Crossen (Zwickau)

Crossen (Zwickau)
Crossen
Stadt Zwickau
Koordinaten: 50° 46′ N, 12° 29′ O50.75916666666712.489722222222Koordinaten: 50° 45′ 33″ N, 12° 29′ 23″ O
Einwohner: 1.620 (31. Dez. 2005)
Eingemeindung: 1. Okt. 1996
Vorwahl: 0375
Rathaus
Feuerwehrhaus

Crossen ist ein nördlicher Ortsteil von Zwickau. Durch den Ort verläuft der Muldentalradwanderweg.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Crossener Säureturm, mittlerweile abgerissen
Luftbild von Crossen
Ein anderer Teil von Crossen aus der Luft gesehen.

Crossen wurde 1219 das erste Mal unter dem Namen Crozne urkundlich erwähnt. Crozne bedeutet so viel wie Geflochtenes, was auf große Weidenbestände an der Mulde hinweist.

Damals gehörte Crossen als zinsendes Dorf zum Kloster Eisenberg in Thüringen, dem es durch den Markgrafen Dietrich mit einer Schenkungsurkunde unterstellt wurde. Im Jahre 1254 wurde es vom Burggrafen Erkenbert von Starkenberg an das Grünhainer Kloster übergeben, welches auch ab 1289 volle Gerichtsbarkeit ausübte. Ab 1399 hatte Crossen eine Dorfschmiede und 1443 wurde die erste Mahlmühle gegründet und betrieben.

Im Jahre 1571 wurde der erste Gemeindeschneider und 1594 der erste Gemeindehirte erwähnt. 1604 wurde zum ersten Mal von einem Lehrer berichtet. Der erste Schuhflicker fand 1708 erstmals Erwähnung und 1721 der erste Zimmerer.

1633 wütete in Crossen die Pest und 1865/1866 wurde Crossen von der Cholera heimgesucht. Da der Friedhof an der Kirche damals zu klein wurde, wurden die Opfer in einem neu angelegten Friedhof „Am Kuchel“ beerdigt. Im Jahr 1670 wurde eine Papiermühle angeschlossen. Bereits seit 1867 hatte Crossen einen organisierten Brandschutz und 1900 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet.

1926 wurde das Crossener Freibad eingeweiht.

Die letzten großen Hochwasser in Crossen traten in den Jahren 1932, 1954 und 2002 auf.

Ab Ende der 1940er Jahre wurden durch die SAG Wismut in einem Großbetrieb in Crossen Uranerze für den Transport in die UdSSR aufbereitet.

Am 1. Januar 1994 wurde Schneppendorf nach Crossen eingemeindet.[1] Am 1. Oktober 1996 verlor die Gemeinde Crossen ihre Selbstständigkeit und wurde nach Zwickau eingemeindet.[2] Heute gehört Crossen zum Stadtbezirk Nord, hat die amtliche Nummer 37 und einen Ortschaftsrat. Die Postleitzahl des Stadtteils lautet 08058.

2005 wurde das Freibad vom Förderverein Freibad Crossen e. V. übernommen, weil die Stadt Zwickau das Bad endgültig schließen wollte.

Bevölkerungsentwicklung

Datum Einwohnerzahl
31. Dezember 1998 1606
31. Dezember 1999 1614
31. Dezember 2000 1596
31. Dezember 2001 1591
31. Dezember 2002 1600
31. Dezember 2003 1565
31. Dezember 2004 1597
31. Dezember 2005 1620
Jahr Einwohnerzahl (Prognose)
2010 1.600
2015 1.500
2020 1.450

Quelle: Städtebauliches Entwicklungskonzept der Stadt Zwickau 2020 (Stand: Juni 2006).

Wirtschaft und Infrastruktur

Zur Zeit von SBZ und DDR betrieb die SAG Wismut (ab 1954 SDAG Wismut) als "AB 101" in Crossen eine ihrer beiden Uranerz-Aufbereitungsanlagen.

Im Crossener Gewerbegebiet haben sich große Firmen für Bau und Gewerbe angesiedelt. Besonders Zulieferbetriebe für das nahe liegende Volkswagenwerk Mosel haben sich hier angesiedelt. Eine Anbindung des Ortes an das ÖPNV ist durch die Buslinie 173 gewährleistet.

Sport

Unter der Trägerschaft der SDAG Wismut entwickelte sich auch der Sport in Crossen. Im Fußball spielte der TSV Crossen ab 1976 bis zur politischen Wende in der Bezirksliga, damals dritthöchste Spielklasse der DDR. Der Trägerbetrieb steuerte in diesen Jahren teilweise bis zu 100 000 Mark pro Saison in den Crossener Fußball. Die Spieler kamen durchweg vom Oberligisten BSG Sachsenring Zwickau. Auch der neue Wismut-Trainer Heini Krieger wurde vom DDR-Pokalsieger verpflichtet. Heute spielt der Verein als TSV Crossen in der achtklassigen Bezirksklasse Chemnitz.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter des Ortes

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996

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