise

  1. Kurrer, Karl-Eugen: Geschichte der Baustatik, Berlin 2002, S. 476f.

Weblinks

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