- Cremlingen
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Wappen Deutschlandkarte 52.24888888888910.654166666667119Koordinaten: 52° 15′ N, 10° 39′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Wolfenbüttel Höhe: 119 m ü. NN Fläche: 59,25 km² Einwohner: 12.744 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 215 Einwohner je km² Postleitzahl: 38162 Vorwahl: 05306 Kfz-Kennzeichen: WF Gemeindeschlüssel: 03 1 58 006 Webpräsenz: Bürgermeister: Günter Eichenlaub (CDU) Lage der Gemeinde Cremlingen im Landkreis Wolfenbüttel Kommunalwahl 2011Wahlbeteiligung: 64,53 % (+1,94)%5040302010039,85%38,44%14,80%2,99%1,54%1,35%1,00%Gewinne und VerlusteCremlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Wolfenbüttel (Niedersachsen), östlich von Braunschweig. Cremlingen ist Standort des Mittelwellensenders Braunschweig des Deutschlandfunks, der auch gelegentlich als Sender Königslutter bezeichnet wird.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Gemeindegebiet liegt im Übergang zwischen Norddeutscher Tiefebene und mitteldeutschem Bergland.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Cremlingen besteht aus den Ortschaften:
- Abbenrode (508 Einwohner)
- Cremlingen (2549 Einwohner)
- Destedt (1469 Einwohner)
- Gardessen (623 Einwohner)
- Hemkenrode (381 Einwohner)
- Hordorf (1132 Einwohner)
- Klein Schöppenstedt (698 Einwohner)
- Schandelah (2209 Einwohner)
- Schulenrode (313 Einwohner)
- Weddel (2947 Einwohner)
Geschichte
Vom Ostrand des Oberzentrums Braunschweig erstreckt sich die rund 60 Ouadratkilometer große Gemeinde bis in den nordwestlichen Elm. Der Ort ist aus zwei Gemeinden zusammengewachsen, der Dorfgemeinde mit 65 Häusern und der Gutsgemeinde mit 7 Häusern. Die Endung ~ingen zeigt an, dass der Name bis etwa 500 entstanden ist. Die Siedlungsgeschichte ist allerdings weit älter, wie ein Urnengräberfeld am Ehlerberge, südwestlich des Ortes, belegt. Im Jahre 1302 wird Cremlingen als "Cremlinge" überliefert, während es im 14. Jahrhundert urkundlich als "Cremninge" vorkommt.
Vorteilhaft für ihre Entwicklung war die Lage an der alten Handelsstraße, die im Mittelalter von Köln über Braunschweig nach Magdeburg führte. Hier wurde hauptsächlich mit Getreide gehandelt, welches auch auf den Äckern Cremlingens angebaut wurde. Von der hiesigen Getreidewirtschaft profitierten besonders die Herren von Veltheim und das Kloster Riddagshausen, das 1308 zwei zehntfrei Hufen und eine Wort (Hof) erhielt. Dazu kam später Land derer von Veltheim, herzogliche Lehen. Land war auch vom Halberstädter Bischof als Lehen übertragen worden, auf dessen Diözesangebiet Cremlingen lag.
Eingemeindungen
Die Gemeinde Cremlingen ist am 1. März 1974 als Einheitsgemeinde durch den gesetzlichen Zusammenschluss der ehemaligen selbständigen Gemeinden Abbenrode, Cremlingen, Destedt, Gardessen, Hemkenrode, Hordorf, Klein Schöppenstedt, Schandelah, Schulenrode und Weddel entstanden.
Pfarrkirche
Die Pfarrkirche, deren Patrozinium unbekannt ist, wurde vom Archidiakon des Bannes Lucklum verwaltet. Ein Pfarrgeistlicher wird 1302 mit Lubertus quon-dam plebanus urkundlich greifbar. Der Turm mit Satteldach und achtseitiger Laterne und das Kirchenschiff zeigen spätromanische Spuren, während der Chor romanisch ist.
Die Thermalquelle
Kurz nach dem Beginn des 20. Jahrhunderts stieß die Mitteldeutsche Erdölbohrgemeinschaft in 410 Meter Tiefe auf eine Thermalquelle mit 34° warmem Wasser. Die Heilkraft wurde in der Presse ausgiebig diskutiert und es kam der Traum von einem Heilbad auf. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts versuchte der Cremlinger Arzt Ernst Matheis den Badebetrieb zu organisieren - Pläne, die der Zweite Weltkrieg durchkreuzte. 1973 wurde das Gelände dem (jetzt aufgelösten) angrenzenden Truppenübungsplatz zugeschlagen. Vergeblich versuchte man, die Quelle mit Sand abzudichten: Noch heute sprudeln stündlich etwa 7600 Liter ungenutzt in die Landschaft. Inzwischen hat die Naturschutzbehörde das Gebiet zum schützenswerten Biotop erklärt. Massive Einschnitte in die Landschaft ergaben sich mit dem Bau der „Weddeler Schleife“, der Autobahn A 39 und der Umgehungsstraße.
Fossilienfunde
Bereits der Ammonit im Wappen weist auf fossilienhaltige Gesteine in der Umgebung Cremlingens hin. Als im Zuge eines Autobahn-Neubaus Erdarbeiten stattfanden, entdeckte ein Sammler im Mai 2005 ein großes prähistorisches Skelett aus dem Mesozoikum, das sich als gut erhaltener Ichthyosaurus (Fischsaurier) herausstellte.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde Cremlingen zeigt den Braunschweiger Löwen über einem Ammoniten aus dem Kalksandsteingebirge Elm.
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen
Cremlingen ist Sitz des Telekommunikationsherstellers Auerswald[2]. Außerdem ist Cremlingen Sitz und Fabrikationsstandort der zur Halloren Schokoladenfabrik gehörenden Weibler Confiserie Chocolaterie GmbH. Diese betreibt dort einen Fabrikverkauf[3].
Verkehr
Im Bereich der Gemeinde gibt es die Bahnhöfe Schandelah und Weddel an der Bahnstrecke Braunschweig–Magdeburg; Weddel wird auch von Zügen in Richtung Wolfsburg angefahren („Weddeler Schleife“).
Durch das Gemeindegebiet führt die Bundesstraße 1 und seit Ende September 2006 besitzt Cremlingen eine gleichnamige Anschlussstelle an die Südumgehung Braunschweig der A 39, die seit Anfang 2009 bis zum Autobahnkreuz Wolfsburg durchgängig befahrbar ist.
Mittelwellensender der Deutschen Telekom AG
In der Nähe von Cremlingen-Abbenrode betreibt die Deutsche Telekom AG seit 1962 eine große Sendeanlage für Mittelwelle, die das Programm des Deutschlandfunks ausstrahlt.
Siehe: Rundfunksendestelle Cremlingen-Abbenrode
Kultur
Mehr als 500 Mitglieder der Gemeinde Cremlingen nehmen an einem CD-Projekt namens „Wie klingt Cremlingen?“ teil. In mehreren Dörfern der Gemeinde gibt es neben den traditionellen Chören mehrere Chöre, die sich moderner Musik verschrieben haben.
Persönlichkeiten
- Heinz-Georg Keerl (* 7. Januar 1946 in Weddel), General der Bundeswehr
- Manfred Trojahn (* 22. Oktober 1949 in Cremlingen), Komponist und Dirigent
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Homepage der Firma Auerswald, abgerufen am 25. April 2011
- ↑ Homepage der Firma Weibler, abgerufen am 25. April 2011
Weblinks
Commons: Cremlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website
- Gemeinde Cremlingen in den Wikimedia Commons
- Homepage des Kulturvereins Schandelah
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