Delphin (U-Boot)

Delphin (U-Boot)

Der Delphin ist ein deutsches Kleinst-U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Delphin wurde erst gegen Ende des Krieges als Sprengboot konzipiert, aus diesem Grund wurden nur 3 Boote in Dienst gestellt.

Die Idee für dieses Waffensystem stammte von Prof. Dr. Cornelius vom Institut für Maschinengestaltung. Das Boot verfügte über keinerlei Tauchzellen, die Tiefensteuerung erfolgte rein dynamisch. Das Kleinst-U-Boot erreichte eine Tauchtiefe von ca. 30 Meter und war je nach Variante zwischen 5,105 m und 5,48 m lang. Die Antriebseinheit war von einem Torpedo übernommen worden, später sollten Antriebsanlagen analog den Seehund-U-Booten folgen. Der Druckkörper selbst bestand aus Blech, die aero- bzw. hydrodynamische Form kann als Vorgriff auf die spätere Albacore-Form gewertet werden. Der U-Boot-Fahrer saß, analog dem Fahrer eines Neger-Torpedos, unter einer Plexiglashaube.

Das Boot war so konstruiert, dass es mit hoher Geschwindigkeit (bis zu 18 Knoten) auf den Gegner zulaufen konnte. Kurz vor dem Aufprall sollte sich der Bootsfahrer mit einem Hebeldruck aus dem Fahrzeug schleudern, während der nun unbemannte Delphin weiter auf das Ziel zulief, um die 1200kg Sprengladung im Bug zur Detonation zu bringen. Alternativ zur Sprengladung wurde auch mit Torpedos und Minen als Bewaffnung experimentiert.

Der Delphin kam zeitbedingt nie über das Versuchsstadium heraus, alle drei Exemplare wurden kurz vor Kriegsende bei Lübeck-Travemünde gesprengt, alle vorhandenen Unterlagen sowie Ersatzteile wurden ebenfalls beseitigt.

Modelle (Delphin II) mit einem 53,3 cm Gefechtstorpedo, oder einer TMB-Mine, die im Schlepp mitfahren sollte, wurden nicht mehr realisiert.

Technische Daten

Baujahr: 1945
Länge: ca. 5,5 m
Breite: ca. 1 m
Antriebsanlage 1X32 PS OM (32 PS im Kreislauf)
Höchstgeschwindigkeit: 10 Knoten (18 kn getaucht)
Tauchtiefe: 30 Meter
Aktionsradius: 300 Seemeilen bei 10 kn
Besatzung: 1 Mann
Bewaffnung: 1 "Torpedo" bzw. 1 Mine oder 1 1200kg Sprengkopf

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