Curtius Schulten

Curtius Schulten

Curtius Schulten (* 6. September 1893 in Elberfeld; † 1967 in Blankenheim) war ein deutscher Maler und der neben Fritz von Wille wohl bekannteste Landschaftsmaler der Eifel im 20. Jahrhundert.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schulten war das vierte Kind des Textilkaufmanns Hermann Schulten in Elberfeld. Nach dem Schulabschluss am Realgymnasium (1910/11) studierte er an der Kunstgewerbeschule Elberfeld, von 1911-1913 an der Kunstakademie Karlsruhe und (1913-14) an der Kunstakademie in München.

Ab 1911 war er häufig im elterlichen Sommerhaus in Blankenheim und zeichnete dort Tiere. 1913 ließ sein Vater oberhalb des Sommerhauses ein kleines Atelierhaus – mit Kupferdruck-Werkstatt - für den engagierten Kunststudenten errichten. Dadurch verstärkte sich für Curtius Schulten die Beziehung zur Eifel.

Schulten war Soldat im Ersten Weltkrieg und wurde in der Winterschlacht in der Champagne in Nordfrankreich verwundet. Anschließend wohnte er in Elberfeld und verbrachte den Sommer in Blankenheim. 1921 heiratete er Hilde Bettges, die sein Schaffen in jeder Hinsicht förderte. 1922-24 studierte an der Graphischen Akademie in Leipzig und war Meisterschüler von Alois Kolb.

1925 beauftrage ihn das archäologische Institut mit der Dokumentation in Numantia und Sagunt in Katalonien (Spanien). Es entstanden Zeichnungen und Porträts. In den Jahren von 1927 bis 1929 wohnte und arbeitete Schulten ganzjährig in Blankenheim, da seine Eifellandschaften im nachimpressionistischen Stil in rheinischen Städten sehr gefragt waren. Seit 1930 unternahm er viele Studienreisen, besonders nach Ibiza und Norwegen.

Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Schulten als Kriegsberichterstatter. Seine Wohnung in der Kölner Altstadt wurde völlig ausgebombt. Im Januar 1945 verstarb seine Frau Hilde bei einem Bombenangriff auf der Burg in Blankenheim.

1946 heiratete er Hedwig Morsbach. Aus dieser Ehe entsprang 1949 ein Sohn, Marius. Ständiger Wohnsitz war nun Blankenheim. Neue Motivation für sein künstlerisches Schaffen erhielt er durch seine zweite Frau, aber auch durch Aufträge von Staatssekretär Hermann Wandersleb aus Bonn und dem Schleidener Oberkreisdirektor Felix Gerhardus.

Ab 1949 war er wieder ein gefragter Porträtmaler, aber auch Landschaftsmaler der Eifel. Weitere Studienreisen reisen besonders nach Ibiza und Norwegen haben ab 1951 seinen Stil im Spätwerk stark geprägt. Er organisierte große Ausstellungen in Aachen und Prüm und war Gründungsmitglied der „Europäischen Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen“. 1962 gab der Eifelverein das Buch „Erlebte Eifel" über Schulten heraus. 1967 erhielt er den „Kunst- und Kulturpreis des Groupements der Europäischen Vereinigung Bildender Künstler aus Eifel und Ardennen.“ Am 20. November 1967 verstarb Curtius Schulten in Blankenheim.

Werk

Drei Gattungen finden sich im Werk Schultens: Tier-, Bildnis- und Landschaftsmalerei. Curtius Schulten formulierte seine Motive zunächst im nachimpressionistischen Stil, gelangte dann aber im Spätwerk zum abstrakten Impressionismus, wobei er sein Augenmerk auf Licht, Farbe und Bewegung legt. In den 30er Jahren haben sich seine Landschaften verfinstert, u. a. durch die Themen Sturm oder Gewitter, aber auch durch stumpfe Farben. Seine Studienreisen nach Ibiza - ab 1953 - haben ihm aber sein „Faszinosum“ - Licht, Farbe und Bewegung - in gesteigerter Form wiedergegeben und ihn auch in seinen Eifellandschaften zu einem ihm eigenen abstrakten Impressionismus geleitet.

Literatur

  • Curtius Schulten: Erlebte Eifel. Verlag Hans Reykers Köln 1962
  • Curtius Schulten: Das Bild der Eifel. Köln 1966
  • Aus dem Leben des Malers der Eifel, zusammengestellt von C.-P.Joist und Marius Schulten. In: Jahrbuch des Kreises Euskirchen 1990, Euskirchen 1989, S.17 ff.
  • C. P. Joist: Curtius Schulten - Maler der Eifel. Euskirchen 1990
  • C. P. Joist: Curtius Schulten als bergischer Maler, in: Romerike Berge, Juni 1991, S.1 ff.
  • Landschaftsmaler der Eifel, hrsg. von Conrad-Peter Joist. Düren 1997. S.118ff

Weblinks


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