Destedt

Destedt
Destedt
Gemeinde Cremlingen
Ortswappen von Destedt
Koordinaten: 52° 14′ N, 10° 43′ O52.23777777777810.710833333333159Koordinaten: 52° 14′ 16″ N, 10° 42′ 39″ O
Höhe: 159 m ü. NHN
Einwohner: 1.508 (1. Jan. 2008)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38162
Vorwahl: 05306
Karte

Lage von Destedt in Cremlingen

Destedt, am Westrand des Elms gelegen, war bis 1974 Sitz der Samtgemeinde Destedt und ist seitdem Teil der Gemeinde Cremlingen im Landkreis Wolfenbüttel, Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Destedt um 1654/1658, Stich von Matthäus Merian

Destedt ist ein geschichtlich sehr bemerkenswerter Ort. In seiner sehr langgestreckten, von Nordwest nach Südost verlaufenden Gemarkung finden sich Höhenunterschiede zwischen 85 und 300 m und damit sehr unterschiedliche Böden. 1306 wird es erstmals als „Dhestede“ erwähnt, doch geht die Siedlungsgeschichte wesentlich weiter zurück.

Wasserburg

Das Entstehungsjahr der Wasserburg (häufig „Gut" genannt) ist nicht bekannt. Im 12. Jahrhundert gehört sie bereits den Grafen von Wernigerode. Seit 1356 bzw. 1388 ist sie im Besitz derer von Veltheim. 1430 und 1432 wurde sie von den Braunschweigern eingenommen, zerstört und nach dem Abbruch in Brand gesetzt. Nach Merian soll sie viele Jahrhunderte in Trümmern gelegen haben. Etwa zweieinhalb Jahrhunderte nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges nahm der damalige Besitzer, Joachim Ludolf von Veltheim, einen Neubau der Oberburg in Angriff. Dadurch entstand im Jahre 1693 der heutige Schlossbau im Barockstil. Bei der Gestaltung hat vermutlich der braunschweigische Landesbaumeister Johann Balthasar Lauterbach eine wesentliche Rolle gespielt.

Kolossalpilaster gliedern die knappe, fast strenge Form des auf hohem Unterbau stehenden Baukörpers. Eine leicht geschwungene Treppe überwindet den Unterschied vom Hof zum Erdgeschoss und hat seit 1875 ein Gegenstück an der Parkseite. Georg Philipp von Veltheim, Braunschweiger Legationsrat, Kammerjunker und ab 1740 Hofjägermeister, hat wahrscheinlich 1750 den Grund zur Errichtung des Parks gelegt, indem er den Pfarrhof durch Landtausch erwarb. Zwischen 1750 und 1770 wurden die ersten Bäume gepflanzt. Noch heute weist die Anlage einige Besonderheiten auf, hierunter die überwiegend amerikanischen Bäume, die General Friedrich Adolf Riedesel, Freiherr zu Eisenbach, von Amerika herübergesandt haben soll. 1953 wurde der Gutspark unter Landschaftsschutz gestellt und ist seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wappen

Die Ortschaft Destedt hat das Wappen der früheren Samtgemeinde Destedt übernommen. Im blauen Wappenschild über einem goldenen Ammonshorn befindet sich ein gleichfarbiger Buchenzweig mit sechs Blättern, siehe auch Hemkenrode.

Politik

Der Ortsrat von Destedt besteht aus neun Sitzen, von denen fünf von der CDU und vier von der SPD besetzt werden (Stand 2009).

Seit 1976 hat die CDU die Mehrheit im Ortsrat mit ihrem seit 2001 amtierenden dritten Ortsbürgermeister Uwe Feder. Seine Vorgänger waren von 1981 bis 2001 Gerhard Schwartinsky und von 1976 bis 1981 Ludolf von Veltheim, der ebenfalls bis zu seinem Ableben 2007 Kirchenpatron der Destedter Epiphaniaskirche war.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Georg Schmidt: Destedt, Halle/S., 1916
  • Otto Lüer (Hg.): Destedt in alten Ansichten, Zaltbommel/Niederlande: Europäische Bibliothek, 1986
  • Otto Lüer: Destedt, das Dorf, in dem wir leben, Zaltbommel/Niederlande: Europäische Bibliothek, 1990 - ISBN 90-288-4963-7
  • Jörg-Eckehardt Pogan: Destedt - Geschichte und Geschichten, Chronik einer Elmgemeinde über 700 Jahre, Braunschweig: Oeding Druck GmbH, 2006

Weblinks


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