- David Christopher Mettlerkamp
-
David Christopher Mettlerkamp (* 8. Juni 1774 in Hamburg[1] - andere Angabe: Mai 1774[2]; † 25. Juli 1850 ebenda) war ein Hamburger Bleidecker, Offizier und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
David Mettlerkamp war als Bleideckermeister Hersteller von Blitzableitern. Bereits sein Vater Mathias Andreas Mettlerkamp hatte auf Anregung von Johann Albert Heinrich Reimarus 1769 den ersten Blitzableiter Deutschlands auf der Hauptkirche St. Jacobi installiert. Bekannt wurde Mettlerkamp durch die bahnbrechende Analyse eines Blitzeinschlags in den Turm des Ratskellers in Harburg.
Während des Feldzugs von 1813–1814 gegen die napoleonischen Besatzungstruppen war er der Befehlshaber der siegreichen Hanseatischen Bürgergarde. Zuvor war er, durch die Franzosen zum Tode verurteilt, nach Mecklenburg geflohen, wo er eine Freiwilligentruppe aufbauen konnte. Mit dieser zog er als Oberstleutnant am 31. Mai 1814 in Hamburg ein. Danach galt er als Hamburger Volksheld. Mettlerkamp trat für die Wehrhaftigkeit der Bewohner eines republikanischen Stadtstaates ein, die sich nach seinen Vorstellungen in einer „Waffengenossenschaft der Bürger“ zusammenschließen sollten.
1817 begründete Mettlerkamp den Kunstverein in Hamburg mit, einen der ältesten derartigen Vereine in Deutschland. Er betätigte sich zudem als Fabrikant, indem er 1829 auf dem Grasbrook die Neue Hamburgische Eisenhütte gründete. Das Unternehmen wurde jedoch nach dem Tod seines Sohnes schon 1833 liquidiert.
1848 war Mettlerkamp der Alterspräsident der "Hamburger Konstituante" (Verfassungsgebende Versammlung). Er beteiligte sich bereits seit 1842 an der nach dem Hamburger Brand wieder begonnene Debatte um eine Verfassung und eine neue Bürgerliche Mitbestimmung.[3]
Mehrere Straßen in Hamburg-Hamm sind nach Mettlerkamp und anderen Bürgern der siegreichen Bürgerwehr benannt.
Werke
- Beschreibung der Spur eines Blitzes bey dem Wetterschlage auf den Thurm des Rathskellers in Harburg, den 16ten April 1800 und der darauf angelegten Blitz-Ableitung. Mit einem Zusatze von D(octor) J. A. H. Reimarus, Hamburg, 1800.
- Über Hamburgs Verteidigung im Frühjahr 1813. – Des Herrn v. Heß „Agonien der Republik Hamburg“ entgegengesetzt. Hamburg, 1816, 150 Seiten.
- Verfassungsvorschläge für Hamburg. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1849
Literatur
Wikisource: Ein anderer Nettelbeck – von Karl Nauwerck, in Die Gartenlaube (1866), Heft 19, S. 298–302- David Christoph Mettlerkamp, seine Herkunft und seine Familie. in: Zeitschrift für Niederdeutsche Familienkunde, 1975, S. 155.
- Carl Heinz Dingedahl: David Christopher Mettlerkamp, Kunstdilettant, Sammler und Mitbegründer des Kunstvereins in Hamburg. in: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte (ZVHG) 62, 1976, S. 81
- Werner von Melle: Mettlerkamp, David Christopher. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 21, Duncker & Humblot, Leipzig 1885, S. 527 f.
- Gerhard Ahrens: Mettlerkamp, David Christopher. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, S. 244 f.
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Ahrens: Art. Mettlerkamp in: Franklin Kopitzsch/Daniel Tilgner (Hg.), Hamburg-Lexikon, Neuaufl., Hamburg 2005, S.323f.
- ↑ Art. Mettlerkamp, David Christoffer, in: ADB, Bd. 21, S. 527–528.
- ↑ Franklin Kopitzsch: „...die vereitelte Hoffnung, das Hin- und Herschwenken der Meinungen, die verschiedenen Parteiungen...“ - Hamburg und die Revolution von 1848/49, in: Beutin, Hoppe Kopitzsch (Hrsg.): Die deutsche Revolution von 1848/49 und Norddeutschland [Beiträge der Tagung vom 15. bis 17. Mai 1998 in Hamburg, Verlag Peter Lang, Bern, New York, Paris 1999.
Wikimedia Foundation.