Curtiss F

Curtiss F
Curtiss F Flugboot

Das amerikanische Curtiss F-Flugboot war eines der meist gebauten Flugboote vor und im Ersten Weltkrieg.

Glenn Curtiss galt als einer der Pioniere des Flugbootbaus. Nach Henri Fabre 1910 baute er 1911 als zweiter ein flugfähiges Flugboot.

Am 12. Januar 1912 erfolgte der Erstflug des Doppeldecker-Flugboots Curtiss F. Es war das erste Flugboot mit Bootsrumpf. Angetrieben wurde es von einem 100 PS Curtiss OXX-8-Zylinder-V-Motor mit Druckpropeller. Zusätzlich war es das erste Flugzeug, das ein kreiselstabilisiertes Kursbestimmungsgerät einsetzte, das von der Firma Sperry stammte.

Das Flugboot erregte gleich das Interesse der US-Navy und flog anfangs noch unter den Bezeichnungen C-1 - C-5 und AB-1 - AB-5. Die US-Navy nutzte die Maschine meist als Schulflugzeug. Fluglehrer und Flugschüler saßen nebeneinander. Die ersten Maschinen trafen am 30. November 1912 bei der US-Navy ein.

Am 17. Dezember 1912 erfolgte der erste weltweite Flugzeugkatapultstart durch Leutnant Ellyson auf dem Washington Navy Yard. Anfang 1913 führte die US Navy Flugtests in Guantánamo Bay auf Kuba durch. Die Tests umfassten das Abwerfen von Bomben, die Minenverlegung, die U-Bootsuche und die Luftfotographie. Am 20. Januar 1914 wurde eine Flugschule der US- Navy in Pensacola, Florida eröffnet.

Inhaltsverzeichnis

Erster Kriegseinsatz eines Flugbootes gegen Mexiko

Am 9. April 1914 wurde eine Gruppe amerikanischer Seeleute in Tampico, Mexiko festgesetzt. Kurz nach dem Tampico-Zwischenfall wurde am 21. April die mexikanische Stadt Veracruz von den USA besetzt. Am 25. April flog Lieutenant Junior Grade P. N. L. Bellinger mit einer AB-3 einen Beobachtungsflug über Veracruz um Minen im Hafen zu entdecken. Am 28. April wurde der Hafen aus der Luft fotografiert. Die Besetzung von Veracruz endete am 23. November.

Einsatzzeit

Am 5. November 1915 erfolgte der erste Flugzeugkatapultstart von einem Schiff aus. Lieutenant Commander H. C. Mustin startete mit einer AB-2 von der USS North Carolina in der Pensacola Bay. Am 12. Juli 1916 erfolgte der letzte Testflug mit einer AB-3 durch Lieutenant G. de C. Chevalier. Die USS North Carolina war das erste US-Schiff, welches mit einem Flugzeug ausgestattet war.

Die Curtiss F wurde weiter zu Schulungszwecken eingesetzt, die US Navy bestellte mehr als 144 Exemplare. 1917 entstand die Aeromarine 39A, ein Umbau der Curtiss F zu einem Amphibienflugzeug. Die Aeromarine 39A hatte einen 100 PS Hall-Scott A-7A-Motor und eine größere Spannweite.

Nachdem die USA im April 1917 in den Ersten Weltkrieg eintraten, wurden die Curtiss F-Flugboote auch zur Überwachung der Küstengewässer gegen deutsche U-Boote eingesetzt.

Ab 1918 verwendete auch die US Coast Guard Curtiss F-Flugboote als Schulflugzeuge. Im gleichen Jahr begann man mit dem Bau des Nachfolgers der Curtiss MF. Im Krieg wurden 22 Maschinen davon gebaut und nach Ende des Krieges noch mal 80 von der Naval Aircraft Factory.

Ein ganze Reihe von Maschinen wurden auch zivil genutzt. 1919 diente eine Curtiss F-5 der Aeromaritime Airways für Flüge zwischen Florida und Havanna auf Kuba.

Technische Daten

Curtiss F (1917):
Kenngröße Daten
Länge    8,45 m
Flügelspannweite    13,74 m
Höhe    3,42 m
Antrieb    Ein Curtiss OXX-3 8-Zylinder V-Motor 100 PS
Höchstgeschwindigkeit    111 km/h
Flugdauer    5,5 Stunden
Besatzung    Fluglehrer und Flugschüler
Dienstgipfelhöhe    1.371 m
Leergewicht    843 kg
Fluggewicht    1.116 kg

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