Das Ende einer Affäre (1955)

Das Ende einer Affäre (1955)
Filmdaten
Deutscher Titel Das Ende einer Affäre
Originaltitel The End of the Affair
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1955
Länge 101 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Edward Dmytryk
Drehbuch Lenore Coffee
Produktion David Lewis
Musik Benjamin Frankel
Kamera Alan Hume
Schnitt Alan Osbiston
Besetzung

Das Ende einer Affäre ist der Titel eines amerikanischen Spielfilms aus dem Jahr 1955. Als literarische Vorlage für das Drama diente der gleichnamige Roman von Graham Greene.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

London im Zweiten Weltkrieg. Der Schriftsteller Maurice Bendrix schreibt ein Buch über die „Pflicht der Beamten im Krieg“. Im Rahmen seiner Recherchen sucht er auch den hohen Staatsbeamten Henry Miles auf. Er lernt dessen Frau Sarah kennen, mit der er eine leidenschaftliche Beziehung beginnt.

Aus der flüchtigen Affäre wird allmählich Liebe. Er möchte, dass sie sich von ihrem Mann trennt, will sie heiraten. Doch dann kommt der Tag, der alles verändert. Sarah besucht Maurice in seiner Wohnung. Auf einmal heulen die Sirenen, eine Bombe trifft das Haus. Maurice wird unter Trümmern begraben, Sarah bleibt unverletzt und versucht, ihn zu befreien. Als sie seine Hand berührt, ist sie eiskalt. Verzweifelt geht sie in die Wohnung zurück, wo sie auf die Knie fällt und betet. Plötzlich steht Maurice schwankend auf der Türschwelle. „Maurice, du lebst?!“ fragt sie ungläubig. Er braucht ärztliche Hilfe. Beim Abschied fragt er: „Sehen wir uns morgen?“ Sie antwortet: „Ich liebe dich, auch wenn wir uns nicht sehen.“

Maurice kann den Sinn dieser Worte – vorerst – nicht deuten. Er erholt sich wieder, aber er hört nichts mehr von ihr. Er versucht, sie telefonisch zu erreichen, sie lässt sich verleugnen. Er kann sich das nicht erklären, zweifelt allmählich an ihrer Liebe und verlässt London.

Ein Jahr später, der Krieg ist aus. Maurice kehrt nach London zurück, wo er Henry Miles wieder trifft. Henry macht sich Sorgen um seine Frau. Er fürchtet, sie habe einen anderen. Maurice begegnet Sarah auf der Straße, will wissen, warum es damals so plötzlich zu Ende war, aber sie weicht ihm aus. Jetzt will er es genau wissen und beauftragt einen Detektiv. Mit dessen Hilfe wird klar, dass da wirklich ein anderer Mann ist, Richard Smythe.

Und dann bringt ihm der Detektiv das Tagebuch von Sarah. Erschüttert liest er, dass sie damals, als er wie tot unter Trümmern lag, Gott ein Versprechen gegeben hat. Wenn Gott Maurice retten würde, so hatte sie geschworen, würde sie auf ihn verzichten. Maurice lebte, und damit begann in ihrem Innern ein schwerer Kampf. Natürlich liebt sie Maurice noch immer, aber darf sie dieser Liebe nachgeben? Was ist mit dem Gelübde Gott gegenüber? Diese Zweifel haben sie zu Richard Smythe geführt, einem Priester, der ihr trotz vieler Gespräche doch keine richtige Hilfe ist, weil er selbst an Gott zweifelt.

Maurice hat alles gelesen und ruft Sarah an, die lungenkrank im Bett liegt. Er will sie besuchen, sie weist ihn ab. Dennoch macht er sich auf den Weg zu ihr. Er trifft ein, als sie gerade vor ihm aus dem Haus in den Regen flüchtet. Er stellt sie zur Rede. Sie berichtet von ihren Gewissensqualen, ihrem Glaubenkonflikt und ihrer Entscheidung, ihn nicht mehr treffen zu wollen.

Dass Sarah schwerkrank das Haus verließ, hat schwere Folgen, sie stirbt. Als Maurice in seine Wohnung zurückkehrt, findet er einen Abschiedsbrief von ihr vor.

Hintergrund

  • Der Film ist dramaturgisch in drei Teile aufgeteilt. Im ersten ist die Liebesgeschichte aus der Sicht von Maurice dargestellt. Die Filmszenen werden aus dem Off mit seiner Stimme untermalt. Ab Maurice’ Durchsicht von Sarahs Tagebuch, das einen Rückblick auf die Ereignisse ab dem Bombenangriff wiedergibt, hören wir im Off ihre Stimme. Das letzte Drittel überlässt es allein dem Zuschauer, mitzufühlen und mit zu leiden.
  • Wenn man weiß, dass Graham Greene zum katholischen Glauben konvertiert ist und der Roman einen autobiographischen Hintergrund hat, versteht man die für einen Hollywood-Film außergewöhnliche Auseinandersetzung mit Gott.

Kritiken

  • "Es ist schade, dass das Drama so trüb ist, denn die Besetzung ist gut für diesen Film. Miss Kerr ist ideal als Lady und Van Johnson passt als Mann. Peter Cushing als rätselhafter Ehemann der Lady und John Mills als fescher Privatdetektiv bieten auch außerordentliches Potential in den einzigen anderen angemessen großen Rollen. Aber die Geschichte ist nicht deutlich, egal wie emsig und gut Edward Dmytryk Regie führt, alles kommt voller Unordnung und kühl daher." (New York Times[1])

Auszeichnungen

Bei den Filmfestspielen von Cannes 1955 war der Film im Wettbewerb um die Goldene Palme für den besten Film vertreten, die an Delbert Manns später Oscar-prämiertes Drama Marty verliehen wurde. Ein Jahr später wurde Hauptdarstellerin Deborah Kerr bei den British Film Academy Awards als beste britische Darstellerin nominiert, unterlag aber Katie Johnson (Ladykillers).

Literatur

  • Graham Greene: Das Ende einer Affäre. Roman (Originaltitel: The End of the Affair). Deutsch von Edith Walter. Ungekürzte Taschenbuchausgabe. Deutscher Taschenbuch-Verlag (dtv), München 2000, 244 S., ISBN 3-423-12776-7

Einzelnachweise

  1. vgl. Filmkritik von Bosley Crowther in der New York Times vom 29. April 1955

Weblinks


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