Corsica Ferries

Corsica Ferries

Corsica Ferries & Sardinia Ferries ist eine private italienische Reederei und eine Tochtergesellschaft der Lota Marittima AG.

Corsica Ferries betreibt regelmäßige Verbindungen zwischen Korsika einerseits und dem italienischen und französischen Festland andererseits, Sardinia Ferries steuert von Festlanditalien aus Sardinien an. Auf allen Strecken werden Autofähren eingesetzt, die man an ihrem charakteristischen gelben Rumpf erkennt. Der Hauptsitz der Reederei ist Bastia, die Schiffe fahren jedoch alle unter italienischer Flagge. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 1.300 Mitarbeiter, davon 300 Korsen[1]. Bezogen auf den gesamten Korsika-Schiffsverkehr nimmt das Unternehmen mittlerweile den ersten Platz vor seinem schärfsten Konkurrenten SNCM ein. Gemessen an den Passagierzahlen (2,4 Millionen Passagiere im Jahr 2008) hält Corsica Ferries derzeit einen Marktanteil von 62 Prozent[2].

Inhaltsverzeichnis

Die Flotte

Die Corsica Victoria im Hafen von Savona
Die Fähre Mega Express II erreicht Bastia

Die Flotte der Corsica Ferries & Sardinia Ferries besteht derzeit aus folgenden 14 Schiffen (Stand 2009)[3]:

  • 3 Schnellfähren: Corsica Express Seconda, Corsica Express Three, Sardinia Express
  • 3 Shuttle-Fähren: Corsica Marina Seconda, Corsica Serena Seconda, Sardinia Vera
  • 2 Cruise-Fähren: Corsica Victoria, Sardinia Regina
  • 6 schnelle Cruise-Fähren: Mega Express I bis V, Mega Smeralda

Das Streckennetz

Italien – Korsika

Frankreich – Korsika

Italien – Sardinien

Des Weiteren vermarktet Corsica Ferries & Sardinia Ferries auch die Strecke Bonifacio (Korsika) – Santa Teresa di Gallura (Sardinien), die jedoch nicht mit eigenen Schiffen betrieben wird.

Geschichte

1968 von dem Korsen Pascal Lota in Bastia unter dem Namen „Corsica Line“ gegründet, steuert die Reederei Korsika zunächst ausschließlich von Italien aus an. 1973 benennt sich die Gesellschaft mit einer Flottenstärke von zu diesem Zeitpunkt drei Schiffen in Corsica Ferries um. In den 70er Jahren testet man eine Vielzahl von Linien, unter anderem von San Remo, Imperia, Savona, Genua, La Spezia und Livorno aus in Richtung Bastia, Calvi und L’Ile Rousse. 1981 wird die Schwestergesellschaft Sardinia Ferries gegründet. 1982 entscheidet die Reederei, den Hafen von Genua aus Kostengründen zu verlassen, kehrt jedoch von 1989 bis 1997 noch einmal zurück. Zwischen 1995 und 1997 betreibt die Gesellschaft unter dem Namen Elba Ferries kurzzeitig auch eine Verbindung zwischen Piombino und Portoferraio, welche jedoch bald mangels Erfolg wieder eingestellt wird.

Mit der Liberalisierung des europäischen Schiffsverkehrs im Jahre 1996 wird mit NizzaKorsika erstmals eine Linie von Frankreich nach Korsika eröffnet, welche mit den neuen Hochgeschwindigkeitsfähren Corsica Express II und III bedient wird. Damit stellt sich Corsica Ferries dem direkten Wettbewerb mit der französischen SNCM, die ebenfalls ab 1996 von Nizza aus zwei neue NGVs (Navires à Grande Vitesse, Hochgeschwindigkeitsschiffe) einsetzt.

Mit dem Sommerfahrplan 1998 werden alle Verbindungen von Genua aus endgültig eingestellt und durch solche vom nahegelegenen Savona ersetzt, für dessen Hafen Corsica Ferries eine Konzession für 23 Jahre erhält. In den darauffolgenden Jahren verbucht die Reederei auf ihren Korsika-Strecken wachsende Gewinne und gibt schließlich die beiden Express-Cruise-Fähren Mega Express I und II in Auftrag, welche in Livorno gebaut werden und ab Frühling 2001 auf den Strecken zwischen Frankreich und Korsika zum Einsatz kommen. Zuvor hatte man stets auf das Konzept gesetzt Schiffe günstig aus zweiter Hand einzukaufen. Die beiden Mega-Express-Fähren sind die ersten Neubauten für Corsica Ferries & Sardinia Ferries seit den drei Schnellfähren. 2002 verzeichnet das Unternehmen die Rekordzahl von 1,6 Millionen Passagieren auf den Korsikastrecken und überholt damit den Konkurrenten SNCM (1,2 Millionen Passagiere). 2004 stößt das Schiff Mega Express III zur Flotte. Bereits ein Jahr später werden erneut Rekordzahlen im Personentransport verzeichnet, 2,85 Millionen Passagiere insgesamt, wovon knapp zwei Millionen auf die Korsikastrecken entfallen[4]. Für die Saison 2007 wird die Flotte nochmals erweitert um die beiden Schiffe Mega Express IV und V, wiederum beide aus zweiter Hand gekauft. Sie sollen langfristig zwei der drei Corsica-Express-Fähren ersetzen.[5] Damit tut es Corsica Ferries & Sardinia Ferries der SNCM gleich, die ihrerseits in der jüngsten Vergangenheit zwei ihrer drei Schnellfähren verkauft hat.

Aktuell

Corsica Ferries & Sardinia Ferries betreibt seit neuestem eine ähnliche Preispolitik wie sogenannte Billigfluglinien: Durch Yield-Management existieren keine Festpreise mehr, die Tarife wechseln je nach Auslastung der jeweiligen Fähre. Auch andere Merkmale wie die Möglichkeit der Buchung via Internet, das Ausweichen auf günstige kleinere Häfen und die Verminderung des Personals auf den Schiffen erinnert an die Methoden der Billigfluggesellschaften. Auch wenn die Reederei hierfür nicht nur positive Kritik erhalten hat, scheint das Konzept angesichts der wachsenden Marktanteile und der steigenden Passagierzahlen aufzugehen. Entscheidend für den Anstieg der Passagierzahlen auf der Strecke Frankreich – Korsika dürfte auch sein, dass der Durchschnittspreis für eine Überfahrt hier immer noch deutlich unter dem der SNCM liegt.

Einzelnachweise

  1. http://www.zeit.de/2005/43/Privat_2fSNCM?page=1
  2. http://www.corsica-ferries.de/pdf-pressemitteilung/PM012009.pdf
  3. http://www.corsicaferries.com/corsicahtml/de/navires.jsp
  4. http://www.corsicaferries.com/corsicahtml/de/debat/PM0206.pdf
  5. http://mapage.noos.fr/croussel/corsica/cf.html

Weblinks


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