DG Flugzeugbau

DG Flugzeugbau
DG Flugzeugbau GmbH
Rechtsform GmbH
Sitz Bruchsal, Deutschland
Leitung Karl Friedrich Weber
Mitarbeiter 64 (2006)[1]
Branche Flugzeugbau
Produkte Segelflugzeuge
Website www.dg-flugzeugbau.de/

Die DG Flugzeugbau GmbH in Bruchsal und deren Vorgänger beschäftigt sich seit 1973 mit der Herstellung und dem Vertrieb von Flugzeugen, insbesondere von Segelflugzeugen. Das Unternehmen entstand aus der Glaser-Dirks Flugzeugbau GmbH, die von Gerhard Glaser und Wilhelm Dirks gegründet wurde. Der Unternehmensstandort ist Bruchsal. Derzeitiger Geschäftsführer und Hauptgesellschafter ist Karl Friedrich Weber. Das Unternehmen beschäftigt zur Zeit ca. 65 Mitarbeiter. Seit der Insolvenz des Flugzeugbauers Rolladen Schneider Flugzeugbau wird von der DG-Flugzeugbau auch die Marke "LS-Flugzeugbau" betreut.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Glaser-Dirks

Aufbauend auf Erfahrungen von Wilhelm Dirks bei der Akademischen Fliegergruppe Darmstadt konstruierte er die DG-100, die im Mai 1974 ihren Erstflug durchführen konnte. 1977 folgte dann die Neuentwicklung der DG-200.

1978 entschied man, eine Kooperation mit dem slowenischen Unternehmen Elan zu beginnen. Die Flugzeuge DG-100 ELAN, DG-300 ELAN und DG-500 ELAN wurden in den Jahren darauf bei ELAN und ab 1999 bei dem Nachfolgeunternehmen AMS Flight gebaut. Diese Kooperation endete Ende 2004.

Als einer der ersten Segelflugzeughersteller stellte das Unternehmen 1980 Teile ihres Modells DG-200C in Kohlefaserverbundbauweise her. Diese Technik wurde weiterentwickelt und schließlich auf einen hohen Standard gebracht.

DG-808B 18m beim Eigenstart

Mit dem Typen DG-400 erweiterte man 1981 das Produktportfolio um einen Motorsegler. Die gute Kundenresonanz beruhte auch mit auf dem Triebwerksanzeige- und Steuergerät DEI, das es auch technisch weniger versierten Personen ermöglichte, auf einfachste Weise ein motorisiertes Flugzeug zu beherrschen. Dieses Steuergerät wurde immer weiterentwickelt und befindet sich auch heute noch in der neuesten Variante "DEI-NT" in Serienproduktion.

Die Entwicklungslinie wurde mit dem Doppelsitzer DG-500, den 18m-Flugzeugen DG-600 und DG-800 bis zum Zweisitzer DG-1000 fortgesetzt. Alle Flugzeuge sind auch motorisiert erhältlich.

Aufgrund von Zulieferproblemen mit dem damaligen Motor der eigenstartfähigen DG-800A und entsprechenden Lieferschwierigkeiten kam es im Frühjahr 1996 zum Konkurs des Unternehmens Glaser-Dirks Flugzeugbau GmbH.

DG Flugzeugbau

Im Mai 1996 fanden sich mit Karl Friedrich Weber, dessen Frau Eva-Marie Weber und Gerhard Wolff finanzkräftige Investoren und es wurde das Nachfolgeunternehmen DG Flugzeugbau GmbH gegründet. Karl Friedrich Weber investierte in die Weiterentwicklung der DG-800, in die Neuentwicklung des Doppelsitzers DG-1000 und in eine moderne Produktionsstätte direkt am Flugplatz von Bruchsal. Diese wurde im Dezember 2000 in Betrieb genommen.

DG-1000 über der Fabrik

Im gleichen Jahr erfolgte auch der Erstflug der neu entwickelten DG-1000S, 2004 folgte die Version mit Heimkehrhilfe. Aktuell wird die selbstartfähige Version des Doppelsitzers zur Serienreife gebracht.

2003 übernahm DG Flugzeugbau das finanziell angeschlagene Unternehmen Rolladen Schneider Flugzeugbau GmbH und schloss dessen Standort in Egelsbach. Kurz darauf ging Rolladen Schneider in die Insolvenz, was einen monatelangen Rechtsstreit zwischen DG Flugzeugbau, dem Insolvenzverwalter und einem Konsortium von weiteren Interessenten an der Insolvenzmasse zur Folge hatte. Das besonders erfolgreiche Standardklasseflugzeug LS8 wird danach von DG Flugzeugbau weiterhin in Serie gebaut und wurde weiterentwickelt. Das letzte LS-Modell LS10 wird seitdem zur Serienreife weiterentwickelt. Außerdem erhielt DG-Flugzeugbau die Musterbetreuung der ausgelaufenen Muster LS1, LS3 und LS9. Die Muster LS4 und LS6 wurden samt Herstellungswerkzeugen von dem Unternehmen AMS in Slowenien übernommen.[2] Allerdings wurden dort bis zur Aufgabe der Produktion von Segelflugzeugen 2009 nur einige wenige LS4 und keine LS6 gebaut. Die Musterbetreuung der beiden Typen wurde schließlich ebenfalls von DG übernommen.[3] Zu diesem Zeitpunkt endete nach 26 Jahren auch die Zusammenarbeit zwischen der beiden Unternehmen.

Im Winter 2009 kündigte Friedel Weber auf der Firmen-Website an, dass für die Musterbetreuung mehrerer Segelflugzeugtypen künftig ein kostenpflichtiger Betreuungsvertrag mit DG Flugzeugbau vereinbart werden müsse. Dies betrifft alle Segelflugzeuge, die von den Vorgängerfirmen Glaser-Dirks und Rolladen Schneider gebaut wurden und durch DG Flugzeugbau betreut werden.[4] Begründet wurde die Einführung eines Betreuungsvertrag mit den hohen Kosten der Musterbetreuung.[3] Die Ankündigung stieß auf starke Kritik seitens der Piloten und Flugzeughalter, die zumindest teilweise auch durch die European Gliding Union unterstützt wurde.[5]

Weblinks

 Commons: DG Flugzeugbau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.dg-flugzeugbau.de/zwei-marken-d.html
  2. http://www.dg-flugzeugbau.de/ls-start-d.html
  3. a b Gründe und Details des Betreuungsvertrages auf der Website von DG Flugzeugbau, Abgerufen am 16. März 2011
  4. Helge Zembold: Friedel Weber: „Es gibt keinen Weg zurück.“. In: segelfliegen. Nr. 2, 2010, S. 1 (Seiten 1–5 online verfügbar).
  5. Offener Brief des Präsidenten der Europäischen Gliding Union an DG Flugzeugbau, abgerufen am 16. März 2011
  • [1] Bilanz aus 2008

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