- Dahlhauser Heide
-
Die Dahlhauser Heide ist eine Arbeitersiedlung in Hordel, einem Stadtteil im Norden von Bochum. Sie wurde vom Unternehmen Krupp AG in den Jahren 1906 bis 1915 auf dem Gelände des Ritterguts Haus Dahlhausen errichtet. Die Krupp-AG hatte das Gelände bereits 1890 erworben.
Die Siedlung für die Beschäftigten der Zechen Hannover und Hannibal wurde vom Architekten Robert Schmohl aus Württemberg geplant, der das Kruppsche Baubüro seit 1892 leitete. In erster Linie herrschen Zweifamilienhäuser mit Wohnküche und guter Stube im Erdgeschoss, sowie zwei Schlafräumen im Obergeschoss, vor. Die Bauform im Heimatstil[1] erinnert durch die tief herunter gezogenen Dachtraufen und Zierfachwerk an den Fassaden an westfälische Bauernhöfe. Zwischen zwei Häusern befinden sich jeweils Stallungen, hinter den Häusern ausgedehnte Nutzgärten. Im Volksmund bekam die Siedlung aufgrund des überall betriebenen Gemüse-, speziell des Kohlanbaus die Bezeichnung „Kappeskolonie“.
Für die Steiger wurden sechs separat gelegene, zweigeschossige und mit mehr Komfort ausgestattete Mehrfamilienhäuser am „Beamtenhof“ errichtet.
Insgesamt wurden in der Siedlung 339 Doppelhäuser aus über 40 verschiedenen Typen errichtet. Zusammen mit den Beamtenhäusern ergaben sich damit 715 Wohneinheiten.
In Anlehnung an das englische Konzept der Gartenstadt sind die Straßen geschwungen ausgeführt. Die Straßennamen stammen teilweise von den gleichnamigen Kohlefelder, zum Beispiel Sechs-Brüder-Straße oder Sechs-Schwestern-Straße. Zur Siedlung zählten zwei Konsumanstalten, eine Bierhalle, zwei Kindergärten und zwei Schulen. Die Anordnung der Straßen, die zentrale Parkanlage, der separat gestaltete „Beamtenhof“ und die Ausstattung mit den genannten Infrastruktureinrichtungen lassen die Dahlhauser Heide wie ein gewachsenes Dorf erscheinen.
Um den Gartenstadtcharakter zu erhalten, wurde 1980 eine Satzung erlassen, die insbesondere die von der Straße aus sichtbaren Hauselemente vor Änderungen schützt. So sind die Häuser in ihrer ursprünglichen Grundform beizubehalten. Dies betrifft zum Beispiel die Fassade, die in ihrer Gliederung und Details nicht wesentlich verändert werden dürfen (Fenster, Fensterläden, Außenfarbe etc). Fast jedes Haus ist mit einem zur damaligen Zeit typischen Vorgarten versehen. Pläne in den 70er Jahren die Siedlung unter Denkmalschutz zu stellen, wurden nicht umgesetzt.
Quellen
Weblinks
Commons: Dahlhauser Heide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Beschreibung dieser Siedlung als Teil der Route der Industriekultur
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
- Überblick auf Bochum.de (PDF-Datei; 190 kB)
- Die Siedlung bei baukunst-nrw
51.4986111111117.1755555555555Koordinaten: 51° 29′ 55″ N, 7° 10′ 32″ OBesucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | LVR-Industriemuseum Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen | Aquarius-Wassermuseum | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein | Zeche Ewald | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie, Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Historische Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Panoramen und Landmarken | per Rad
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Route der Industriekultur - Arbeitersiedlungen — Alte Kolonie Eving Margarethenhöhe … Deutsch Wikipedia
Route der Industriekultur – Arbeitersiedlungen — Alte Kolonie Eving Margarethenhöhe … Deutsch Wikipedia
Flöz Dickebank — Zentraler Platz in der Siedlung Blick in die Gärten der Siedlung Die Arbeitersiedlung Flöz Dickebank in … Deutsch Wikipedia
Gartenstadt Teutoburgia — Siedlung Teutoburgia, im Hintergrund das Schachtgerüst der namensgebenden ehemaligen Zeche viel Grün um die Häuser … Deutsch Wikipedia
Hordel — Karte Basisdaten Geografische Lage … Deutsch Wikipedia
Zeche Knirps — Zeche Hannover, Maschinenhaus und Malakow Turm über Schacht 1 Die Zeche Hannover in Bochum war ein Steinkohlen Bergwerk, sie ist heute ein Standort des Westfälisches Industriemuseums vom Landschaftsverband Westfalen Lippe. Das Bergwerk besaß… … Deutsch Wikipedia
Bochum-Hordel — Stadtteil von Bochum … Deutsch Wikipedia
Zechensiedlung — Datei:Dahlhauser Heide01.jpg Die Dahlhauser Heide als typische Zechenkolonie Zechensiedlung mit typischen Kniestockhäusern … Deutsch Wikipedia
Erzbahntrasse — Als Radwege umgebaute Eisenbahntrassen im mittleren Ruhrgebiet Höhenprofil der Erzbahntrasse … Deutsch Wikipedia
Künstlerzeche Unser Fritz — Unser Fritz 2/3, Als Künstlerkolonie genutztes Zechengebäude Unser Fritz 2/3, Maschinenhaus … Deutsch Wikipedia