- Die jungen Löwen
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Filmdaten Deutscher Titel Die jungen Löwen Originaltitel The Young Lions Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1958 Länge 167 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Edward Dmytryk Drehbuch Edward Anhalt nach einem Roman von Irwin Shaw Produktion Al Lichtman Musik Hugo Friedhofer Kamera Joseph MacDonald Besetzung - Marlon Brando: Christian Diestl
- Montgomery Clift: Noah Ackerman
- Dean Martin: Michael Whiteacre
- Maximilian Schell: Hauptmann Hardenburg
- Barbara Rush: Margret Freemantle
- Hope Lange : Hope Plowman
- May Britt: Gretchen Hardenberg
- Dora Doll: Simone
- Lee Van Cleef: 1st Sgt. Rickett
- Arthur Franz: Lt. Green
- Herbert Rudley: Captain Colclaugh
Die jungen Löwen ist ein US-amerikanischer Spielfilm aus dem Jahre 1958. Regie führte Edward Dmytryk. Der Film ist ein frühes Beispiel für einen Antikriegsfilm und im Zweiten Weltkrieg angesiedelt. Er basiert auf einem Roman des Autors Irwin Shaw.
Die jungen Löwen war der einzige Kinofilm, in dem die beiden Stars Marlon Brando und Dean Martin gemeinsam zu sehen waren. Ebenso der einzige gemeinsame Auftritt der beiden "Hollywood-Rebellen" Brando und Clift.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
In diesem Film gibt es zwei parallele Handlungsstränge, die sich nur am Ende kurz kreuzen. Der Film handelt vornehmlich von drei jungen Männern, die in den Krieg ziehen, und den Erfahrungen, die sie dort machen.
Die eine Hälfte des Films beschreibt den Alltag in einem alliierten Militärlager. Zwei junge Männer Whiteacre und Ackerman sind zusammen stationiert, beide lernten sich bei der Musterung kennen. Whitacre ist ein Broadway-Star, der sich vor seiner Verantwortung drücken möchte und dafür die Hilfe mächtiger Leute aus der Showbranche in Anspruch nimmt. Ackerman ist ein aus New York stammender Jude, der bei der Ausbildung schikaniert wird. Inmitten der militärischen Befehlsstruktur können er und Whiteacre keinerlei Maßnahmen gegen den Sadismus ihrer Vorgesetzten unternehmen.
Zeitgleich werden in Frankreich stationierte deutsche Einheiten nach Nordafrika verlegt, um gegen die Engländer zu kämpfen. Diestl, ein junger deutscher Soldat, stellt sich in den Dienst der Sache. Durch den Sieg und seinen Vorgesetzten Hardenberg scheint er nationalistisch verblendet, wird jedoch später auch zum gebrochenen Helden, da er im Laufe des Kriegsgeschehens die Brutalität und Sinnlosigkeit des Ganzen erkennt.
Neben den militärischen Aspekten zeigt der Film auch das Privatleben seiner Charaktere. Diestl beginnt eine Affäre mit einer französischen Frau, sowie mit der Ehefrau seines Vorgesetzten. Er scheitert dabei u.a. an seinem Status als "Eroberer" Frankreichs. Ackerman dagegen begegnet antisemitischen Ressentiments bei dem Vater seiner Geliebten, der "noch keinen Juden kannte" und der erst einmal Bedenken über die Verbindung äußert, schließlich aber doch einwilligt. So erfährt Ackermann am eigenen Leib, gegen welche Ideologie er im Krieg ankämpfen muss.
Kritik
Die Filmkritik lobte vor allem die Absicht des Films, seine Helden nicht zu glorifizieren, sondern als normale Menschen zu präsentieren. Ferner zeigte der Film auch, wie unterschiedlich Patriotismus in beiden Kriegsparteien verstanden und umgesetzt wurde, ebenso kritisierte der Film aber auch die amerikanische Gesellschaft der 40er Jahre.
prisma-online: Auch wegen der Dominanz von Marlon Brando als deutscher Offizier schuf Edward Dmytryk nach einem Roman von Irwin Shaw ein Meisterwerk. Dazu trug wesentlich einer der besten Schwarzweiß-Kameramänner der Welt, Joe MacDonald, bei, und auch die Musik von Hugo Friedhofer ist ein hervorragendes Element in dem Leinwand-Klassiker. Dmytryk zeigt sich hier überraschend Amerika-freundlich - er wurde 1948 in den USA von Senator McCarthy politisch verfolgt.
Martin und Brando lieferten nach Ansicht der Kritiker eine solide schauspielerische Leistung und trugen zum Erfolg des Filmes maßgeblich bei.
Anmerkungen
- Brando färbte sich sein Haar strohblond, in der naiven Annahme, das sei typisch deutsch. Auf der ersten Pressekonferenz in Deutschland saßen ihm dann vorwiegend dunkelhaarige deutsche Journalisten gegenüber.
- Brando legte sich einen merkwürdigen deutschen Akzent für seine Rolle zu.
- Clift drohte mit seinem Ausstieg aus dem Film, wenn Brando seine Figur am Ende wie Jesus Christus sterben ließe, wie der Darsteller es dem Regisseur vorschlug.
- Dieser Film ist der erste nach Clifts schwerem Autounfall.
- Clift ließ sich in der Maske seine Nase verändern und klemmte sich etwas hinter die Ohren, damit diese abstehen, um "ethnischer" auszusehen.
Auszeichnungen
Der Film wurde 1959 in drei technischen Kategorien (Beste Filmmusik, Kamera – schwarzweiß, Ton) für den Oscar nominiert, konnte sich aber nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen. Marlon Brando gewann 1958 den Laurel Award als bester Dramadarsteller, während Montgomery Clift ein Jahr darauf den französischen Étoile de Cristal als bester ausländischer Darsteller erhielt. Nominierungen erhielt der Film bei den Golden Globes ("Best Film Promoting International Understanding"), den British Film Academy Awards (Bester Film, Marlon Brando als bester ausländischer Darsteller) und Regisseur Edward Dmytryk für den Preis der Directors Guild of America (alle 1959).
Literatur
- Irwin Shaw: Die jungen Löwen. Roman (Originaltitel: The Young Lions). Deutsch von Egon Strohm. Goldmann, München 1988, 695 S., ISBN 3-442-08932-8
Weblinks
- Die jungen Löwen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Filme von Edward DmytrykMurder, My Sweet | Stahlgewitter | Unvergessene Jahre | Im Kreuzfeuer | Der Wahnsinn des Dr. Clive | Haus der Sehnsucht | Meurerei auf dem Piratenschiff | Der Gehetzte | Die Caine war ihr Schicksal | Die gebrochene Lanze | Das Ende einer Affaire | Treffpunkt Hongkong | Die linke Hand Gottes | Berg der Versuchung | Das Land des Regenbaums | Die jungen Löwen | Warlock | Der blaue Engel | Auf glühendem Pflaster | Ein sonderbarer Heiliger | Die Unersättlichen | Die 27. Etage | Alvarez Kelly | Schlacht um Anzio | Shalako | Blaubart | Ein Mann rechnet ab
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