Hemkenrode

Hemkenrode
Hemkenrode
Gemeinde Cremlingen
Wappen von Hemkenrode
Koordinaten: 52° 14′ N, 10° 42′ O52.22805555555610.706111111111132Koordinaten: 52° 13′ 41″ N, 10° 42′ 22″ O
Höhe: 132–256 m ü. NHN
Einwohner: 362 (1. Jan. 2008)
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38162
Vorwahl: 05306
Karte

Lage von Hemkenrode in Cremlingen

Hemkenrode ist ein Dorf mit 362 Bewohnern (1. Januar 2008), das zur Einheitsgemeinde Cremlingen (bis 1974: Samtgemeinde Destedt) im Landkreis Wolfenbüttel in Niedersachsen gehört. Der Ort liegt am Westhang des Elms.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gedenkstein zur 600-Jahr-Feier 1948

Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1239. Das Dorf ist aber wahrscheinlich weitaus älter und soll um 800 auf einer Waldrodung südwestlich des heutigen Ortes entstanden sein. In einer Urkunde von 1348 bestätigte Herzog Magnus von Braunschweig dem Gerichtsherren die Schenkung eines jährlichen Zinses von acht Schillingen - die Grundlage für den Bau des Gotteshauses im Jahre 1448. Die Dorfbewohner waren den Herren von Veltheim zu Destedt dienstverpflichtet, doch ist Hemkenrode nie ein Gutsdorf gewesen.

Ein lebhaftes Vereinsleben (Schützenverein, Chor, Freiwillige Feuerwehr) zeichnet das Dorf aus. Seit 1963 gibt es ein Freibad, welches das einzige der Gemeinde Cremlingen ist.

1999 wurde es Kreissieger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.

Dorfkirche

Die ursprünglich im Stil der Romanik erbaute Kirche wurde 1448 im Stil der Frühgotik umgebaut und wesentlich erweitert. Im dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche stark zerstört, die Kirchenglocke wurde gestohlen. Eine neue Glocke wurde 1717 installiert. 1878 und 1962 wurde die Kirche erneut umgebaut. 1878 wurden der heutige Eingang, die großen bleigefassten Fenster sowie eine große hölzerne Empore eingebaut. Auch die noch heute vorhandenen Kirchenbänke wurden installiert. 1962 wurde die Empore in den heutigen Zustand versetzt und eine neue Kirchenorgel eingebaut. Das 1878 eingebaute metallene Taufbecken wurde gegen das ursprüngliche Taufbecken aus Elmkalkstein ausgetauscht. Das Taufbecken wurde vermutlich von Künstlern geschaffen, die für den Bau des Kaiserdoms in Königslutter in die Gegend kamen.

Der Künstler Helmuth Uhrig schuf 1962 die nach Osten gerichteten bleigefassten Fenster und das Kruzifix sowie das kleine bleigefasste Fenster im Taufraum. 1975 wurde eine weitere Kirchenglocke gegossen, die 1978 in Hemkenrode installiert wurde.

Kalk- und Steinindustrie

Die alten Steinbrüche im Steinkuhlenbusch zeugen davon, dass über längere Zeit Kalkstein gebrochen wurde. Seit 1904 verarbeitete das Braunschweigische Elmkalk- und Steinwerk im Süden des Dorfes den Elmkalkstein und war damit ein bedeutender Arbeitgeber. Gegründet wurde es vom Königlich Preußischen Eisenbahninspektor Mühlen. Die Produktion diente auch der Herstellung von Branntkalk zum Bauen und Düngen. 1946 wurde das Werk wieder aufgebaut vom Kalkfachmann J. Schnuch. Dabei wurde ein neuer Steinbruch im Destedter Forst erschlossen, der über eine Seilbahnverbindung zum Werk verfügte. 1954 erfolgte der Aufbau einer Zementfabrik. Dabei wurde Baukalk mit der Marke “Elmkreuz” und Portlandzement mit der Marke “Elmkreis” hergestellt. 1971 wurde das Werk geschlossen.

Ab 1907 verfügte das Werk auch über einen Gleisanschluss an die BSE (Braunschweig Schöninger Eisenbahn), der vom Bahnhof Lucklum ausging[1].

Verkehr

Nördlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 1.

Sehenswürdigkeiten

Oberhalb des Dorfes im Elm liegen zehn Hügelgräber, die wahrscheinlich aus dem vierten bis sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung stammen.

Wappen

Das Wappen von Hemkenrode gibt es seit 1967. Es enthält im linken heraldischen Feld ein schräg gestelltes Buchenblatt. Dies symbolisiert die Waldlage am Elm mit seiner häufigsten Baumart, der Buche. Im rechten Feld findet sich ein silberner Ammonshorn, eine der häufigsten Versteinerungen im Elmkalkstein. Dieser Kopffüßer gilt als frühester nachweisbarer „Bewohner“ der Region, der vor etwa 200 Millionen Jahren hier in einem Meer lebte.

Politik

Der Ortsrat von Hemkenrode besteht aus fünf Sitzen, von denen drei von der CDU und zwei von der SPD besetzt werden. Ortsbürgermeisterin ist Anja Hantelmann (CDU) (Stand 2008)

Bilder

Quellen

  1. Private Homepage über die BSE

Weblinks


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