DBAG-Baureihe 716

DBAG-Baureihe 716
DBAG-Baureihe 716
Anzahl: 2
Hersteller: Meiningen
Baujahr(e): 1994
Achsformel: B'B'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 16.500 mm
Dienstmasse: 80,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 80/120 km/h[1]
Installierte Leistung: 3×405 kW

Die Baureihe 716 der Deutschen Bahn AG ist eine selbstfahrende Hochleistungs-Schneeschleuder. Sie wurde speziell für die Neubaustrecke zwischen Hannover und Würzburg beschafft, wo ein Schneeräumfahrzeug benötigt wurde, welches schnell am Einsatzort ist und eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit erreicht.

Im November 2005 wurde 716 001 von Fulda nach München umbeheimatet, nachdem die Fräsen auf der Schnellfahrstrecke nur vereinzelt zum Einsatz gekommen waren. 716 002 verblieb in Fulda.[2]

Nicht zu dieser Serie von Fahrzeugen gehört die 716 501-2 (Ex 40 50 949 4100-3 SSF 41), die 1980 von Rolba hergestellt wurde.

Inhaltsverzeichnis

Betriebliches

Aufgrund der seltenen Einsätze auf der Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg werden die beiden Schneeschleudern von Fulda und München-Pasing aus im ganzen Bundesgebiet eingesetzt. Nach der Auslieferung waren sie in Fulda und Hildesheim stationiert.

Das Konzept für die Schnellfahrstrecke sah vor, bei Bedarf die Strecke in Parallelfahrt mit bis zu 80 km/h zu räumen.[2] Bei Überführungsfahrten ohne aktiviertes Schleuderaggregat, dürfen die Fahrzeuge 120 km/h schnell fahren.

Technisches

Bei Auslieferung galten die Schneeschleudern mit einer Räumleistung von 16.000 Tonnen Schnee pro Stunde als die leistungsfähigsten Schneeschleudern auf der Schiene: „..., die hinsichtlich Geschwindigkeit und Räumleistung alle bisherigen Schneeräumfahrzeuge von Eisenbahnen weltweit in den Schatten stellt.“ (Schweizer Eisenbahn-Revue 5/1994, Seite 202)

Die Drehgestelle wurden von Kaelble-Gmeinder in Mosbach bezogen, das hydrodynamische Getriebe stammt von Voith in Heidenheim und das Schleuderaggregat von Beilhack in Rosenheim. Die beiden Fahrzeuge wurde im DB-Werk in Meiningen zusammengebaut, welches auch den Fahrzeugrahmen und Fahrzeugaufbau herstellte.

Bei einer Schneehöhe von 50 cm wird eine Räumgeschwindigkeit von 25 km/h erreicht. Die Räumbreite liegt bei 5,54 m, der Schnee wird 40 m weit geworfen.[2]

Wagenkasten

Das Fahrzeug besitzt zwei Drehgestelle mit jeweils zwei angetriebenen Achsen. Der Fahrgestellrahmen trägt den um 180° um die Hochachse schwenkbaren Aufbau.

Im Wagenkasten befindet sich ein flacher Maschinenraum. Auch der geräumige Führerstand ist auf dem Aufbau montiert. Der Schleudersatz wurde vor dem Führerstand montiert.

Der Wagenkasten trägt einen gelben Anstrich, während der Rahmen und die Drehgestelle schwarze Farbe tragen.

Schleudersatz

Zwei nebeneinander angebrachte Wurfschaufelräder sind das Zentrum der Schneeschleuder. Über und vor dem Schaufelrad sind zwei kleine Vorschneidepropeller angebracht. Das Fahrzeug hat eine Räumbreite von 5 Metern, dies ist dem Umstand zuzuschreiben, dass auf der Neubaustrecke einen Gleismittenabstand von 4,7 Metern besteht. Die Räumbreite wird durch Rafferbleche erreicht, die sich außen an den Schleuderaggregaten befinden und hydraulisch ausfahrbar sind. Zusätzlich ist ein Spurpflug vorhanden.

Antrieb

Die Baureihe 716 besitzt drei gleiche Zwölfzylinder-Dieselmotoren von Daimler-Benz. Jeder hat eine Leistung von 405 kW.

Der eine treibt über einen Drehmomentwandler und Gelenkwellen die Achsgetriebe aller vier Radsätze an, die anderen über ein Zahnradgetriebe die Schleudereinrichtungen. Das Verteilergetriebe für den Fahrantrieb befindet sich im Drehpunkt des Fahrzeuges.

Literatur

  • Schweizer Eisenbahn-Revue 5/1994, Kurzbericht von cm auf Seite 202

Einzelnachweise

  1. Bis 80 km/h bei Räumfahrt (Mit aktivem Schleuderaggregat), Überführungsfahrt 120 km/h; Schweizer Eisenbahn-Revue 5/1994, Seite 202
  2. a b c Meldung 716 001 nach München. In: Eisenbahn-Revue International. Heft 3/2006, ISSN 1421-2811, S. 110.

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