Delphinsommer

Delphinsommer
Filmdaten
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2004
Länge 85 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Jobst Oetzmann
Drehbuch Regine Bielefeldt
Produktion Michaela Nix
Musik Fabian Römer,
Dieter Schleip
Kamera Volker Tittel
Schnitt Christel Sukow
Besetzung

Delphinsommer ist ein deutscher Film von Jobst Oetzmann aus dem Jahr 2004. Er handelt von Nathalie Wagner, die in eine Religionsgemeinschaft hineinwächst und diese durch äußere Einflüsse in Frage stellt.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nathalie gehört mit ihrem Stiefvater Gregor und ihrer Mutter Caroline der streng religiösen Gemeinschaft „Kirche des Herrn“ an. Als Gregor eine Stelle als Anwalt in der Religionsgemeinschaft bekommt, zieht die Familie aus der Provinz nach Berlin. Nathalie, bisher wohlbehütet in einer Mädchenschule untergebracht, soll nun eine normale Oberschule besuchen.

Sie freundet sich mit Sibille an, die zusammen mit ihrer Mutter Margot ebenfalls Angehörige der Religionsgemeinschaft sind. Sibille hat jedoch die Regeln und Vorgaben der Religionsgemeinschaft satt und will ihren eigenen Weg gehen. Als Nathalie zudem den Skateboarder Gabriel kennenlernt und plötzlich ihr leiblicher Vater Michael vor ihr steht, beginnt auch sie, das Leben in der dieser religiösen Gemeinschaft zaghaft zu hinterfragen.

Gabriel kann Sibille einen Ausbildungsplatz in Zürich vermitteln, die prompt alles Nötige für ihre Flucht vorbereitet. Als ihre Mutter davon erfährt, sperrt sie Sibille in ihr Zimmer und ruft Natalies Stiefvater an, der ihr "Gott wieder näherbringen" soll. Sibille sieht keinen Ausweg mehr und stürzt sich aus dem Fenster. Nathalie gerät innerlich immer mehr unter Druck und fällt innerhalb der Religionsgemeinschaft immer öfter unangenehm auf. Wegen des einsetzenden familiären Stresses versucht sie, bei ihrem Vater unterzukommen. Kurz darauf steht die Polizei vor der Tür und liefert Nathalie aus. Sie wird vom Gemeindevorsteher verprügelt.

Um ihre Tochter zu retten, gibt Caroline vor, Natalies kleine Schwester wäre krank und bittet Gregor mit ihr ins Krankenhaus zu fahren. Caroline geht ein letztes Mal zu ihrer Tochter und wünscht ihr viel Glück. Nathalie wird von ihrem Vater und Gabriel abgeholt, Sie fahren auf der Autobahn einem neuen Leben entgegen.

Hintergrund

Delphinsommer zeichnet den Weg eines schmerzlichen Bewusstwerdens für ein junges Mädchen, das aus der engen Welt ihrer religiösen Gemeinschaft ausbricht. Es wird deutlich gezeigt, wie die Sektenmitglieder durch die Sekte der wirklichen Welt entzogen werden.

Die Autorin Regine Bielefeldt schrieb das Drehbuch nach Erlebnisberichten junger Frauen, die aus Sekten ausgebrochen sind. Im Zuge dieser Recherchen bestanden intensive Kontakte sowohl zu KIDS e.V. als auch zum Netzwerk Sektenausstieg. Der Film zeigt auf, welchen Ordnungen Menschen sich und andere unterwerfen, die allen Grundregeln von Demokratie, Selbstbestimmung und religiöser Toleranz widersprechen.

In Vorbereitung auf die Rolle führte die Hauptdarstellerin Anna Maria Mühe lange Gespräche mit Sektenaussteigern und meinte dazu: Ich bin selber nicht getauft und glaube nicht an Gott. Sich dann in so eine extreme Glaubensrichtung hineinzuversetzen und so sehr daran zu glauben und sich daran festzuhalten - das war für mich faszinierend.

Auszeichnungen

Birge Schade – sie spielt die Mutter von Nathalie – erhielt 2005 den Deutschen Fernsehpreis als Beste Schauspielerin in einer Nebenrolle, den sie gleichzeitig auch für Hotte im Paradies (2003) und Katzenzungen (2003) erhielt.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Delfinsommer — Filmdaten Originaltitel: Delphinsommer Produktionsland: Deutschland Erscheinungsjahr: 2004 Länge: 85 Minuten Originalsprache: Deutsch Altersfreigabe …   Deutsch Wikipedia

  • Birge Schade — (* 7. Februar 1965 in Wilster, Schleswig Holstein) ist eine deutsche Schauspielerin. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Filmografie (Auswahl) 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Delia-Deborah Wagner — (* 20. Juni 1986 in Berlin) ist ein deutsche Schauspielerin. Biographie Bereits mit elf Jahren stand sie zum ersten Mal für eine Fernsehproduktion vor der Kamera. Bekannt wurde sie durch Produktionen wie Unser Charlie, Tessa – Leben für die Liebe …   Deutsch Wikipedia

  • Oetzmann — Jobst Oetzmann (* 1961 in Hannover) ist ein deutscher Filmregisseur und Drehbuchautor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Filmografie (Auswahl) 3 Hörspiel 4 Auszeichnungen …   Deutsch Wikipedia

  • Ptok — Friedhelm Ptok (* 7. August 1933 [1] in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie (Auswahl) 3 Synchronisation …   Deutsch Wikipedia

  • Anna Maria Mühe — Infobox actor name = Anna Maria Mühe imagesize = caption = Anna Maria Mühe with German actor Daniel Brühl. birthname = Anna Maria Mühe birthdate = 1985 birthplace = Berlin, Germany occupation = actress parents = Ulrich Mühe (1953–2007) Jenny… …   Wikipedia

  • Anna Maria Mühe — auf der Berlinale 2011 Anna Maria Mühe (* 23. Juli 1985 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Bettina Lohmeyer — (* 1969 in Walsrode) ist eine deutsche Schauspielerin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Theaterrollen 3 Filmografie 3.1 Serien …   Deutsch Wikipedia

  • Claire Oelkers — Bei einem Auftritt im November 2007 in Jena Claire Oelkers (* 12. Juni 1985 in Düsseldorf) ist eine deutsche Musikerin, Moderatorin und Schauspielerin. Inhaltsverzeichnis 1 Bi …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Fernsehpreis 2005 — Die siebte Verleihung des Deutschen Fernsehpreises fand 2005 im Kölner Coloneum statt. Moderiert wurde die Verleihung von Anke Engelke und Hugo Egon Balder. Übertragen wurde die Aufzeichnung von Sat.1. Preisträger Preis Preisträger / Film / Serie …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”