VW-Bus

VW-Bus
Volkswagen Transporter
Hersteller: Volkswagenwerk GmbH/AG, ab 1985:
Volkswagen AG
Produktionszeitraum: seit 1950
Klasse: Kleintransporter
Karosserieversionen: Kleinbus, Kastenwagen, Pritschenwagen, Doppelkabine
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: keines
Für Transporte innerhalb des VW-Werkes gebauter Plattenwagen von 1947 – Ursprung des VW-Busses
Skizze des VW-Busses von Ben Pon (1947)

VW-Bus oder VW-Transporter ist der Name des werksintern als VW Typ 2 benannten Kleintransporters, des zweiten zivilen Volkswagens nach dem VW Käfer (VW Typ 1). Er ist auch als Bulli bekannt. 1948 wurde der erste Prototyp gebaut und 1950 begann die Serienfertigung. Inzwischen wird als 5. Generation der T5 hergestellt, die vorangegangenen heißen T1, T2, T3 und T4, nicht zu verwechseln mit der Baureihenbezeichnung Typ 2.

Der VW Transporter wird als Kleinbus, Kastenwagen und Pritschenwagen angeboten.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Idee für den Wagen wird dem niederländischen VW-Importeur Ben Pon senior zugeschrieben, der im Volkswagenwerk die für den internen Transportverkehr eingesetzten „Plattenwagen“ gesehen hatte. Zum werksinternen Warentransport waren ausgemusterte Käfer-Versuchsfahrgestelle umgebaut und mit einfachen Holzplatten als Ladefläche versehen worden.

Die Herkunft der Kurzform Bulli wird oft in der Zusammensetzung der Wörter „Bus“ und „Lieferwagen“ vermutet, das trifft aber nicht zu. Das Volkswagenwerk schrieb die Namensgebung dem rundlichen (bulligen) Erscheinungsbild der charakteristischen VW-Bus-Front zu. Den Spitznamen hatte er bereits werksintern, bevor der Name „Bulli“ in der Öffentlichkeit gebräuchlich wurde. VW durfte diesen Begriff bis 2007 nicht offiziell verwenden, da die Firma Kässbohrer die Rechte an den Wortmarken „Bully“ und „Bulli“ innehatte. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums hat sich jedoch die Kässbohrer Geländefahrzeug AG bereitgefunden, die „Bulli“-Namensrechte an den VW-Konzern zu verkaufen. Die offizielle „Übergabe“ fand auf dem VW-Bulli-Treffen am 6. Oktober 2007 in Hannover statt.

T1 (1950–1967)

Hauptartikel: VW T1
VW T1 Kastenwagen
VW T1

Die Serienfertigung des Volkswagen Typ 2 T1 begann im März 1950 im Volkswagenwerk Wolfsburg. Merkmal des T1 ist die Front mit V-förmig zulaufenden Sicken, dem großen VW-Emblem und der geteilten Frontscheibe. Fahrer- und Beifahrertür hatten Schiebefenster mit Knebelrasten und je ein schmales Ausstellfenster.

Die Technik des T1 wurde größtenteils vom VW Käfer übernommen: Heckantrieb mit luftgekühltem 4-Zylinder-Boxermotor, der anfangs 25 PS leistete. Die hintere Pendelachse und die vordere Doppel-Kurbellenkerachse waren mittels Drehstäben gefedert, hinten je ein Drehstab (Rundstab) links und rechts, vorn zwei „Federpakete“ übereinander. Der Wagen hatte Trommelbremsen vorn und hinten. Die im Gegensatz zum Käfer selbsttragende Karosserie war für die Aufnahme der über 900 kg Nutzlast mit Quer- und Längsprofilen verstärkt. Das Vierspeichenlenkrad stand flach und war größer als beim Käfer.

Der Absatz des Transporters entwickelte sich so erfolgreich, dass die Produktion am 8. März 1956 vom Stammwerk Wolfsburg in das neue VW-Werk Hannover verlegt wurde.

Bauformen

  • Pritschenwagen mit einfacher Kabine (mit normaler oder verbreiterter Ladefläche)
  • Pritschenwagen mit Doppelkabine
  • Kastenwagen mit oder ohne drei zusätzlichen Fenstern pro Seite
  • Kleinbus mit bis zu neun Sitzplätzen einschließlich Fahrer (13 Fenster einschl. Schwenkfenster in den Türen)
  • Bus Sondermodell („Samba-Bus" mit 23, später 21 Fenstern und Faltschiebedach)
  • Einsatzfahrzeuge einschließlich Krankenwagen (mit Sonderaufbauten von Fremdherstellern)
  • Verkaufswagen mit Hochdach und Seitenklappe
  • Campingbus mit Campingausstattung (mit Scheren-Aufstelldach, oder später Klappdach mit Innenzelt und zwei zusätzlichen Schlafplätzen in der Dachebene)

T2 (1967–1979)

Hauptartikel: VW T2
VW-Transporter T2

Die Weiterentwicklung des T1, der T2 wurde 1967 eingeführt. Das beim Vorgänger eingeschlagene Konzept wurde beibehalten und die Technik von Fahrwerk und Karosserie weiter verbessert. Wie der Vorgänger wurde der T2 im VW-Werk Hannover hergestellt. Von den ca. 2,5 Mio. in Deutschland produzierten T2 wurden über zwei Drittel exportiert.[1]

Der neue Transporter hatte neben einer komfortableren Fahrerkabine mit einer ungeteilten Frontscheibe ein anderes Lenkgetriebe, eine verbesserte Hinterachse und einen stärkeren Motor. Das Armaturenbrett mit Handschuhfach war größer und mit zusätzlichen Belüftungsdüsen ausgeführt. Die seitliche Schiebetür war serienmäßig.

Ab Modelljahr 1968 (August 1967) hatten alle T2 eine Zweikreisbremsanlage und ab August 1970 Scheibenbremsen an der Vorderachse. Im Jahr darauf kam ein stärkerer „Flachmotor" zusätzlich ins Programm, der aus zunächst 1,7 Litern Hubraum 66 PS bereitstellte. Mit diesem Motor konnte der Transporter ab 1972 auch mit einer Dreigang-Automatik versehen werden. Mit einem verstärkten Fahrwerk und 1,2 Tonnen Nutzlast war der Wagen ab 1974 erhältlich. Von 1975 an bis zum Ende der Produktion 1979 wurde der T2 mit dem 1600er-Basismotor und 50 PS sowie einem 70 PS leistenden 2-Liter-Flachmotor angeboten (letzterer a.W. auch mit Dreigang-Automatik).

Bauformen

  • Kastenwagen geschlossen mit 5 m3 Laderaum und 4,1 m2 Ladefläche (später auch als Hochraum-Kastenwagen mit 6,2 m3 Raum und gleicher Fläche, a.W. auch mit 1,57 m hoher Schiebetür; Standard: 1,225 m)
  • Kombi mit zwei zusätzlichen Fenstern pro Seite mit oder ohne hintere Sitzeinrichtungen
  • Kleinbus („VW-Personen-Transporter") mit bis zu neun Sitzplätzen einschließlich Fahrer
  • Pritschenwagen mit einfacher Kabine und 4,3 m2 Ladefläche (2,7 x 1,57 m), darunter 0,7 m3 Laderaum - 0,34 m hoch, 1,3 m breit und 1,6 m tief („Tresorraum")
  • Großraum-Holzpritsche mit 5,2 m2 Holz-Ladefläche von Westfalia (2,82 x 1,85 m) und „Tresorraum" wie beim Pritschenwagen
  • Sechssitziger Pritschenwagen mit Doppelkabine und 2,9 m2 Ladefläche (1,85 x 1,57 m), ohne „Tresorraum", mit entfernter hinterer Sitzbank: 1,8 m3 Laderaum bzw. 1,4 m2 -fläche
  • Sonder-/Einsatzfahrzeuge einschließlich Krankenwagen (von Fremdherstellern mit Sonderaufbauten als Kipper, Isotherm-Transporter, Tiefkühl-Transporter, mit Hebebühne etc.)
  • Hochraum-Verkaufswagen mit aufstellbarer großer Seitenklappe statt Schiebetür
  • Campingbus mit Campingausstattung (mit Aufstelldach und zwei zusätzlichen Schlafplätzen in der Dachebene)

T3 (1979–1992)

VW-Transporter T3 mit wassergekühltem Motor (Zusatzgrill über dem Stoßfänger)
Hauptartikel: VW T3

Der Nachfolger des T2, der T3 wurde 1979 eingeführt. Das Konzept der Vorgänger wurde beibehalten, wobei das Fahrwerk und die Karosserie erheblich weiterentwickelt wurden. Die T3 wurden ebenfalls im VW-Werk Hannover hergestellt.

Volkswagen hatte beim neuen Transporter am Heckmotorkonzept festgehalten. Der neue T3 war deutlich geräumiger; der Radstand wurde um 60 mm vergrößert, was die Wagenlänge um etwa den gleichen Wert steigerte. 1981 war erstmalig ein Dieselaggregat im Angebot; ab 1982 kamen ausschließlich wassergekühlte Motoren zum Einsatz. Ab Mitte der 1980er-Jahre waren exklusiv ausgestattete Modelle wie der Caravelle Carat oder Ausführungen mit Allradantrieb (Syncro) erhältlich. Sondermodelle in gehobener Ausstattung gab es als WHITESTAR und BLUESTAR. Im Oktober 1990 wurde das Modell vom VW T4 mit Frontmotor und -antrieb abgelöst.

Bis 1992 wurden noch Behördenfahrzeuge und Syncros bei der Steyr Daimler Puch AG in Österreich hergestellt. Zum endgültigen Auslaufen der Baureihe brachte VW eine Neuauflage des Multivans als „Limited Last Edition“ (LLE) heraus. Das Sondermodell REDSTAR gab es nach der Sonderserie „Limited Last Edition“ nur für Werksangehörige. In Südafrika wurde der T3 noch bis Sommer 2003 als Microbus und Caravelle weitergebaut und nur auf dem afrikanischen Markt vertrieben.

Bauformen

  • Kastenwagen geschlossen (auch als Hochraum-Kastenwagen mit hoher Schiebetür)
  • Kombi mit zwei zusätzlichen Fenstern pro Seite mit oder ohne hintere Sitzeinrichtungen
  • Kleinbus (Multivan und Caravelle) mit bis zu neun Sitzplätzen einschließlich Fahrer
  • Pritschenwagen mit einfacher Kabine, unter der Pritsche Laderaum („Tresorraum")
  • Großraum-Holzpritsche mit Holz-Ladefläche von Westfalia und „Tresorraum" wie beim Pritschenwagen
  • Sechssitziger Pritschenwagen mit Doppelkabine und kleinem „Tresorraum"
  • Sonder-/Einsatzfahrzeuge einschließlich Krankenwagen (von Fremdherstellern mit Sonderaufbauten als Kipper, Isotherm-Transporter, Tiefkühl-Transporter, mit Hebebühne etc.)
  • Hochraum-Verkaufswagen mit aufstellbarer großer Seitenklappe statt Schiebetür
  • Campingbus mit Campingausstattung (mit Aufstelldach und zwei zusätzlichen Schlafplätzen in der Dachebene)

T4 (1990–2003)

Mit der Einführung des T4 (VW-interne Modellbezeichnung: Typ 7H) ab August 1990 – einer kompletten Neukonstruktion – ging nach 34 Jahren auch im Volkswagenwerk Hannover die Ära des Heckantriebs und des Heckmotors zu Ende. Der T4 war das erste Transportermodell von VW, das mit zwei verschieden langen Karosserien und Radständen erhältlich war. Das neue Antriebskonzept mit vorn quer liegendem Reihenmotor mit Antrieb der Vorderräder hatte vor allem den Vorteil einer durchgehenden Ladefläche.

Das Fahrwerk verfügt über Einzelradaufhängung, an der Vorderachse gab es eine Doppelquerlenkeranordnung mit einer Drehstabfederung. Hinten war eine Schräglenkerachse mit Schraubenfedern eingebaut, die den tiefen Ladeboden ermöglichte. Als Lenkung kam eine Zahnstangenlenkung zum Einsatz, bei Transportern mit Fünfzylindermotoren und bei Caravelle GL sowie Multivan mit hydraulischer Unterstützung. Ab 1995 hatten alle T4 serienmäßig eine Servolenkung. Die Vierzylindermodelle waren bei der Markteinführung noch mit 14″-Fahrwerk ausgerüstet. An der Hinterachse kamen bis Ende 1995 Trommelbremsen zum Einsatz. Die Bremsanlage war, wie bereits seit dem T2 üblich, mit einer lastabhängigen Bremskraftverteilung ausgerüstet, um ein gleichmäßiges Abbremsen aller Räder in allen Beladungszuständen zu gewährleisten. Ein Automatikgetriebe war nur mit Fünfzylindermotoren und eine Klimaanlage nur mit Motoren ab 2,0 l Hubraum erhältlich.

Neben dem Transporter als LKW, der in erster Linie von Firmen und Behörden genutzt wurde, erfreute sich vor allem der Multivan großer Beliebtheit, weil er mit der praktischen Innenausstattung (Klapptisch, Bett, Einzelsitze in der zweiten Reihe) viel Komfort für Reisen bot, dennoch Pkw-ähnliche Abmessungen aufwies und so auch im Alltag handlich war. In die USA wurde nur diese - dort mit wesentlich besserer Ausstattung als Eurovan bezeichnete - Version exportiert.

Der T4 war mit zwei unterschiedlichen Radständen (2920 mm und 3320 mm) erhältlich, wobei der Multivan nur mit kurzem Radstand lieferbar war. Der Aufpreis betrug anfangs 1000 DM für die lange Version.

Im Gegensatz zu den früheren Modellen T2 und T3 mit Heckmotor fehlte beim Pritschenwagen der „Tresor“ unter der Ladefläche. Der kleine verschließbare Stauraum im geschlossenen Unterbau zwischen Motor und Fahrerhaus war in kleinerer Ausführung auch bei der Doppelkabine des T3 vorhanden und wurde für den T4 von einigen Zubehörlieferanten für den nachträglichen Einbau angeboten.

Die Bundeswehr nutzte dieses Modell ab 1995 als Nachfolger für den T3-Pritsche und beschaffte etwa 5610 Fahrzeuge.

Ausstattungsvarianten des T4 in Deutschland

Der T4 wurde in folgenden Varianten angeboten:

  • Transporter in zahlreichen Ausführungen (Kastenwagen, Kombi, Pritsche und Pritsche mit Doppelkabine, Fahrgestell usw.)
  • Syncro Ab 1993. Allradantrieb in Verbindung mit den Fünfzylindermotoren, ab 1996 auch als VR6. Die T4-Syncros stammen alle aus Hannover und hatten das gleiche Fahrwerk wie die Fronttriebler, wodurch die Geländegängigkeit geringer war als beim Vorgänger.
  • Großraumlimousine Caravelle (Zusatzkürzel wie „C“ oder „CL“ wie beim T3 entfielen). Von außen kaum vom Transporter Kombi zu unterscheiden, innen jedoch mit hochwertiger Vollverkleidung und gepolstertem Himmel, mit maximal 9 Sitzplätzen inkl. Fahrerplatz. Heckwischer und Kopfstützen hinten von Beginn an Serie (beim Transporter Kombi erst später)
  • Großraumlimousine Caravelle GL als Krönung des Programms: in Wagenfarbe lackierte Stoßfänger, Vollradkappen, Wärmeschutzverglasung, elektrische Außenspiegel, Velourssitze und Stoffspiegel in den Seitenverkleidungen sind nur einige Beispiele der umfangreichen Ausstattung, die im Laufe der Modelljahre erweitert wurde.
  • Familien- und Freizeitmobil Multivan (Sechssitzer) Äußerlich war das vergleichsweise karge Grundmodell vom Transporter Kombi lediglich durch Details wie die Schiebetürleiste (schwarz statt blank) und Vollradkappen zu unterscheiden. Innen jedoch Vollverkleidung und Holzboden mit Kunststoffbeschichtung im Fahrgastraum, Rücksitzbank als Bett umklappbar, vorne und in mittig Einzelsitze mit Armlehnen (Beifahrersitz drehbar), einknöpfbare Vorhänge für alle Fenster, 2 Schiebefenster, Beifahrer-Schminkspiegel beleuchtet, Zweitbatterie und eine Kühlbox waren Serie. Der bzw. die mittleren Einzelsitze waren bis Modell 1999 fix entgegen der Fahrtrichtung (mit klappbarer Sitzfläche), danach drehbar ausgeführt. Zugleich entfiel die in dem Sitz integrierte Kühlbox.
  • Familien- und Freizeitmobil Multivan Allstar bzw. Classic. Mit Modelljahr 1993 wurde der vergleichsweise schlichte Multivan mit einer siebensitzigen Variante ergänzt, die eine für damalige Zeit gute Ausstattung aufwies: elektrische Spiegel und Fensterheber vorne, durchgehend Stoffboden, Zentralverriegelung, Wärmeschutzverglasung, Leichtmetallfelgen, Kassettenradio mit Lautsprechern vorne und hinten, uvm. waren Serie. Der Allstar hatte außen eine silbergrau abgesetzte Schürze rundum und hellgrau/hellrosa gemusterte Sitzbezüge, der etwas später erhältliche Classic war zeitloser gestaltet mit einfärbiger Lackierung inklusive Stoßfänger und Sitzbezüge wie beim Caravelle GL.
  • Reisemobil California Coach mit aufklappbarem Hochdach als einfaches Campingmobil und
  • Reisemobil California Exclusive als Campingfahrzeug mit festem Hochdach als Alkoven.
  • Reisemobil Carthago Malibu mit Klappdach
  • Kamei ClubVan, ein Fahrzeug, das von der Firma Kamei in Wolfsburg auf Basis des Caravelle gebaut wurde. Es gibt nur etwa 100 Exemplare. Typisch für ihn sind sechs Einzelsitze, wobei die zwei Sitze der dritten Sitzreihe elektronisch verstellbare Sessel sind und zwischen ihnen zwei Klapptische vorhanden sind. Bis zur Einführung des Business war es das teuerste Fahrzeug von VW; es wurde meist als Konferenzwagen genutzt. Von außen gut am Frontspoiler bzw. an der Seitenbeplankung erkennbar.
  • Business als indirekter Nachfolger der Version "Carat" beim T3 als Fahrzeug für Wohlhabende oder Geschäftsreisende, die das Understatement lieben. Dieses Fahrzeug war vor Einführung des VW Phaeton das teuerste Auto der Marke Volkswagen.

T4 GP (1996–2003)

Der T4 erfuhr mit Jahreswechsel 1995/1996 eine „Große Produktaufwertung“ (GP), ein Eigenname von VW für Modellpflege. Auffällig war die Verlängerung der Vorderwagenkarosserie um acht Zentimeter bei Multivan und Caravelle. Der bis dahin rechteckige Kühlergrill erhielt bei diesen gehobenen Varianten das zum damaligen Zeitpunkt VW-typische „Happy-Face“, die Scheinwerfer des langen Vorderwagen wurden keilförmig und er erhielt weiße statt gelber Blinkleuchten. VW wollte damit die Pkw-Varianten Caravelle und Multivan optisch von den Transportermodellen abheben, die das bisherige Gesicht bis Produktionsende behielten. Alle Räder hatten jetzt Scheibenbremsen und alle T4 bekamen neue Stoßfänger, hinten mit zwei Nebelschlussleuchten (von denen in Deutschland und in vielen anderen Ländern aus rechtlichen Gründen nur die linke tatsächlich eine Leuchteinheit enthielt). Gleichzeitig mit der großen Produktaufwertung kam erstmals ein TDI-Motor zum Einsatz, ein Fünfzylinder mit 2,5 l Hubraum, der bereits aus dem Audi 100 bekannt war, im T4 aber auf 75 kW (102 PS) gedrosselt wurde. Mit Einführung des langen Vorderwagens wurde auch erstmals der Einbau des 2,8 l VR6-Motors – der damaligen Spitzenmotorisierung mit 103 kW bzw. 140 PS – möglich. Ab 1998 war eine leistungsgesteigerte Variante des TDI-Motors mit 111 kW bzw. 150 PS erhältlich, äußerlich erkennbar an einem roten „I“ im Schriftzug. Zeitgleich wurde auch eine leistungsschwächere Version des TDI mit 65 kW bzw. 88 PS angeboten, dann mit einem blauen „I“. Der Vierzylinderdiesel blieb hingegen bis Produktionsschluss ein konventioneller Vorkammermotor, auch der Fünfzylinder-Saugdiesel wurde nicht auf SDI-Technologie umgestellt, sondern verblieb leicht gedrosselt auf 75 PS und mit Oxi-Kat im Programm. Als letzte Neuerscheinung im Jahr 2000 ersetzte eine überarbeitete Version des VR6-Motors mit 150 kW bzw. 204 PS das Vorgängertriebwerk, gekennzeichnet durch einen Schriftzug V6 mit roter „6“.

Motorvarianten des T4

T5 (seit 2003)

T5 Multivan (2003–2009)
Sondermodell Startline mit reduzierter Serienausstattung
Caravelle TDI (seit 2009)
Armaturenbrett des T5 Multivan
Heckansicht

Der T5 ist ein weiterentwickelter T4 und wird seit 2003 als fünfte Generation des VW-Transporters produziert. Wie der Vorgänger verfügt der T5 über einen quer eingebauten Frontmotor und Vorderradantrieb. Der joystickartige Schalthebel wurde in die Schalttafel verlegt und betätigt das Getriebe über Seilzüge. Die eleganteren Modelle Caravelle, Multivan und California (Wohnmobil) unterscheiden sich vom einfachen Transporter äußerlich durch Chromleisten. Der T5 weist nur wenige technische Neuerungen im Vergleich zu seinem Vorgänger auf. Alle Dieselmotoren besitzen jetzt eine Pumpe-Düse-Einspritzanlage und einen Turbolader. Die Nockenwellensteuerung der Fünfzylinder-Dieselmotoren wurde von den anfälligen Zahnriemen auf einen Stirnradantrieb umgestellt. Die Fünf- und Sechszylinder-Modelle sind wahlweise auch mit Automatikgetriebe oder Allradantrieb erhältlich, der jetzt wie bei den Pkw-Modellen von Volkswagen 4motion heißt. Damit hielt statt der alten Syncrotechnik mit Visco-Kupplung auch die moderne 4Motion Technologie mit Haldex-Kupplung Einzug. Ein Fahrschemel senkt die Motor- und Rollgeräusche (Entkopplung der Vorderräder vom Fahrgastraum). Allerdings geht diese Verbesserung des Komforts zu Lasten des Gewichts und des Kraftstoffverbrauchs. Der T5 wird in Hannover-Stöcken und im polnischen Poznań gebaut. Beim T5 California wird das Basisfahrzeug (aus Hannover-Stöcken) in Hannover-Limmer zum Reisemobil ausgebaut.

Der T5 ist das erste VW-Bus-Modell, das nicht in die USA exportiert wird. Das hat dazu geführt, dass die Nachfrage für die zuletzt gebauten T4-Modelle in den USA anstieg.

Das Topmodell der Multivan-Reihe trägt den Namen Multivan Business. Dieser ist ab 120.000 Euro erhältlich und serienmäßig mit Bi-Xenonscheinwerfern, Navigationssystem, Klimaautomatik, elektrischer Schiebetür, Einzelsitzen in Volllederausstattung, Entertainmentsystem und diversen Holzzierteilen ausgestattet.

Von September 2005 bis Juli 2007 wurde das Sondermodell Sport Edition ausgeliefert. Dieses auf dem Multivan Highline basierende Modell hat serienmäßig 18-Zoll-AZEV-Felgen. Außerdem verfügt der Sport Edition über Xenonscheinwerfer, spezielle Fußmatten, Embleme unterhalb der Außenspiegel und am Heck, ein silberfarbenes Inlay auf dem Schalthebel (nur bei Vorderradantrieb) und eine Trittstufenbeleuchtung mit Schriftzug Sport Edition. Neben den bekannten Metallicfarben (Silber, Schwarz und Grau) gibt es das Sondermodell auch in der neuen Farbe Samoarot perleffekt. Im Interieur fällt vor allem die anthrazitfarbene Lederbestuhlung auf, deren Mitte im Farbton Grenadine gehalten ist. Zur Wahl stehen sechs Einzelsitze oder die 3er-Sitzbank und zwei Einzelsitze. Motorseitig stehen die Fünfzylinder-TDI mit 96 und 128 kW sowie der V6-Benziner mit 173 kW zur Wahl (als 4motion nur mit Schaltgetriebe).

Da der Multivan durch immer mehr Komfortausstattungen immer teurer wurde – der Einstiegspreis liegt inzwischen bei mehr als 30.000 € – und VW daher im unteren Preissegment der Großraumlimousinen immer mehr Marktanteile verlor, werden günstigere Einstiegsmodelle (Multivan Beach und Multivan Startline) mit reduziertem Ausstattungsumfang angeboten (unlackierte Stoßfänger, Stahlräder, keine Klimaanlage, einfache Schalttafel usw.).

Seit Ende 2006 sind die Dieselversionen des T5 auch mit Rußpartikelfilter erhältlich. Seit Mitte 2007 bietet VW den Multivan mit auf 3400 mm verlängertem Radstand an. Die Fahrzeuglänge wächst dadurch auf bis zu 5292 mm (Pritschenwagen bis 5476 mm).

Im Herbst 2009 überarbeitete VW den T5. Verändert wurden neben den Scheinwerfern vorne und hinten auch der Kühlergrill, die Rückspiegel und der Innenraum. Bei den Dieselaggregaten kommt ein neuer 2,0-Liter-Vierzylinder-Motorblock zum Einsatz, der in verschiedenen Leistungstufen von 62 kW bis 132 kW angeboten wird und mit einem Turbo bzw. Biturbo aufgeladen wird. Alle haben einen Partikelfilter und erfüllen die EU-5-Abgasnorm. Der Benzin-Motor mit 85 kW bleibt unverändert. Erstmals wird ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe angeboten. Der Einstiegspreis liegt bei rund 30.000 €, also in etwa bei dem Preis wie vor dem Facelift.[5]

Motorvarianten des T5

Multivan-Sondermodelle und Ausstattungpakete: Logos

2011 wird auf Basis des T5 das Sondermodell Transporter Rockton angeboten. Zur Sonderausstattung gehören u. a. 16-Zoll-Ballonreifen, sowie ein um 30 Millimeter angehobenes Fahrwerk und Allradantrieb. Damit soll der T5 auch geländetauglich sein. Angetrieben wird der Rockton von einem 2-Liter-TDI-Motor mit 103 oder 132 kW (140/180 PS). In der Basisausstattung kostet er rund 34.500 € (zzgl. Steuern).

Filmauftritte

Der VW-Bus hatte – ähnlich wie der Käfer – verschiedene Film- und Fernsehauftritte, wenn auch nicht in Hauptrollen, so doch in „tragenden“ Rollen. Zudem erschien der Bus in diversen Werbeplakaten und -clips. Eine Auswahl sind:

Berühmte VW-Bus-Fahrer

Verwandte Modelle von VW

Ebenso wie den New Beetle von 1994 entwickelte VW 2004 den VW Microbus im Retro-Design als Reminiszenz an die T1/T2-Familie der 1950er und 1960er Jahre. Die geplante Serienfertigung wurde jedoch zurückgestellt. Der Prototyp war auf verschiedenen Fahrzeugausstellungen zu sehen.

Im Nutzfahrzeugbereich wurde die Modellpalette durch den VW LT (1975–2006) und dessen Nachfolger VW Crafter (seit 2006) ergänzt.

Der VW Fridolin war eine Kreuzung aus dem Käfer und seinen Ablegern VW Karmann-Ghia, VW Typ 3 und VW T1.

Ein weiterer Pritschenwagen des VW-Konzerns war der sehr einfache Hormiga, der in den 1970ern für Entwicklungsländer produziert wurde.

Im März 2011 zeigte VW auf dem Genfer Autosalon die Studie „Bulli“. Dieser Micro-Van soll ab 2015 serienmäßig produziert werden. [12]

Literatur

  • Bernd Wiersch 2009: Der VW Bulli: Die Transporter-Legende für Leute und Lasten. Delius Klasing, Bielefeld, ISBN 978-3-768-82579-5.

Weblinks

 Commons: Volkswagen Typ 2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bernd Wiersch 2009: Der VW Bulli: Die Transporter-Legende für Leute und Lasten. Delius Klasing, Bielefeld, ISBN 978-3-768-82579-5
  2. Vergasermotor. Nur für Exportmärkte
  3. a b c d e Einspritzmotor
  4. Für einige Exportlander (z.B. Österreich 45 kW/61 PS
  5. allrad-magazin.de: VW T5 – Facelift, neue Motoren und überarbeiteter Allrad, 27. August 2009
  6. a b MKB – Motorkennbuchstabe
  7. Beim (T5) mit 74- und 77-kW-Motoren ist das „I“ des TDI-Schriftzuges rot.
  8. Beim (T5) mit 96-kW-Motor ist das „DI“ des TDI-Schriftzugs rot.
  9. Beim (T5) mit 128-kW-Motor ist der komplette TDI-Schriftzug rot.
  10. spiegelonline: Diebe knackten Schröders Familienkutsche
  11. spiegelonline: Benzingespräch mit Walter Röhrl
  12. VW New Bulli geht 2015 in Serie

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