- Detlef Wetzel
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Detlef Wetzel (* 27. Dezember 1952 in Siegen) ist seit dem 6. November 2007 Zweiter Vorsitzender der IG Metall. Vorher war er Bezirksleiter in Nordrhein-Westfalen sowie Verhandlungsführer der Tarifrunden für die Metall- und Stahlindustrie in Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Wetzels Vater war Hufschmied, seine Mutter Fabrikarbeiterin. Er hat eine Schwester. Wetzel besuchte zunächst die Hauptschule und anschließend die zweijährige Berufsfachschule. Danach absolvierte er eine verkürzte Lehre zum Werkzeugmacher.
Während und nach der Ausbildung holte er den Realschulabschluss auf dem Zweiten Bildungsweg nach und erwarb anschließend in Hamburg die Fachhochschulreife. Es schloss sich ein Studium der Sozialarbeit an der Universität Siegen, damals Gesamthochschule, an. Er nahm an verschiedenen beruflichen und gewerkschaftlichen Fortbildungen teil und wurde Gewerkschaftssekretär.
2004 wurde Wetzel Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen.
Seit November 2007 ist Wetzel 2. Vorsitzender der IG Metall.
Gewerkschaftsarbeit
Wetzel ist seit 1969 Mitglied der IG Metall. Während seiner Ausbildung engagierte er sich als Jugendvertreter für die qualitative Verbesserung der Ausbildung. Wetzel war für die IG Metall später zudem als Bildungsreferent tätig. Schwerpunkt seiner Arbeit in Siegen war die Mitgliedergewinnung, die er zum Erfolgsmaßstab seiner Tätigkeit machte.
Politische Orientierung
Wetzel verweigerte den Kriegsdienst aus politischen Gründen, wurde allerdings nicht anerkannt. 1969 trat er im Zuge des Wahlkampf Willy Brandts in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ein und blieb bis heute Mitglied. Er stellte allerdings in Interviews stets die Distanz zu Maßnahmen der Agenda 2010 heraus.
Berufliche Tätigkeiten
Nach der Ausbildung hat Wetzel bei der SMS Demag AG mehrere Jahre im erlernten Beruf gearbeitet. Mitglied der IG Metall war er schon zu Beginn der Ausbildung geworden. Wetzel wurde selbst Jugendvertreter und Vertrauensmann der IG Metall. Für sie war er auch als Bildungsreferent tätig. Von 1980 bis 1987 war Detlef Wetzel Gewerkschaftssekretär der IG Metall Siegen. 1987 wurde er dort Zweiter, 1997 Erster Bevollmächtigter der IG Metall. Wetzel hat die arbeitnehmerorientierte Beratungsagentur Siegerland Consult SIC gegründet. Er ist stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der SMS GmbH und der Thyssen Steel AG sowie Aufsichtsratsmitglied der SMS Demag AG. Seit dem 15. Juli 2004 ist Detlef Wetzel Bezirksleiter der IG Metall Nordrhein-Westfalen. In dieser Funktion startete er die Modernisierungsoffensive "besser statt billiger" gegen Arbeitsplatzverlagerungen.
Tarifpolitik
Als einen Erfolg wertete er den Stahl-Abschluss von März 2005: 3,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Im April 2006 folgte der Pilotabschluss für die Metallindustrie, der bundesweit übernommen wurde: drei Prozent mehr Geld, eine Einmalzahlung, die verdoppelt werden konnte, mehr Qualifizierung, mehr Altersvorsorge. Der Stahl-Abschluss von September 2006 brachte 3,8 Prozent mehr Geld und den Einstieg ins Thema Bewältigung des demografischen Wandels.
Weblinks
- Eva Völpel: "Der Bankensektor schwankt". IG-Metall Vize Wetzel über die Eurokrise. In: die tageszeitung. 6. Oktober 2011, abgerufen am 6. Oktober 2011 (deutsch, Interview mit Detlef Wetzel über die Staatsschuldenkrise im Euroraum 2011).
Quellen
- Die Zeit, 15. Februar 2007: „Ein Imker für die Arbeiter“ online
- Financial Times Deutschland, 6. Februar 2006: „Agenda: Mehr Macht für alle“
- Die Zeit, 1. Februar 2006: „Du bist die Gewerkschaft“
- „metall“ (Mitgliedermagazin der IG Metall, NRW-Ausgabe) 9/2004: „Die politischste Aufgabe überhaupt“
- Der Spiegel, 36/2007 (3. September 2007): "Gegenseitige Blockade"
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